Freiluft-Ausstellung am Pflegeheim Sonnenfeld Viele kleine Mutmacher

Von Michaela Glemser
Mit Christiane Hähnle freuen sich Bürgermeister Holger Albrich, Sozialstation-Geschäftsführer Lothar Kämmle der Liederkranz Ochsenbach, Mitglieder von „Einfach Singen“, Künstlerin Helga Ottenbacher sowie Bewohner und Mitarbeiter des Pflegeheims. ⇥ Foto: Torsten Keppel

Ein Poesie- und Sprüchegarten lädt in Großsachsenheim zum Innehalten ein.

Vor dem Pflegeheim Sonnenfeld in Großsachsenheim flatterten am Samstag weiße Fähnchen im stürmischen Wind. „Musik“, „Offenheit“, „Achtsamkeit“ waren der Begriffe, die auf dem hellen Drachenstoff zu lesen waren. „Das sind unsere Wünsche-Fahnen, die sich wie ein guter Segen über die Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegeheims und des angeschlossenen Betreuten Wohnens, aber auch über Spaziergänger und Besucher unserer ganz besonderen Ausstellung spannen sollen“, berichtete Christiane Hähnle. Sie ist Sprecherin des Organisatoren-Teams der Freiluftaktion „Auf ein Wort…Poesie am Sonnenfeld“, die in den kommenden acht Wochen rund um den Eingang des Pflegeheims zu sehen sein wird.

Schon im Oktober hatten die Organisatoren mit dem Konzert „Miteinander“, bei dem rund 100 Sängerinnen und Sänger gemeinsam mit den Menschen im Pflegeheim musiziert haben, ein Zeichen für mehr Gemeinsinn und Menschlichkeit gesetzt. Dies soll mit der Ausstellung erneuert und bekräftigt werden.

Die Fahnen sind in Anlehnung an tibetische Gebetsfahnen entstanden. Außerdem können sich die Besucher auch beim Weg durch den „Sprüchegarten“ inspirieren lassen. So hat die Bissinger Künstlerin Helga Ottenbacher Stühle und Holzbilder mit Sprüchen verziert: „Bereue nie etwas, das dich zum Lächeln gebracht hat“ oder „Aufstehen, Krönchen liegen lassen, Haar zerzausen und das Leben rocken“. Bunte Herzen und bemalte Steine sind ebenso Blickfänge. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegeheims haben Holzstelen und Steine bemalt, die für willkommene Farbtupfer sorgen.

Weise Worte

Zum Innenhalten laden zudem die weisen Worte bedeutender Dichter und Menschen ein. „Von Karl Valentin bis zum Dalai Lama haben wir Sprüche auf weißen Drachenstoff aufgeschrieben und aufgehängt, die den Besuchern ein Lächeln ins Gesicht zaubern oder ihnen Mut machen sollen“, erläuterte Hähnle, „wir wollen in dieser Pandemie-Krise einem jeden einen positiven Input geben und ein Zeichen für ‚Miteinander‘ setzen.“

„Ein tolles Team“

Mit dem Spruch „Freundschaft, das ist wie Heimat“ wird beispielsweise an den Schriftsteller Kurt Tucholsky erinnert und mit „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“ an den Philosophen Martin Buber. Der Ochsenbacher Landschaftsgärtner Hartmut Hirsch hat bei der Gestaltung der Freiluft-Ausstellung mitgeholfen. „Wir waren wieder einmal ein tolles Team. Alle haben großen ehrenamtlichen Einsatz gezeigt“, lobte die Organisatorin.

Auch Bürgermeister Holger Albrich freute sich über die Aktion: „In dieser Ausstellung sind viele gute Worte und Sprüche zu lesen, die zum Nachdenken animieren. Ich danke den Verantwortlichen, dass sie diese Ausstellung in dieser Zeit möglich gemacht haben.“. Der Liederkranz Ochsenbach wiederum hatte eine besondere Überraschung zur Ausstellungseröffnung mitgebracht. Der Vorsitzende Wulf Ippich erklärte: „Normalerweise ist es gute Tradition, dass wir mit unserem Chor einmal im Jahr um diese Zeit im Pflegeheim singen. Das können wir wegen der Corona-Lage in diesem Jahr nicht. Wir wollen aber dennoch unsere Grüße an die Bewohner senden und haben für jeden ein kleines Osternest mit echtem Moos aus dem Kirbachtal und Eiern aus unserer Heimat mitgebracht.“

Info „Uns ist es wichtig zu betonen, dass wie schon beim Konzert im Oktober alle AHA-Regeln eingehalten werden müssen. Das Tragen einer Maske und die Einhaltung eines Abstands von zwei Metern zwischen den Besuchern ist auch bei unserer Ausstellung Pflicht“, unterstrich Hähnle.

 
 
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