Nach der 1:3-Niederlage in Neckarsulm in der vergangenen Woche stand der FSV 08 Bietigheim-Bissingen erneut in der Pflicht. Einmal mehr sollte die maue Auswärtsbilanz durch Heimpunkte am Bruchwald ausgeglichen werden. Dass das am Freitagabend bei einem Flutlichtspiel gegen den 1. CfR Pforzheim kein leichtes Unterfangen werden würde, zeichnete sich bereits in den Anfangsminuten ab. Die in grell orangefarbenen Trikot spielenden Gäste waren von Beginn an die spielbestimmende Mannschaft und setzten die Nullachter gehörig unter Druck. Geschickt verschob die Mannschaft von Trainer Thomas Herbst die Mittelfeldreihen und verschaffte sich immer wieder Oberwasser. Auch durch physische Härte nah am Foul gelang es Pforzheim Druck aufzubauen. Die Hausherren versuchten zwar dagegenzuhalten, doch waren oft eingekesselt.
FSV 08 Bietigheim-Bissingen Die Festung am Bruchwald ist gefallen
Der FSV 08 Bietigheim-Bissingen verliert das erste Mal in dieser Saison ein Heimspiel und muss sich gegen den 1. CfR Pforzheim deutlich mit 0:3 (0:2) geschlagen geben.
Kapitän Ikpide muss verletzt raus
Mitten in der Drangphase der Pforzheimer mussten die Bissinger nach nur acht Minuten einen herben Rückschlag hinnehmen. Bei einem Zweikampf machte Kevin Ikpide einen Ausfallschritt zur Seite und bekam einen Schlag auf das Knie ab. Der 08-Kapitän ging nach einem Schmerzensschrei direkt zu Boden und musste humpelnd den Platz verlassen. Patrick Scheele kam für Ikpide ins Spiel und Duc Thanh Ngo übernahm die Kapitänsbinde. Es blieb dem FSV kaum Zeit sich von dem Schock zu erholen. Nach einer Ecke landete der Ball bei Pforzheims Dominik Salz und der zog ohne lange zu zögern von rechts direkt ab. Mit den Fingerspitzen lenkte 08-Keeper Burkhardt den Ball an die Latte. Auf der anderen Seite sorgte Alexander Götz für die erst größere Chance der Nullachter. Doch sein Schuss wurde von einem Pforzheimer Verteidiger abgeblockt. Auch wenn die Bissinger nun etwas besser ins Spiel kamen, erspielten sich die Gäste die dickeren Chancen. Schüsse von Tim Schwaiger und Cemal Durmus verfehlten den Kasten des FSV nur knapp. Und dann belohnten sich die Pforzheimer in der 22. Minute. Nach einer Flanke von Marcel Bahm war es Joao Victor Silveira Schick, der pfeilschnell den Ball annahm und aus zehn Metern unhaltbar für Sven Burkhardt zum 0:1 einnetzte.
Ein individueller Fehler in der Bissinger Hintermannschaft sorgte in der 36. Minute für das 0:2. Dominik Salz antizipierte einen Fehlpass in der Verteidigung und spitzelte den Ball ohne Probleme zum 0:2 ins Tor. Die Gastgeber wirkten konsterniert und hätten sich nach einem Pfostenschuss von Schick nicht beschweren können, wenn auch der dritte Treffer noch vor der Pause gefallen wäre. So ging es mit 0:2 in die Pause.
Bessere zweite Hälfte
Nach dem Seitenwechsel kamen die Nullachter endlich besser in die Partie. Doch in einem immer giftiger werdendem, von vielen harten Fouls und Nickligkeiten geprägtem Spiel erarbeiteten sich die Gastgeber zu wenige zwingende Chancen. Da Alexander Götz nach einer Behandlungspause ohne Erlaubnis des Schiedsrichters zurück ins Spiel gekommen war, kassierte er die Gelb-Rote Karte in der 77. Minute. Doch auch mit einem Mann weniger drängten die Bissinger, bei denen Stumm und Kuengienda eingewechselt worden waren, auf den Anschlusstreffer. Mit einem Mann mehr auf dem Feld ließen sich die passiven Pforzheimer einschnüren, lauerten aber darauf, den entscheidenden Konter setzen zu können. In der Nachspielzeit machten die Gäste den Deckel auf die Partie. Dominik Salz passte quer auf Walter Vegelin, der für den 0:3-Endstand sorgte.
„Die erste Halbzeit war entscheidend“, betonte 08-Trainer Haris Krak nach dem Spiel. „Wir haben Pforzheim zu viel Platz gegeben, waren etwas zu passiv und haben die Tore zu leicht bekommen. Wir haben es verpasst, den Anschlusstreffer zu erzielen. Aber der Gegner war heute einfach besser, das muss man so sagen.“
