Bei der Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr in Freudental wurde das Führungsduo Alexander Weidhaus als Kommandant und Stefan Hartmann, sein Stellvertreter, in ihren Ämtern bestätigt. Weidhaus, der seit 34 Jahren ein Leben in und für die Feuerwehr führt davon 26 Jahre in Führungspositionen, hofft, in den nächsten fünf Jahren einen Nachfolger für sein Amt in Freudental zu finden, was wohl gar nicht so einfach ist.
Freudental Bewegtes Jahr im Rückblick
Feuerwehr-Kommandant Alexander Weidhaus bei der Hauptversammlung wiedergewählt.
Die Leitung der Jugendfeuerwehr übernimmt nun Michael Kelleni als Nachfolger von Moritz König. Kelleni ist bereits eingearbeitet, da er jahrelang als Stellvertreter fungierte. Den Bereich „Helfer vor Ort/ First Responder“ übernimmt „Feuerwehrarzt“ Gerrit Ulrichs.
40 Einsatzkräfte sind das Ziel
Auch die Werbung um weitere Mitglieder wird 2025 ein Thema bleiben. „Wünschenswert wäre eine Personalstärke von 40 Einsatzkräften“, erklärt Kommandant Alexander Weidhaus. Möglichst viele sollten davon auch tagsüber verfügbar sein. Die Homepage wurde daraufhin überarbeitet und der mediale Auftritt der Freudentaler Feuerwehr aktualisiert.
Weidhaus berichtet, dass Feuerwehr und die Gemeinde Freudental in der Planung der neuen zusätzlichen Halle gut vorankommen. Auch die Ersatzbeschaffung eines Tanklöschfahrzeuges soll nun in Kürze vonstatten gehen, da das 25 Jahre alte Vorgängermodell immer wieder ausfiel und mehrfach repariert werden musste.
Von großen Gebäudebränden sei die Freudentaler Feuerwehr im vergangenen Jahr verschont geblieben. Doch leider musste die Mannschaft die Erfahrung machen, dass Wasser genauso zerstörend sein kann wie Feuer und zwar als es am 2. Juni zu einem schweren Unwetter kam, bei dem 65 Liter pro Quadratmeter an Niederschlag gefallen sind. Die Wassermassen verwandelten Freudental schnell in eine Flüsse- und Seenlandschaft.
„Wenn eben dieser eine Einsatz kommt, wo es zählt und es um Sekunden geht, muss der Werkzeugkasten gut gefüllt und die Mannschaft gut ausgebildet sein“, betont Weidhaus. Die Jahrhundertflut kam dann nach Freudental, als die Feuerwehr gut aufgestellt war. So konnten selbst schwierige Situationen wie ein aufgeschwemmter Öltank mit einem Fassungsvermögen von zwölf Kubikmetern, der drohte auszulaufen, sicher geborgen werden. Die neue „Chiemsee“-Pumpe sei eine große Hilfe gewesen, macht Weidhaus deutlich.
Reanimation eines Babys
Das ganze Jahr über war die Freudentaler Feuerwehr auch als First Responder in und um Freudental unterwegs. Sehr dramatisch sei im vergangenen Jahr die Reanimation eines elf Monate alten Babys gewesen. „Leider kamen alle Bemühungen zu spät“, bedauert Weidhaus.
Im vergangenen Jahr legten Leni Wagenmann, Yasa Eksi, Yannik Layher mit Erfolg ihre Feuerwehrgrundausbildung ab. René Curda wurde Zugführer. Simon Gänger und Jörg Eberle absolvierten die Schulung in die Führungssoftware „Geobyte“ vom Landkreis. Zum Oberlöschmeister wurden Adrian Opielewicz und Stefan Seitz befördert. Geehrt wurden Adrian Opielewicz und René Curda für 15 Jahre Zugehörigkeit zur Feuerwehr.
Insgesamt zu 244 Einsätzen war die Freudentaler Feuerwehr im Jahr 2024 ausgerückt. 66 davon waren Feuerwehreinsätze (fünf Brandeinsätze, 38 Unwettereinsätze, 15 technische Hilfeleistungen, zwei Gefahrguteinsätze, fünf Brandmeldealarme, eine Überlandhilfe bei einem Brandeinsatz und 178 First Responder-Einsätze der Helfer vor Ort. 158 Einsätze waren in Freudental selbst, 86 Einsätze im Umland.
172 Einsätze waren tagsüber notwendig, 72 nachts. Dazu kamen Gesamtwehrübungen, Maschinisten- und Atemschutzübungen, Fortbildungen der First Responder und Besprechungen. Im Ganzen seien 2910 Übungs- und 863 Einsatzstunden angefallen.
Die First Responder wollen sich zwei neue Geräte zur Überwachung der Defibrillation von Patienten anschaffen. Alexander Weidhaus dankt der Bruker-Stiftung für die finanzielle Unterstützung ihrer Arbeit.
Susanne Yvette Walter