Freiberg erwartet Nöttingen in der Oberliga Sbonias-Elf will im Topspiel Verfolger abschütteln

Von Sebastian Klaus und Andreas Eberle
Freibergs Offensivkraft Flamur Berisha ist am Samstag im Spitzenspiel gegen den FC Nöttingen gefordert. ⇥ Foto: imago images/Ralf Poller

Ein Wiedersehen mit Ex-Coach Marcus Wenninger erlebt der SGV Freiberg gegen den FC Nöttingen. 08 Bissingen tritt bei Remiskönig Ravensburg an.

Es läuft wahrlich rund beim SGV Freiberg. Auch nach neun Spielen glänzt die Truppe von Trainer Evangelos Sbonias noch immer mit einer weißen Weste. Acht Siege bei einem Unentschieden weist der Titel-Kandidat bisher auf. Dazu die stolze Bilanz von 20:0 Toren aus den letzten fünf Spielen.Doch nun kommt mit dem FC Nöttingen am Samstag (14 Uhr) ein Team in die Region, dass sich einfach nicht abschütteln lässt. 19 Zähler hat der Tabellendritte aus dem Nordschwarzwald auf dem Konto und  dabei aber noch eine Partie in der Hinterhand. „Die Tabelle verzerrt schon ein bisschen. Denn mit einem Sieg kann Nöttingen zu uns aufschließen“, sagt deshalb auch SGV-Coach  Sbonias mit Blick auf den nur vermeintlich großen  Vorsprung von sechs Punkten auf den hartnäckigen Verfolger.  „Nöttingen ist gefühlt ein Regionalligist, der vor allem nach vorne sehr viel Potenzial hat.“

Denn auch wenn mit den Stuttgarter Kickers der weitere große Konkurrent im Titelrennen zuletzt einige Federn lassen musste, sieht Sbonias seine Elf noch lange nicht mit einem Bein in der  Regionalliga. „Nöttingen ist stark und auch Bissingen spielt eine gute Rolle. Es liegt noch eine Mammut-Saison vor uns“, so der Trainer,  der im Spitzenspiel definitiv auf die Langzeitverletzten Michael Klauß, Julian Grupp, Aaron Nkansah, Dean Melo sowie Hakan Kutlu wird verzichten müssen. Der Einsatz von Johnathan Zimran ist zudem fraglich. „Wir werden die Partie ganz sicher nicht einfach  nach Hause schaukeln können. Im Gegenteil, das Spiel wird sicherlich eine ganz harte Nuss.“

Der ehemalige SGV-Coach  Marcus Wenninger, der seit dieser Saison in Nöttingen an der Seitenlinie steht, verspürt ebenfalls „absolute Vorfreude“ auf das Spiel in Freiberg – nicht nur, weil er dort nach wie vor lebt, sondern auch, weil sein Team am Mittwochabend eine optimale Ausgangslage geschaffen hat. Mit fünf  Siegen in Folge verspüren sie keinen Druck. Wenninger glaubt daran, dass sein Team an einem guten Tag zu den Mannschaften zählen kann, das in Freiberg etwas holen kann.

Der Verfolger FSV 08 Bissingen geht am Samstag (14 Uhr) als frischgebackener Tabellenzweiter ins Auswärtsspiel beim FV Ravensburg. „Dort haben wir bisher nicht wirklich oft gewonnen, aber ich kann mich an viele heiße Duelle erinnern“, sagt Trainer Alfonso Garcia. Die Oberschwaben sind in dieser Saison noch ungeschlagen, was sonst nur der Spitzenreiter aus Freiberg von sich behaupten kann. Zweimal hat der FVR gewonnen – jeweils zu Hause gegen den SV Oberachern (4:1) und den 1. FC Rielasingen-Arlen (3:0). Fünf weitere Partien endeten remis, darunter auch das Kräftemessen am ersten Spieltag mit dem Aufstiegskandidaten Stuttgarter Kickers (2:2).

Unter der Woche waren die Ravensburger ungeplant spielfrei, da die Begegnung beim FC 08 Villingen wegen eines Corona-Verdachts im Lager der Schwarzwälder kurzfristig abgesagt wurde. Im Vergleich zu den meisten Konkurrenten hat das aktuell neuntplatzierte Team von Trainer und Ex-Torjäger Steffen Wohlfarth nun bereits zwei Begegnungen in der Hinterhand. Die „Ravensburger sind eine physisch sehr starke Mannschaft. Besonders gefährlich sind ihre Standard, weil sie auch viele große Spieler im Kader haben“, sagt Garcia.

Bei Bissingen hat sich die Personalsituation etwas entspannt: mit Abwehr-Talent Nick Hellmann hat seine Fußprellung auskuriert und kehrt ebenso ins Aufgebot zurück wie der zuletzt krankheitsbedingt fehlende Torjäger Pascal Hemmerich. Spetim Muzliukaj hat nach seinem Muskelfaserriss am Donnerstag immerhin wieder mit dem Lauftraining begonnen. Für den 31-jährigen Angreifer kommt ein Comeback allerdings noch zu früh. Denis Latifovic (Zehenbruch) und Georgios Tsaoussis (Muskelbündelriss) fallen dagegen noch länger aus.

Stürmer Kasiar steht vor Debüt

Vor seinem Debüt steht der erst zu Beginn der Woche verpflichtete Roman Kasiar. Beim 1:0-Heimsieg am Mittwoch gegen die Sportfreunde Dorfmerkingen tauchte der 1,87 Meter große Stürmer erstmals auf dem Spielberichtsbogen auf. Eingesetzt wurde Kasiar da allerdings noch nicht. Garcia hält aber große Stücke auf den regionalligaerfahrenen Neuzugang: „Roman ist ein sehr talentierter Spieler, der seine Stärken vor dem Tor und im Abschluss hat. Er wird zwar noch etwas Zeit brauchen, dann aber eine gute Alternative für unsere Offensive sein.“

 
 
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