FSV 08 Bietigheim-Bissingen Die letzte Chance für die Bruchwald-Elf

Von Michael Nachreiner
08-Trainer Simon Wörner hofft, dass Lukas Böhm (rechts) seine Schnelligkeit auch im letzten Heimspiel der Saison gegen den FC Holzhausen geltend machen kann. Foto: /Ralf Poller/Avanti

Nur ein Sieg im Heimspiel gegen den FC Holzhausen bringt den FSV 08 Bietigheim-Bissingen im Kampf um den Klassenerhalt weiter. Bei einer Niederlage ist er aus der Oberliga abgestiegen.

Die Anspannung ist bei den Fußballern des FSV 08 Bietigheim-Bissingen zu spüren. „Vor allem nach der Niederlage beim 1. FC Normannia Gmünd am vergangenen Wochenende war die Niedergeschlagenheit groß“, berichtet 08-Trainer Simon Wörner. „Doch nachdem wir auf der Rückfahrt die anderen Ergebnisse gescannt haben, war klar, dass sich an unserer Situation nicht viel geändert hat. Mit zwei Siegen in den letzten beiden Saisonspielen können wir aus eigener Kraft den Klassenerhalt in der Oberliga schaffen – davon bin ich überzeugt. Deshalb hat sich gleich wieder eine Wir-schaffen-das-Mentalität breit gemacht.“

Die Ausgangslage vor der vorletzten Partie der Spielzeit an diesem Samstag (15.30 Uhr) gegen den FC Holzhausen ist aber prekär. Vier Punkte beträgt der Rückstand der Nullachter, die auf dem 16. Rang stehen, auf Platz 13, der den sicheren Klassenerhalt bedeutet. Sollte in der Relegation der Vizemeister in die Regionalliga Südwest aufsteigen, würde sogar der 14. Rang noch für den Klassenerhalt ausreichen.

FCH hat seit Winter einen Lauf

Auf diesem steht der Gegner vom Wochenende, der FC Holzhausen. Mit zwei Zählern Vorsprung vor den Nullachtern. Ein Sieg im Kellerduell könnte die Bruchwald-Elf auf diesen Platz klettern lassen. Zwei Faktoren dämpfen aber etwas die Euphorie im 08-Lager.

Zum einen macht sich der Druck, unter dem die Nullachter stehen, vor allem in den Pflichtspielen am Wochenende bemerkbar. „Im Training sieht man davon eigentlich nichts. Wir tun allerdings auch viel, um die Anspannung wegzunehmen. Bevor wir richtig in die Übungen einsteigen, stärken wir das Zusammengehörigkeitsgefühl“, erzählt Trainer Wörner. „Aber samstags bei den Spielen merkt man, wie viel auf dem Spiel steht. Da kommen plötzlich Pässe nicht mehr an, die man sonst blind spielt.“

Zum anderen hat der FC Holzhausen seit dem Winter einen Lauf. In der Rückrunde sammelte der FCH mit bereits 21 Zählern 50 Prozent mehr Punkte als in der gesamten Hinrunde. Aus den vergangenen sieben Partien fuhr er 14 davon ein, musste sich nur ein Mal geschlagen geben. „Die Holzhausener haben einiges aufgeholt“, zollt Wörner dem FCH Respekt. „Daran hat Janik Michel bestimmt einen großen Anteil. Er ist ein Stürmer, der weiß, wo das Tor steht.“ Mit 21 Saisontreffern steht er aktuell auf dem vierten Platz der Oberliga-Torjägerliste. „Außerdem sind die Holzhausener sehr effektiv. Beim 3:0 beim VfR Mannheim haben sie wohl nur vier Chancen für ihre drei Tore gebraucht“, fügt Wörner hinzu.

Defensive Stabilität gefordert

Deshalb ist für den 08-Coach klar: Defensiv darf sich seine Mannschaft nur wenige Fehler erlauben. „Wir müssen wieder dahin kommen, dass wir nicht viele Tore kassieren – so wie in der Phase von Ende März bis Anfang Mai, als wir in fünf Spielen nur ein Gegentor zugelassen haben“, berichtet Wörner. „Dazu müssen wir aber vor allem die Anspiele in die Spitze verhindern.“

Der Angriff der Nullachter bereitet ihm deutlich weniger Kopfschmerzen. „Offensiv haben wir Power. Zuletzt haben wir auch wieder auswärts zwei Treffer erzielt“, erklärt der Trainer der Nullachter. Auch personell sieht die Situation wieder entspannter aus. Valentyn Podolsky hat schon in Schwäbisch Gmünd gezeigt, dass er seinen Infekt auskuriert hat. Und Nesreddine Kenniche ist nach seinem Muskelfaserriss am Donnerstag auch wieder ins Training eingestiegen. Wörner: „Man muss noch schauen, wie er die Belastung vertragen hat. Aber er könnte gegen Holzhausen auch wieder eine Option sein.“ Dafür fällt Niklas Böhm (Zerrung) aus.

Aus der Oberliga steigen vier oder fünf Teams ab

Daumen drücken für den Vizemeister der Fußball-Oberliga Baden-Württemberg heißt es beim FSV 08 Bietigheim-Bissingen. Wenn der Tabellenzweite über die Relegation den Sprung in die Regionalliga Südwest schafft, reduziert sich die Zahl der Absteiger aus der Oberliga auf vier. Bleibt der Vizemeister fünftklassig, reicht der fünftletzte Platz nicht zum Klassenerhalt – unter der Bedingung, dass der ATSV Mutschelbach nicht noch seine Mannschaft zurückzieht (die BZ berichtete).

Aufgrund der Entscheidungen in der Dritten Liga und der Regionalliga steht fest, dass die Varianten mit nur zwei oder sogar sechs Absteigern nicht mehr möglich sind. Denn aus der Dritten Liga steigt ein Südwest-Verein, der SC Freiburg II, ab. Dadurch gibt es in der Regionalliga Südwest vier Absteiger – zwei davon, der VfR Aalen und die TSG Balingen, landen in der Oberliga Baden-Württemberg.

 
 
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