FSV 08 Bietigheim-Bissingen Lang-Elf erkämpft sich nach 0:2 ein 2:2

Von Michael Nachreiner
Neckarsulms Mario Müller (von rechts) versucht, Loris Hoffmann den Ball abzunehmen, der im defensiven Mittelfeld der Nullachter viele Räume zustellte, Bälle eroberte und sich immer wieder auch in Angriffe einschaltete. Foto: /Alexander Bertok

Der FSV 08 Bietigheim-Bissingen zeigt im Oberligaduell bei der Sport-Union Neckarsulm Moral. Im Mittelpunkt steht aber nicht nur einmal Schiedsrichter Daniel Leyhr.

„Hätte das Spiel fünf Minuten länger gedauert, bin ich überzeugt, dann hätten wir es gewonnen. Es fehlen nur noch ein, zwei Prozentpunkte. Ich mache der Mannschaft ein Kompliment. Das Positive überwiegt“, erklärt 08-Trainer Markus Lang, nachdem der FSV 08 Bietigheim-Bissingen am Freitagabend nach 0:2-Rückstand im Oberligaduell bei der Sport-Union Neckarsulm noch ein 2:2 geholt hatte.

In dem intensiven Spiel auf dem Pichterich stand mehr als einmal Schiedsrichter Daniel Leyhr im Fokus. Zunächst wartete jeder gespannt, ob der Obmann der Schiedsrichtergruppe Reutlingen die Partie überhaupt anpfeifen würde. Denn eine Viertelstunde vor dem geplanten Anspiel zog ein Gewitter mit heftigem Regen und Blitzen über Neckarsulm hinweg. Mit 28 Minuten Verspätung führte der Unparteiische dann aber doch beide Mannschaften auf den Platz. „Lieber warte ich eine halbe Stunde in der Kabine, als dass ich an einem Mittwoch noch mal zu einem Auswärtsspiel fahren muss. Das Gewitter war ja weg“, berichtet Lang.

Das nächste Mal stand Leyhr in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit im Mittelpunkt, als die Neckarsulmer in Führung gingen. „Ich hätte mir eine klarere Linie des Schiedsrichtergespanns vor allem vor der Pause gewünscht. Das war schwierig zu akzeptieren“, erklärt Lang. „Für mich war das ein klares Foul an Adrian Heinle. Wenn er seine Linie durchzieht, muss er das unterbunden.“

Robuster Einsatz von Bellanave

Nach einem abgeblockten Schuss von Marius Kunde initiierten die Gastgeber einen Konter. Bei einem Laufduell an der Mittellinie setzte sich Claudio Bellanave robust gegen Heinle durch, rang ihn mit dem Arm nieder. Maximilian Gebert schickte dann Pasqual Pander, der in abseitsverdächtiger Position wartete. Und der ließ 08-Torwart Sven Burkhardt keine Chance. „Wir dürfen aber nicht in so einen Konter laufen. Die Restverteidigung muss stehen“, nimmt Lang auch sein Team in die Pflicht.

Gut zehn Minuten nach dem Seitenwechsel erhöhten die Neckarsulmer auf 2:0. Nach einem langen Pass von hinten raus lief Pander Niklas Mahler weg, der nicht foulen wollte, und ließ dann erneut Burkhardt keine Chance (56.). „Da sind unsere Spieler zu lieb. Solche Aktionen muss man clever unterbinden“, sagt Lang.

Zwei Tätlichkeiten

Die Hutschnur ging dem 08-Trainer in der 59. Minute hoch. Zunächst wurde Nesreddine Kenniche geschlagen, wie er selbst sagt, worauf es zur Rudelbildung kam. In der wurde Kunde umgestoßen. Schiedsrichter Leyhr beließ es aber mit zwei Gelben Karten für die Neckarsulmer Übeltäter – und gab auch den beiden Nullachtern jeweils Gelb. „Das sind Tätlichkeiten. Und es gibt Regeln. Und nach diesen Regeln gibt es eine klare Farbe, mit denen das geahndet werden muss. Da muss der Schiedsrichter auch den Mumm haben, zweimal Rot zu zeigen“, echauffiert sich Lang.

Kurz darauf dezimierten sich die Neckarsulmer aber doch. Nach einem Foul an Benedikt Landwehr sah Maximilian Gebert seine zweite Gelbe Karte (69.). Drei Minuten davor hatte Kenniche auf 1:2 verkürzt. Nach einer Flanke von Kunde hatte er den Ball an der Fünfmeterlinie behauptet und eingeschoben (66.).

In der Folge spielte fast nur noch ein Team: die Nullachter. Nach einem Freistoß von Landwehr köpfte Pero Mamic auch das 2:2 (77.). Es war der Lohn für den Einsatz. „Wir sind viel marschiert“, lobt Lang. „Der Platz war sehr tief. Der Gegner war kurz vor dem K.o.. Viele Spieler hatten Krämpfe.“  Michael Nachreiner

 
 
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