FSV 08 Bietigheim-Bissingen Drei Platzverweise und eine hektische Schlussphase

Von Michael Nachreiner
Niklas Mahler (von links) und die 08-Defensive hatte einige Probleme mit Tim Pöhler, der ein ständiger Unruheherd war. Foto: Avanti/Poller

08 Bissingen und die SU Neckarsulm stehen sich in der Oberliga beim 2:2 mit offenem Visier gegenüber.

Nichts für schwache Nerven ist das Derby der Fußball-Oberliga am Freitagabend zwischen dem FSV 08 Bietigheim-Bissingen und der Sport-Union Neckarsulm gewesen. In der Schlussphase der nicht gerade hochklassigen, aber immer spannenden 90 Minuten hätte jedes Team noch den sogenannten Lucky Punch setzen können. Doch letztlich teilten sich die Kontrahenten beim 2:2 (0:0) die Punkte.

Die Anfangsphase gehörte den Gastgebern. Doch mehr als Halbchancen sprangen nicht heraus. Doch schnell waren auch die Neckarsulmer im Spiel und machten den Bissingern durch ihr aggressives Forechecking das Leben schwer. Den Hausherren gelang kaum ein geregelter Spielaufbau. „Wir haben uns schwergetan, unser Spiel aufzuziehen“, bemängelt Lang. „Und wir haben in der ersten Halbzeit keinen Zugriff auf das Aufbauspiel der Neckarsulmer bekommen. Die Kette hat nicht weit genug verschoben.“

Doch die ersten 45 Minuten blieben torlos – und auch nach Großchancen war die Partie ausgeglichen. Nach einem Chippass von Loris Hoffmann auf Roman Kasiar, der abgedrängt wurde, aber den Ball querlegte, hatte Ferdinand Schmidt das Bissinger 1:0 auf dem Fuß. Doch er schoss SUN-Torwart Marcel Susser ab (20.). Auf der anderen Seite traf Tim Pöhler den Pfosten (31.).

Ganz kalt erwischt wurden die Gastgeber direkt nach dem Seitenwechsel. Eine Flanke von David Gotovac versenkte Kreshnik Lushtaku (47.). Und nur zwei Minuten darauf hätte Pöhler nachlegen können. Doch 08-Torwart Sven Burkhardt spielte mit und verkürzte den Winkel (49.).

In der 58. Minute erzielte der eingewechselte Lukas Böhm den Ausgleich. Und eine Viertelstunde später holte er den Foulelfmeter raus, den Marius Kunde zum 2:1 verwandelte (73.). Böhm hatte sich den Ball im gegnerischen Strafraum an Jonas Selz vorbeigelegt, der ihn umriss.

Danach brachte Schiedsrichterin Selina Menzel Farbe ins Spiel. Innerhalb von noch nicht einmal 60 Sekunden zeigte sie erst SUN-Trainer Walter Thomae, dann seinem Assistenten Nikola Grgic jeweils die zweite Gelbe Karte. Die beiden hatten sich darüber aufgeregt, dass Menzel nicht geahndet hatte, dass Wissem Aouadi an der eigenen Strafraumgrenze Lushtaku umgerissen hatte (75.). Auf der anderen Seite schickte Menzel Schmidt mit der Ampelkarte zum Duschen (82.).

Danach warfen die Neckarsulmer alles nach vorne. „Mit einem Mann weniger auf dem Platz war der Druck gegen uns enorm“, sagt Lang. Und die Gäste belohnten sich. Einen Schuss von Emmanuel Godwin Atutononu McDonald fälschte Andre Sirianni unhaltbar ins eigene Tor ab (88.).

In der Nachspielzeit forderten die Neckarsulmer vehement noch einen Elfmeter. Marc Mägerle war über das Bein des am Boden sitzenden 08-Torwarts Burkhardt gefallen (90.+2). Doch Menzels Pfeife blieb stumm. „Das war grenzwertig. Da kann man auch pfeifen“, erklärt Lang.

Im Gegenzug hätte Kunde den Sieg der Bissinger perfekt machen können. Doch nachdem er den herausgeeilten SUN-Schlussmann Susser umspielt hatte, traf er aus mehr als 25 Metern das leere Tor nicht.   Michael Nachreiner

 
 
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