Frühe Hilfen im Landkreis Ludwigsburg Ein Team fürs Familienglück

Von Frank Ruppert
Das Team der Frühen Hilfen (von links): Christine Kizler (Sozialpädagogin), Barbara Schramm-Rocker (Familienhebamme), Martina Groß (Sozialpädagogin), Denise Schmidt (Familien- und Kinderkrankenpflegerin), Erwin Burkhardt (Diakonie und Sozialstation), Kristina Schnüll (Caritas), Andrea Grotzfeld (Kinderärztin SPZ). Auf dem Bild fehlen die Sozialpädagogin Birgit Rücker und die Familienhebamme Ursula Pressel.⇥ Foto: Caritas Ludwigsburg-Waiblingen-Enz

Die Fachstelle Frühe Hilfen unterstützt Mütter und Väter nach der Geburt. Bei Unsicherheiten, Belastungen oder Gesundheitsfragen helfen Expertinnen aus verschiedenen Fachrichtungen.

Seit 2009 gibt es im Landkreis Ludwigsburg die Fachstelle Frühe Hilfen für Familien mit Kindern unter drei Jahren. Ein Team bestehend aus (Sozial-)Pädagoginnen, Hebammen, Krankenpflegerinnen und einer Kinderärztin beraten Familien, die Unterstützung im neuen Alltag mit dem Nachwuchs benötigen. 

„Die Menschen, die wir betreuen, kommen aus allen gesellschaftlichen Schichten“, sagt Pädagogin Birgit Rücker. Es gebe immer wieder – in Wellen zum Beispiel – sehr viele, sehr junge Mütter, sehr viele mit Migrationshintergrund oder sehr viele mit psychischen Problemen. Einen Klientenschwerpunkt könne man daher nicht ausmachen.

Was leistet die Fachstelle?

Am häufigsten wird das Team wegen Unsicherheit, Überforderung, psychischen Belastungen oder bei Gesundheitsfragen in Anspruch genommen. „Themen wie Schlaf, Stillen, Ernährung, Erziehung oder die Entwicklung der Kinder beschäftigen die Eltern an meisten“, erklärt Sozialarbeiterin Martina Groß.

Herzstück der Arbeit und eine Besonderheit im Kreis ist der persönliche Besuch bei den Familien auch durch nichtmedizinische Teammitglieder. „Es geht darum, herauszufinden wo es klemmt“, sagt Rücker. Nicht selten könne man schon durch die Aktivierung des Umfelds, also zum Beispiel der Großeltern eine Entlastung herbeiführen.

Die Kontaktaufnahme zum Team geschieht auf unterschiedlichen Wegen. Entweder direkt, etwa per Mail, oft aber auch über Empfehlungen im Krankenhaus, wie Groß und Rücker berichten.

Wie viele Familien erhalten die
Unterstützung?

265 Familien wurden im Jahr 2020 durch die Fachstelle beraten und begleitet. Die Zahl der Familien sei über die Jahre ungefähr gleichbleibend. „Die Dauer der Unterstützung ist dabei ganz unterschiedlich. Da gibt es Familien die jede Woche für mehrere Jahre besucht werden und dann gibt es Familien, bei denen zwar auch länger Kontakt besteht, aber die nur alle paar Monate konkreter Beratung bedürfen“, sagt Groß. Rund 40 Prozent der Familien haben einen Migrations- oder Fluchthintergrund. Familien aus anderen Kulturkreisen nehmen Kursangebote für Schwangere oder mit Babys und Kleinkindern seltener wahr.

Wer finanziert die Arbeit des Teams?

Neben den Trägern der Diakonie und der Caritas, bei denen unter anderem die (Sozial-)Pädagoginnen angestellt sind, hat zum Anschub, der Landkreis Mittel bereitgestellt. „Damals gab es die Frühen Hilfen noch nicht so flächendeckend wie heute. Der Kreis hat deshalb zu Beginn mitfinanziert, mittlerweile übernimmt aber die Bundesstiftung Frühe Hilfen den Löwenanteil“, erklärt Rücker.

Was kann die Fachstelle nicht leisten?

„Wir können natürlich nicht den Hebammenmangel beheben“, so Rücker. Auch wenn es immer wieder Anfragen von Müttern gebe, die eigentlich nur eine Hebamme suchen. Die beiden Familienhebammen im Team seien Familien mit Unterstützungsbedarf vorbehalten. Auch wenn die Probleme schwerwiegender sind – im psychischen Bereich oder wenn das Jugendamt einschreiten muss – sind die nichtmedizinischen Mitarbeiter des Teams raus.

Info Die Fachstelle Frühe Hilfen ist per Mail an $(LEmailto:info@fachstelle-fruehehilfen-ludwigsburg.de:info@fachstelle-fruehehilfen-ludwigsburg.de)$ und über  www.fachstelle-fruehehilfen-ludwigsburg.de erreichbar.

 
 
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