FSV 08 Bietigheim-Bissingen Duell der Gegensätze am Bruchwald

Von Andreas Eberle
Das neue Trainer-Duo Dirk Prediger (rechts) und Martin Lanig hat den FSV Hollenbach seit der Winterpause aus der Abstiegszone und auf Platz sechs geführt. Foto: /Marc Schmerbeck

Der seit sieben Spielen sieglose FSV 08 Bietigheim-Bissingen erwartet mit dem FSV Hollenbach das Oberliga-Team der Stunde. Der Nullachtern bleibt das Verletzungspech treu. 

Ein Oberliga-Duell der Gegensätze steigt an diesem Samstag (15.30 Uhr) auf dem Kunstrasenplatz am Bruchwald. Die Formkurven der beiden Widersacher FSV 08 Bietigheim-Bissingen und FSV Hollenbach könnten kaum unterschiedlicher sein. Die Gastgeber sind auf dem absteigenden Ast und seit sieben Spielen sieglos. Seit dem 3:2-Erfolg am 11. März in Holzhausen sprangen für sie nur noch zwei Zähler heraus – mit der Folge, dass die Nullachter vom dritten auf den siebten Rang abgerutscht sind.

Überraschung bei den Kickers

In Richtung Baumkrone bewegt sich der Gegner aus Hollenbach. Die vergangenen vier Begegnungen haben die Hohenloher gewonnen – und das sogar jeweils zu null. Höhepunkt war dabei der 1:0-Überraschungscoup vor gut drei Wochen beim designierten Meister Stuttgarter Kickers. „Hollenbach hat einen positiven Lauf. Das ist eine gefestigte Mannschaft, die vor Selbstbewusstsein strotzt. Wir haben aber das Potenzial, uns aus unserer Misere rauszuziehen und werden alles mobilisieren, um den Dreier in Bissingen zu behalten“, sagt 08-Trainer Markus Lang und gibt sich hoffnungsfroh: „Jede Serie geht mal zu Ende.“

Sechs Dreier sind die Hollenbacher Ausbeute in den vergangenen sieben Partien, zwischendurch ging nur das Heimduell gegen die zweitplatzierte SG Sonnenhof Großaspach mit 0:1 verloren. Aus dem einstigen Abstiegskandidaten ist ein Anwärter für die Top Fünf geworden. Aktuell steht das Team der Stunde einen Rang vor dem FSV 08 auf Platz sechs. „Wir wollen weitermachen und auch die nächsten fünf Spiele gewinnen. Das ist unser Ziel“, sagte Coach Dirk Prediger nach dem jüngsten 1:0 gegen Nöttingen am Mittwoch und blickte selbstbewusst auf die Samstagspartie. „Die Bietigheim-Bissinger sind im Abwärtstrend, wir im Aufwärtstrend. Das wollen wir nutzen. Wir haben gute Chancen, auch da etwas zu holen.“

Ein Hollenbacher Erfolg wäre auch eine Revanche für die 1:3-Heimpleite gegen 08 Mitte Oktober 2022 in der Hinrunde. Damals war noch Martin Kleinschrodt der Trainer bei dem Dorfklub. Nach dessen Rauswurf im Dezember übernahm der frühere Kickers-Profi Prediger die angeknockte Mannschaft aus dem Mulfinger Teilort. Als Co-Trainer heuerte mit Martin Lanig ein langjähriger Bundesliga-Spieler (1899 Hoffenheim, VfB Stuttgart, 1. FC Köln, Eintracht Frankfurt) an. Und mit dem Ex-Großaspacher Sebastian Schiek verpflichtete der Aufsteiger in der Winterpause außerdem einen Schlüsselspieler. Der 33-jährige Rechtsverteidiger hat seitdem keine Spielminute versäumt und bei seinen neun Einsätzen schon dreimal zugeschlagen. Gegen Nöttingen avancierte Schiek mit einem Treffer nach einer Ecke sogar zu Hollenbachs Matchwinner.

Dabei verlief der Start unter dem Trio Prediger, Lanig und Schiek durchaus holprig. Dem 2:2 zum Wiederauftakt gegen den Abstiegskandidaten Offenburger FV folgte eine 1:2-Niederlage beim 1. FC Rielasingen-Arlen. Doch seitdem geht es nur noch bergauf – und das seit drei Wochen auch ohne Mittelstürmer Hannes Scherer, der sich gegen die Kickers eine Innenbandverletzung zugezogen hat und wohl bis zum Saisonende ausfällt.

Böhm bricht sich das Kahnbein

Noch gravierender ist freilich das Bissinger Verletzungspech. Bei der 0:3-Pleite in Mutschelbach kamen zwei weitere Sorgenkinder dazu: Lukas Böhm fiel unglücklich auf den Arm und erlitt einen Kahnbeinbruch. Außerdem musste Valentyn Podolsky mit einer Bänderverletzung ausgewechselt werden. Ferner fallen gegen Hollenbach Wissem Aouadi, Zafer Sabuncu, Niklas Böhm und Andre Sirianni aus. „Es ist schade, dass wir ständig umstellen müssen. Unser großes Manko ist, dass sich die Mannschaft nie einspielen kann“, sagt Lang.

 
 
- Anzeige -