FSV 08 Bietigheim-Bissingen Betreuer Wilske kocht fürs Oberliga-Team

Von Walter Christ
Betreuer Lothar Wilske bekocht die Oberliga-Fußballer des FSV 08 Bietigheim-Bissingen bei den Spielen. Diesmal hat der 66-Jährige fürs Team einen Gaisburger Marsch kredenzt. Foto: Walter Christ

Betreuer Lothar Wilske ist gelernter Koch und kümmert sich beim FSV 08 Bietigheim-Bissingen auch ums leibliche Wohl der Oberliga-Mannschaft. „Seine Essen schmecken absolut, erinnern an Omas Eintopf und dergleichen“, lobt 08-Coach Markus Lang.

Samstagvormittag. Parkplatz vor dem Klubheim des Fußball-Oberligisten FSV 08 Bietigheim-Bissingen. Muskulöse Männer schleifen jede Menge Koffer mit Sportbekleidung, Getränkekisten, Musik-Box, Taktik-Tafel und vielem mehr in den Bauch des 08-Busses. Sandra Haas‘ leckerer Nusskuchen nicht zu vergessen. Die „Beiköche“ Klaus Schneck und Markus Haas komplettieren die Frachtgüter allerdings mit etwas Besonderem: einem großen elektrischen Kessel, einer Art Lunchbox.

Und die hat es in sich. Die Rede ist von Lothars kulinarischen Köstlichkeiten. Lothar Wilske ist der mobile Chefkoch, die gute Seele der Oberliga-Nullachter, der den Fußballern und deren Umfeld bei Auswärtsspielen quasi Essen auf Rädern serviert.

08-Betreuer seit 2009

Seit 1. Juli 2009 ist der inzwischen 66-jährige ehemalige Spieler und Co-Trainer des TSV Schwieberdingen am Bruchwald als Betreuer der ersten Mannschaft Herr über Trikots, Bälle, Getränke, Spielfeld-Linien, Kommunikation mit den jeweiligen Gegnern und vieles mehr – und darüber hinaus fungiert er seit gut zehn Jahren eben auch als „Küchenbulle“. Das heißt, vor den Auswärtsspielen köchelt es in der Wohnung des Schwieberdingers. Gaisburger Marsch, Maultaschen mit Kartoffelsalat, Chili, Schnitzel und anderes mehr stehen dann abwechselnd auf dem Speiseplan des gelernten Koches.

„Ich verwende nur Rindfleisch, mache Spätzle und und so weiter alles selber“, beschreibt er seine Küchendienste für die stets hungrigen 08-Kicker. In den Umkleidekabinen beziehungsweise davor wird das Menü dann in dem fast meterhohen Kessel erhitzt, in Schüsseln verabreicht.

Die Balltreter samt Trainer und Funktionären sind begeistert, genießen in der Kabine bei lausigen Temperaturen draußen dann Lothar Wilskes heiße Speisen. Und zwar so sehr, dass es durchaus auch vorkommen kann, dass einer die Tupperschüssel auspackt, um sich auch zu Hause noch bedienen zu können. Finanziert wird diese Verpflegung übrigens überwiegend aus der Mannschaftskasse.

„Was Lothar macht, ist aller Ehren wert. Seine Essen schmecken absolut, erinnern an Omas Eintopf und dergleichen“, lobt beispielsweise 08-Coach Markus Lang die Kost wie bei Muttern. Nach, zuletzt eher seltenen, Niederlagen kommt das Angerichtete demnach auch Balsam für die Seelen gleich.

„Lothar-Lothar“-Sprechchöre

Wilske indes dürften auch die „Lothar, Lothar“-Sprechchöre munden. Mit diebischem Grinsen erinnert er sich an ein Spiel in Göppingen: „Da habe ich in der Kabine Kartoffeln gebraten. Der ganze Trakt dampfte, roch intensiv danach. Da war was los!“. Klartext: Der Meisterkoch hatte sich diesmal in Teufels Küche gebracht.

 
 
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