Frischer Wind für die Gastro-Szene in Bietigheim-Bissingen Es kommt wieder Leben in den Schiller

Von Heidi Vogelhuber
Onur Deniz ist der neue Eigentümer des Restaurants „Friedrich von Schiller“ am Marktplatz sowie des Hotels und der ehemaligen Metzgerei. Wiedereröffnen möchte er im Sommer. ⇥ Foto: Martin Kalb

Onur Deniz ist der neue Inhaber des Traditionshauses am Marktplatz, das künftig „Vita“ heißen soll. Der Umbau ist bereits in vollem Gange.

Mein Ziel ist es, die Altstadt und den Bereich um den Marktplatz zu beleben“, sagt Onur Deniz im Gespräch mit der BZ. Er beobachte, dass viele Menschen durch die Altstadt flanieren und er wolle den Leuten noch eine Möglichkeit geben, einkehren zu können. Der 31-Jährige hat Mitte des vergangenen Jahres das Restaurant und Hotel „Friedrich von Schiller“ gekauft und steckt gerade mitten im Umbau.

Auswahl ist gut für’s Geschäft

Gegen die Konkurrenz in direkter Nachbarschaft habe er nichts. „Ich sehe das eher positiv. Es sind Mitbewerber, die das Geschäft ankurbeln“, sagt er. Er verstehe sich gut mit den Gastronomen um den Bietigheimer Marktplatz. Es würde ja auch niemand immer nur in einem Restaurant essen. Eine Häufung und eine Auswahl auf engem Raum sorge eher dafür, dass auch spontan Gäste zu ihm, aber auch zu den anderen Gastronomen kommen.

Onur Deniz ist kein Gastro-Neuling, betreibt er doch seit Jahren die Shisha-Bar „Metropol“ in der Bahnhofstraße in Ludwigsburg sowie seit Ende 2018 das „Viva“ in der Solitudestraße. Und nun möchte er auch in Bietigheim-Bissingen durchstarten. Onur Deniz ist in der Stadt an Enz und Metter geboren, wohnte alternierend in Bietigheim und Ludwigsburg und möchte nun, sobald der Umbau abgeschlossen ist, in den privaten Teil des Gebäudes ziehen. Zurück in seine Geburtsstadt.

„Ich habe lange überlegt, was für eine Küche wir hier anbieten sollen“, berichtet er. Im „Viva“ liegt der Fokus auf Steaks, aber auch Pasta und vegetarische Gerichte bietet er dort an. „Ich möchte, dass sich jeder wohlfühlt und dass für jeden etwas dabei ist“, beschreibt er sein Konzept für das Bietigheimer Lokal.

Neapolitanische Pizza geplant

Es soll unter anderem original neapolitanische Pizza geben, auch einen Mittagstisch mit wechselnder Karte möchte er anbieten. Das Restaurant wird „Vita“ heißen – das soll durchaus an seinen Ludwigsburger Laden „Viva“ erinnern, auch das Logo setzt auf den Wiedererkennungswert. Und doch soll es ein eigener Laden werden, für den Deniz einen Geschäftsführer einstellen möchte. Die ehemalige Metzgerei eine Tür weiter wird in eine Pâtisserie verwandelt und soll „Dolce vita“ heißen. „Hier soll die Theke mit den selbstgemachten Kuchen und Torten sein, dort werden Tische stehen, ich möchte einen Kronleuchter installieren“, erklärt der Inhaber beim Treffen mit der BZ und führt durch die Räume. Auch träume er von einem Deckengemälde.

Sanieren ja, aber verändern wolle er die Räume an sich nicht. „Wir haben den Boden abgeschliffen, neue Leitungen verlegt, gestrichen“, zählt er auf. Zum Teil greife der Chef auch selbst zum Werkzeug, das bereite ihm Freude. Erfahrungen im Umbau habe er ja schon im „Viva“ (ehemals Cocco-Bello) sammeln können. Auch die Außenfassade soll frisch gestrichen werden – natürlich unter Einhaltung des Denkmalschutzes.

Besonders stolz präsentiert der Inhaber einen Rundbogen aus rotem Backstein, der zur Außenterrasse im hinteren Bereich des Restaurants führt. Er soll vage an den Viadukt erinnern, den man von der Terrasse aus sieht. „Ich möchte, dass sich mein Restaurant in die historische Altstadt einfügt.“ Das soll sich künftig auch in den Möbeln widerspiegeln. „Es sollen handgemachte Möbel sein, die das Historische dieses Gebäudes noch unterstreichen“, beschreibt er. Eröffnen möchte Onur Deniz diesen Sommer, ein genaues Datum stehe aber noch nicht fest. Es sei schon noch einiges zu tun, sagt der Gastronom.

Das Hotel mit den 15 Zimmern möchte der 31-Jährige übrigens auch weiterführen. „Das wird ein Pächter betreiben“, kündigt er an. Er habe auch schon jemanden, aber den Namen verrate er noch nicht. Optisch soll das Hotel so bleiben wie es ist und auch weiterhin das Schiller-Motto sowie dementsprechend auch den Namen behalten.

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