FSV 08 Bietigheim-Bissingen Halilovic tritt Büttner-Nachfolge an

Von Andreas Eberle
Tobias Büttner erklärte im Dezember seinen Rücktritt als Trainer des FSV 08 Bietigheim-Bissingen II. Gesundheitliche Gründe und interne Differenzen gaben den Ausschlag. Foto: Baumann/Alexander Keppler

Der Trainer der U18 übernimmt nach dem Rücktritt von Tobias Büttner die Bezirksliga-Mannschaft des FSV 08 Bietigheim-Bissingen. Der neue Mann ist sehr erfahren im Umgang mit jungen Spielern.

Der FSV 08 Bietigheim-Bissingen II geht mit einem neuen Trainer in die zweite Saisonhälfte: Nedzo Halilovic übernimmt die in der Bezirksliga Enz/Murr kickende U23. Der bisherige U18-Coach wird Nachfolger von Tobias Büttner, der Mitte Dezember nach nur einem halben Jahr am Bruchwald zurücktrat. Der 46-jährige Remsecker hatte seinerseits im Sommer 2021 den nach Zypern abgewanderten Adam Adamos auf der Bank ersetzt. „Ich hinterlasse keinen Trümmerhaufen. Der neue Trainer kann hier etwas aufbauen“, sagt Büttner im Gespräch mit der BZ.

Unmittelbar nach dem Ende der Vorrunde hatten sich er und Dr. Alexander Rossmann, 08-Vorstand Aktive, zu einer Halbzeitanalyse getroffen und den bisherigen Saisonverlauf erörtert. Bei den zu ziehenden Konsequenzen gingen die Meinungen allerdings auseinander. So rief der Trainer einen Tag später Rossmann an und bat ihn, die Vereinbarung zu lösen. „Es gab kein böses Blut, aber der Weg, der mir aufgezeigt wurde, ist nicht mein Weg. Ich habe mich nicht mehr als Teil des Projekts gesehen“, erläutert Büttner. Neben internen Differenzen gab es aber auch einen gesundheitlichen Grund für den Rückzug des langjährigen Oberliga-Spielers: Im Februar muss er sich einer komplizierten Operation am Handgelenk unterziehen, eine längere Ausfallzeit ist programmiert. Auch das Autofahren ist dann für den in Remseck wohnenden Büttner erst mal nicht möglich, sodass er auf Fahrdienste seiner Frau angewiesen wäre.

Zufrieden mit dem Abschneiden

„Der Plan war, mit ihm in die Rückrunde zu gehen. Die Zusammenarbeit hat Spaß gemacht“, sagt Rossmann. Mit dem sportlichen Abschneiden zeigen sich beide Seiten durchaus zufrieden, zumal im vergangenen Sommer ein personeller Umbruch erfolgt ist und bereits die Vorbereitung sehr holprig war. Die U23, die als Vizemeister und Mitfavorit in die Saison gegangen war, steht zur Winterpause auf dem sechsten Platz. Zu Relegationsrang zwei, den der TV Pflugfelden belegt, beträgt der Rückstand nur acht Zähler. „Rein sportlich sind wir nicht unzufrieden, das Gesamtergebnis ist positiv“, stellt Rossmann fest. Der 08-Macher legt aber auch den Finger in die Wunde: „Durch die hohe Fluktuation ist nie ein richtiges Mannschaftsgefühl entstanden. Wir wünschen uns mehr Intensität, mehr Zug und mehr Leben im Team.“

Trainingspensum wird größer

Dazu beitragen soll die Ausweitung des Trainingspensums auf künftig drei Einheiten pro Woche. Dabei haben die Verantwortlichen auch die Durchlässigkeit zur ersten Mannschaft im Blick. Denn nach Medin Bulic und Luis Weber, die es in den Oberliga-Kader geschafft haben, sollen künftig noch weitere Eigengewächse den Sprung nach oben schaffen. „Darum soll unsere U23, die in dieser Saison eher eine U21 ist, mittelfristig auch den Aufstieg in die Landesliga schaffen“, erläutert Rossmann.

Ein kluger Schachzug

Als kluger Schachzug könnte sich die Beförderung von Halilovic erweisen. Der langjährige Bissinger Jugendtrainer und passionierte Schiedsrichter, der sich einst auch im Nachwuchsbereich beim SGV Freiberg einen Namen gemacht hat, verfügt über viel Erfahrung im Umgang mit jungen Spielern und kennt fast alle 08-Talente aus dem Effeff. In der vergangenen Saison führte er die U18 von der Bezirks- in die Landesstaffel. Am 17. Januar begrüßt Halilovic die Bezirksliga-Mannschaft zum Trainingsauftakt auf dem Sportgelände am Bruchwald. „Wir haben uns bewusst für diese interne Lösung entschieden“, sagt Rossmann. Zum neuen Chefcoach der U18 steigt nun der bisherige Co-Trainer Pantelis Diamantidis auf.

Pause bis zum Sommer

Derweil will Büttner nun erst mal eine Fußball-Pause einlegen, zumindest bis zum Sommer. „Ein neuer Trainerjob ist aktuell nicht meine erste Priorität“, sagt der ehemalige Junioren-Nationalspieler – und verrät, dass die ersten Vereine bereits bei ihm angeklopft haben. Büttner: „Für die Zukunft schließe ich nichts aus.“

 
 
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