Freibad Trägerverein erhält einen Zuschuss

Von Michaela Glemser
Nur mit einer Online-Reservierung durften die Badegäste in dieser Saison ins Schlossfreibad. ⇥ Foto: Martin Kalb

Der Betrieb des Sachsenheimer Schloss-Freibads erzeugte im Pandemiejahr ein Minus. Der vorläufige Verlust beläuft sich auf 35 090 Euro.

Es war keine einfache Badesaison für die Mitglieder des Trägervereins Schloss-Freibad Sachsenheim e.V. im Pandemiejahr 2020. Dies machten die Vertreter des Vorstands, Axel Griesbaum und Holger Vogt, in der jüngsten Sitzung des Sachsenheimer Gemeinderats deutlich.

„Die Pandemie ging nicht spurlos an uns vorbei. Wir konnten erst am 15. Juni den Badebetrieb eröffnen. Nur 300 Badegäste durften gleichzeitig auf das Freibad-Gelände, und nur 86 Badegäste waren zeitgleich im Schwimmbecken erlaubt“, erläuterte Griesbaum den Ratsmitgliedern.

Daher zählte das Schloss-Freibad in diesem Jahr nur 24 800 Besucher, im Vergleich zu 64 417 Besucher im Jahr 2019. Der Zehn-Jahres-Durchschnitt bei den Besuchern liegt bei 58 346 Menschen. Während die Zahl der Einzeleintrittszahler deutlich zurückging und nur noch 30,2 Prozent an der gesamten Besucherzahl ausmachte, nahmen die Karteninhaber den Großteil von 69,8 Prozent ein.

Zutritt nur nach Reservierung

„Wir haben in diesem Jahr nur Vereinsmitglieder und Bürger aus Sachsenheim ins Freibad gelassen. Es gab einen digitalen Eintritt. Dies hat zwar für einen echten Shitstorm in den sozialen Medien gesorgt, aber wir konnten zahlreiche neue Mitglieder dazugewinnen und unsere Anzahl auf 1899 steigern. Von diesen neuen Mitgliedern kommen zwei Drittel aus den umliegenden Gemeinden und nicht aus Sachsenheim“, machte Griesbaum deutlich. Trotz dieser positiven Entwicklung der Mitgliederzahlen wirkte sich die Beschränkung der Besucherzahlen und die fünf Wochen kürzere Badesaison deutlich auf das Jahresergebnis des Trägervereins aus. Der Verlust beläuft sich auf 35 090 Euro. „Wir haben eigentlich mit einem noch schlechteren Ergebnis und einem Minus von über 40 000 Euro gerechnet. Wir haben Zuschüsse beantragt, von denen aber noch keine Bewilligungsbescheide vorliegen. Deshalb sind wir dankbar für das Angebot der Stadt Sachsenheim, uns finanziell zu unterstützen“, unterstrich Vogt.

Gemäß dem Vertrag zwischen der Stadt und dem Trägerverein des Schloss-Freibads aus dem Jahr 2004 will die Gemeinde in  schlechten Saisonjahren auftretende Unterdeckungen des Vereins ausgleichen. Ein solcher  Ausnahmefall stellt das Pandemiejahr 2020 dar. Der Verein könnte zwar durch seine Rücklagen und die positiven Jahresabschlüsse in den Vorjahren das Defizit stemmen, aber fraglich ist, ob der Verein in diesem Fall die kommende Saison 2021, in der ebenfalls mit Pandemie-Einschränkungen zu rechnen ist, unbeschadet überstehen würde. Die Vereins-Rücklagen betrugen Ende 2019 rund 50 405 Euro. Sollten weiterhin die beantragten Zuschüsse fließen, wollen die Verantwortlichen des Vereins das Geld an die Stadt zurückzahlen.

Dank an Trägerverein

Gemeinderätin Franziska Müller bedankte sich bei den Mitgliedern des Trägervereins, dass diese die Badesaison 2020 überhaupt möglich gemacht haben. „Ich habe großen Respekt vor dieser Leistung, gerade in einer Zeit, in der die Menschen für eine Abwechslung wie das Schwimmen dankbar sind“, erklärte Müller. Die Gemeinderäte stimmten einhellig zu, dass die Stadt dem Trägerverein mit einem Zuschuss von insgesamt 15 000 Euro unter die Arme greift. Die Deckung dieses Mehraufwands im städtischen Haushaltsplan soll durch höhere Einnahmen bei der Gewerbesteuer erfolgen.

 
 
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