FSV 08 Bietigheim-Bissingen Die Hinrunde beendet Lang-Elf als Drittletzter

Von Michael Nachreiner
Johnathan Zinram (rechts) scheint schon zu ahnen, was kommt: Ravensburgs Timo Senn (links) kann sich gegen 08-Torwart Sven Burkhardt die Ecke beim 1:1 aussuchen. Foto: /Martin Kalb

Der FSV Bietigheim-Bissingen und der FV Ravensburg teilen sich beim 1:1 (1:1) die Punkte, was keinem der Teams hilft.

Der FSV 08 Bietigheim-Bissingen hat sich nach dem desolaten Auftritt vor zwei Wochen gegen den 1. FC Normannia Gmünd seinen eigenen Fans am Bruchwald mit einem ganz anderen Gesicht präsentiert. „Die Jungs wollen ja und haben sich aufgerieben. Das, was man erwarten konnte, haben sie auf den Platz gebracht“, zollt Trainer Markus Lang seinen Spielern Respekt. Dennoch kamen die Nullachter zum Abschluss der Hinrunde der Fußball-Oberliga nicht über ein 1:1 (1:1) gegen den FV Ravensburg hinaus.

Der eine Punkt hilft keiner der beiden Mannschaften – zumal die direkte Konkurrenz jeweils gewonnen hat. Die Bietigheim-Bissinger rutschten mit jetzt 18 Zählern auf den drittletzten Platz ab. Die Ravensburger stehen mit nur einem Pünktchen mehr auf dem Konto auf dem 14. Rang. „Wir werden die positiven Aspekte mitnehmen. Vor allem in der ersten Halbzeit hat Ravensburg gezeigt, dass es eine Mannschaft ist, die nicht in diese Regionen der Tabelle gehört“, erklärt Lang. „Den einen Punkt haben wir uns wirklich verdient.“

Schmidt bringt 08 in Führung

Der 08-Trainer schickte sein Team in einem 5-2-3 aufs Feld. „Wir haben versucht, den Ravensburgern mit einer anderen taktischen Formation die Räume eng zu machen und in Mann-Mann-Situationen das Leben schwerzumachen“, berichtet er. Das ging zunächst auf. Und mit einem Kunstschuss brachte Ferdinand Schmidt die Bietigheim-Bissinger in Führung (12.). Der Mittelfeldspieler war knapp außerhalb des gegnerischen Strafraums nicht angegriffen worden und streichelte den Ball ansatzlos ins lange Eck. Und nur acht Minuten später hatte Lukas Böhm die Chance zum 2:0. Doch aus relativ spitzem Winkel schoss er nur FVR-Schlussmann Haris Mesic an.

Nach einem Ballverlust der Nullachter an der Mittellinie kamen die Gäste aber zum Ausgleich. Den Konter spielten sie über Daniel Schachtschneider und Ivo Colic perfekt aus, sodass sich Felix Schäch die Ecke aussuchen konnte (28.). Das Tor schien der Weckruf für die Ravensburger zu sein. Sie drängten die Nullachter tief in deren eigene Hälfte. „Das war eine schwierige Phase. Der Druck des FVR war groß“, erklärt Lang. „Die Frage ist jedoch auch, wie viel Risiko geht man und wie hoch hält man die Linien.“ Doch die Gäste konnten aus der Überlegenheit kein Kapital schlagen. Schachtschneider drückte nach einer Hereingabe von Marek Bleise den Ball nur knapp am Pfosten vorbei (44.).

Dem FSV fehlt Strafraumstürmer

Auch nach dem Seitenwechsel schwammen die Bietigheim-Bissinger zunächst. Wirklich gefährlich waren die Ravensburger allerdings nicht – bis auf einen Schlenzer von Moritz Jeggle, nachdem Schmidt den Ball an der eigenen Strafraumgrenze verstolpert hatte (48.).

Nach zehn Minuten befreiten sich die Nullachter aber wieder „In der zweiten Halbzeit haben wir Phasen gehabt, in denen wir den Ball gut haben laufen lassen. Aber man sieht einfach, wo bei uns der Schuh drückt: Das ist vorne, wir bekommen die vorderen Positionen nicht wirklich besetzt“, berichtet Lang. In der 61. Minute jagte Niklas Böhm eine Flanke von Johnathan Zinram per Dropkick drüber. Und auch Valentyn Podolsky zielte aus 16 Metern drüber, nachdem er über den halben Platz marschiert war (73.).

In der 80. Minute dann ein Schreckmoment. Nach einem Zusammenprall blieben Steven Keklik und Colic liegen. Der Bissinger konnte nach einer Behandlungspause, in der ihm ein Turban verpasst wurde, weiterspielen. Für den Ravensburger war der Nachmittag gelaufen. Er wurde nach Spielende mit Verdacht auf Nasenbeinbruch ins Krankenhaus gebracht. Michael Nachreiner

 
 
- Anzeige -