Freibäder in Bietigheim-Bissingen und Sachsenheim geöffnet Auf die Plätze, fertig, platsch!

Von Mathias Schmid und Rena Weiss
Sabrina Cabric hatte mit ihren Kindern Aliyah und Ari Spaß im Badepark Ellental. "Wir freuen uns total, vor allem, weil wir jetzt nicht in den Urlaub gefahren sind", sagt die Mutter, die mit den beiden Kindern aus Kornwestheim nach Bietigheim-Bissingen gefahren ist. Foto: Martin Kalb

In Bietigheim-Bissingen und Sachsenheim haben am Dienstag die Freibäder geöffnet. Die Freude bei den Besuchern war groß.

Die Brüder Elia, Noah und Aron nehmen Anlauf und springen mit einer satten Arschbombe ins Wasser. Gemeinsam mit ihrer Mutter Verena Gebre haben die drei am Dienstag gleich den ersten Tag im Sachsenheimer Schloss-Freibad genutzt. Auch der Bietigheim-Bissinger Badepark im Ellental öffnete am coronabedingt erstmöglichen Tag – einen Monat später als sonst.

Dort zeigte sich Thilo Dittmann zufrieden mit dem Start in die Freibadsaison in Bietigheim-Bissingen. „Die Öffnung hat gut funktioniert“, sagt der Leiter Bäder und Eishallen bei den Stadtwerken Bietigheim-Bissingen, die den Badepark Ellental betreiben. Am Dienstagmorgen gab es schon einige Besucher. Vor allem Schwimmer und Familien, die die Ferien noch nutzen wollen. Für den zweiten Slot am Nachmittag war das Freibad ausgebucht – so auch für die nächsten Tage. Wobei „ausgebucht“ aktuell bei weitem nicht „voll“ heißt. „Wir fangen mit 450 Besuchern an“, so Dittmann, „weil wir sehen wollen, wie es mit der Testkontrolle klappt.“ Bis zu 800 Gäste liegen – zumindest was die Kontrollen anbelangen – im Bereich des Machbaren. Danach sei es sowohl für Gäste als auch das Personal nur schwer, den Überblick zu wahren.

Stammkundschaft schon da

Auch Familie Gebre ist in Sachsenheim noch relativ unter sich. Die Familie aus Kleinsachsenheim gehört zur Stammkundschaft, ist auch Mitglied im Trägerverein Schloss-Freibad. „Deshalb haben wir natürlich schon sehnsüchtig darauf gewartet, dass unser Freibad aufmacht.“

Rund 140 Tickets wurden am Dienstag insgesamt gelöst, sagt Badbetriebsleiter Andreas Kotzmann vom Trägerverein. „Das lohnt sich natürlich noch nicht so richtig. Aber es war auch etwas schwierig, die Öffnung bekannt zu machen, da man ja nicht langfristig planen konnte“, meint er mit Blick auf die Abhängigkeit von der Inzidenz, die zunächst fünf Tage in Folge unter 100 liegen musste. Pro Zeitfenster, von dem es täglich drei gibt, dürften theoretisch 300 Besucher ins Schloss- Freibad – aber nur Vereinsmitglieder und Sachsenheimer. „Es ist eben essenziell, dass uns die Mitglieder erhalten bleiben“, begründet Kotzmann mit Blick auf den Fortbestand des Freibads.

Gewöhnungsbedürftig ist für den einen oder anderen Gast noch die aktuell bestehende Nachweispflicht über Testung, Impfung oder Genesung. Und auch für die Betreiber erhöht das den Aufwand. „Wir hatten gehofft, dass wir dasselbe Konzept wie vergangenes Jahr anwenden können, sagt Kotzmann beim Gang ums Sachsenheimer Mehrzweckbecken, „so ist das schon noch mal komplizierter“, speziell mit Blick auf die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Trägervereins.

Hoher Aufwand

„Das ist aufwendig“, betont auch Thilo Dittmann in Bietigheim. Er verstehe jedoch, dass ein elektronisches System, beispielsweise ein elektronischer Impfausweis, sich nicht so einfach aus dem Boden stampfen lassen. So müssen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen vor dem eigentlichen Eingang nun alle Impfvarianten, Testungen und Genesungen im Blick behalten. „Bei Johnson & Johnson reicht ja ein Impftermin, bei Biontech sind es zwei und der zweite muss mindestens 14 Tage her sein“, nennt er Beispiele. Selbst Tests anzubieten, wolle das Unternehmen weiterhin nicht. Es gebe zahlreiche Teststationen in der Stadt und zudem bedeute es zusätzlichen Aufwand. „Bislang hat auch noch keiner den Test oder das Ticket vergessen“, sagt er und hofft, dass das so bleibt.

Welche Regeln gelten für Bietigheim-Bissingen?

Bei Besucher Markus Apostolidis war es aber knapp. „Wir haben das mit der Testpflicht erst im letzten Moment registriert. Aber am Ende war es kein Problem“, sagt er. Er hat sich für den ersten Tag mit seiner Mutter Anne verabredet. Seit vielen Jahren geht sie am ersten Öffnungstag in den Badepark. „Außer es schneit, das hat es auch schon gegeben.“ Die beiden hatten sich eigentlich auf eine Runde Volleyball gefreut. „Aber leider sind die Netze noch nicht aufgebaut“, Doch auch dieser Schönheitsfehler war schnell behoben: Kurz nachdem die BZ bei Dittmann nach dem Grund gefragt hatte, hingen die Netze bereits. Bis dahin hatten sich die beiden schon auf der Wiese warm gespielt.

 
 
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