Freiwillige Feuerwehr Sachsenheim Nach 8:40 Minuten vor Ort

Von Michaela Glemser
Bei der Feuerwehrhauptversammlung (von links): Bürgermeister Holger Albrich, Kommandant Philipp Rousta, die Geehrten Daniel Ott, Dennis Fackler und Lars Eppinger sowie Michael Gennert und Marcel Reinke. Foto: /Martin Kalb

Die Sachsenheimer Wehrleute blicken bei ihrer Hauptversammlung am Samstagabend auf vergangene Einsätze im Jahr 2024 zurück.

189 Einsatzkräfte zählte die aktive Gesamtwehr der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Ende vergangenen Jahres. Damit ist die Anzahl der Floriansjünger gegenüber 2023 mit insgesamt 191 aktiven Frauen und Männern leicht gesunken. „Mit 230 bis 250 Einsatzkräften wären wir gesund aufgestellt. Dieses Ziel dürfen wir nicht aus den Augen verlieren, auch wenn es uns dabei die Folgen des demografischen Wandels und der geringeren Besiedlung im ländlichen Raum nicht einfacher machen“, sagte Stadtkommandant Philipp Rousta bei der diesjährigen Hauptversammlung der Feuerwehr Sachsenheim in der Kirbachtalhalle in Hohenhaslach.

Durchschnittsalter unter 36

Das Durchschnittsalter der aktiven Wehrleute liegt bei unter 36 Jahren. Im Jahr 2024 absolvierten die Sachsenheimer Floriansjünger insgesamt 164 Einsätze. Dieser Wert bedeutete erneut eine Steigerung gegenüber den 157 Einsätzen 2023. Seit 2017, in dem noch knapp 60 Einsätze zu verzeichnen waren, müssen die Sachsenheimer Wehrleute Jahr für Jahr mehr Einsätze bewältigen. Lediglich in der Pandemiephase 2021 sank die Einsatzzahl. „Dieser Trend der steigenden Einsatzzahlen ist allgemein zu beobachten, obwohl wir inzwischen tatsächlich nur noch unsere Pflichtaufgaben erledigen. Die Beseitigung von Ölspuren gehört beispielsweise nicht mehr dazu“, so Stadtkommandant Rousta.

Mittwochs war besonders viel los

Besonders mittwochs war der Einsatz der aktiven Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Sachsenheim im vergangenen Jahr gefragt. 20 Prozent der gesamten Einsatzzahlen mussten an diesem Wochentag bewältigt werden. 80 der insgesamt 164 Einsätze mussten zwischen 6 und 18 Uhr geleistet werden. „Dieser Zahl gilt es besonderes Augenmerk zu schenken, denn aufgrund ihrer Berufstätigkeit sind die meisten Wehrleute zu dieser Tageszeit nicht greifbar“, sagte Rousta. Dennoch ist es der Wehr 2024 gelungen, durchschnittlich nach 8:40 Minuten am jeweiligen Einsatzort einzutreffen. „Wir arbeiten dabei hervorragend mit den Mitarbeitern der Leitstelle zusammen. Wir wollen schnell sein, denn es geht um Menschenrettung nach einem Brand oder Verkehrsunfall“, betonte Rousta. Von den 164 Einsätzen im Jahr 2024 entfielen 32 Prozent auf die Brandbekämpfung und 34 Prozent auf Technische Hilfeleistungen. „Diese Zahlen sind auffällig, denn meist liegen die Technischen Hilfeleistungen deutlich höher als die Brandanzahl.“ Bei zwei schweren Verkehrsunfällen im Bereich Großsachsenheim waren die Einsatzkräfte auch psychologisch stark belastet. „Dabei hat sich gezeigt, wie wir in der Gesamtwehr Sachsenheim zusammenstehen und füreinander da sind“, so Rousta.

Dieser Zusammenhalt war auch in den unterschiedlichen Abteilungen gefordert. Besonders die 15 Mitglieder des Spielmannszuges blicken auf kein einfaches Jahr zurück, denn sie mussten den Tod ihres langjährigen Leiters Ralf Michel beklagen, an den sein Nachfolger Jochen Strahwald bei der Hauptversammlung nochmals liebevoll erinnerte. Auch die 37 Mitglieder der Jugendfeuerwehr und ihre 13 Betreuer haben ein bewegtes Jahr mit neun Übungsabenden und neun Sonderterminen wie den Kreispokal in Murr hinter sich.

Dass auch in Zukunft die Aufgaben für die Freiwillige Feuerwehr nicht weniger werden, machte Sachsenheims Bürgermeister Holger Albrich in seinem Grußwort deutlich. So werden die Gemeinderäte der Stadt in ihrer kommenden Sitzung am 27. März über die Beauftragung der Wettbewerbs-Betreuung für den Neubau des gemeinsamen Feuerwehrstandorts im Kirbachtal entscheiden.

Zeitplan noch ungewiss

„Mit einem Zeitplan bis zur Fertigstellung des Feuerwehrstandorts bin ich angesichts der bisherigen Verzögerungen vorsichtig, doch ich bin zuversichtlich, dass man noch bis zum Ende meiner ersten Amtszeit in knapp zwei Jahren etwas sehen wird“, sagte Albrich. Die Feuerwehrabteilung Großsachsenheim soll ebenfalls einen neuen Standort erhalten, und zudem das Feuerwehrgerätehaus in Häfnerhaslach saniert und erweitert werden.

 
 
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