Gleich mehrfach haben die Fans des FSV 08 Bietigheim-Bissingen am Samstag den Torschrei bei der Oberliga-Partie gegen den VfR Mannheim auf den Lippen. Doch bleibt dieser bis auf ein Mal aus. Mal um Mal vergeben die Nullachter größte Möglichkeiten, dem Favoriten aus der Kurpfalz reichen drei Chancen. So reicht es am Ende nicht für Zählbares, die Gastgeber verlieren mit 1:3. „Die Ruhe vor dem Tor hat uns gefehlt“, bemängelt FSV-Trainer Haris Krak nach der Partie.
FSV 08 Bietigheim-Bissingen Mannheim reißt Nullachts Ungeschlagen-Serie
Bissingen verliert gegen den VfR mit 1:3. Dabei hapert es vorallem an der Chancenverwertung, während die Gäste eiskalt vor dem Tor sind.
Der geht mit der gewohnten Aufstellung in die Begegnung, alle in der Vorwoche kranken Spieler sind rechtzeitig fit geworden. Pero Mamic ist es, der als erstes einnetzt. Nach fünf Minuten wird er per Steckpass bedient und überlupft Gäste-Keeper Michel Witte, der Assistent an der Seitenlinie hebt jedoch die Fahne – Abseits (5.). Es ist eine von zahlreichen knappen und strittigen Abseitspfiffen des Schiedsrichter-Teams.
Dobros vergibt Großchance
Nach 27 Minuten muss dann eigentlich das Tor für die Gastgeber fallen. Nikolaos Dobros setzt sich erst im Mittelfeld stark gegen vier Gegenspieler durch, der Stürmer findet den Pass zu Alexander Götz, der mit einem Geniestreich in die Gasse Lukas Böhm bedient. Böhm – auf und davon im Eins-gegen-eins gegen Witte – hat den Torhüter bereits umkurvt, rutscht beim Abschluss ins leere Tor dann aber auf dem seifigen Rasen weg und schießt drüber.
Das wäre der Ausgleich gewesen, denn Mannheim auf der Gegenseite ist enorm effizient. Nach einer Ecke von Ex-Bundesligaprofi Alexander Esswein steigt Altin Vrella am Höchsten und nickt zur Führung ein (19.). Es ist die erste gute Chance des VfR.
Kurz vor der Pause hat dann zwei Mal der unermüdliche Vincent Fitze seine Füße im Spiel: Der Außenverteidiger überläuft erst über die rechte Seite die Abwehr, trifft jedoch nur das Außennetz (35.), zwei Zeigerumdrehungen später hat er dann in einer fast identischen Situation das Auge für Dobros, der im Rückraum blank steht und nur noch aus rund zehn Metern ins Tor einschieben muss. Sein Abschluss trifft nur die Unterkante der Latte und springt raus. „Wir hätten da vielleicht auch mal Genauigkeit vor Stärke nehmen sollen“, sagt Krak: „Wir wollten über die rechte Seite kommen und sind es auch. Da waren die Löcher da und ein Spieler kam nicht so in die Rückwärtsbewegung.“
Fitze stark, dann folgenschwer
Unmittelbar nach dem Seitenwechsel ist es dann ausgerechnet Fitze, dem ein fataler Fehler unterläuft. Im Aufbauspiel verliert er den Ball, Joker Pasqual Pander bedankt sich und bleibt gegen Sven Burkhardt eiskalt – 2:0 (48.). Doch nach dem Gegentreffer knickt der FSV nicht ein, im Gegenteil. Mamic nutzt endlich eine Chance der Hausherren. Nach einem Ballgewinn von Jona Lorch ist es Böhm, der den Kapitän in Szene bringt. Der Hüne macht den Anschlusstreffer (50.).
Nullacht rennt weiter an, allerdings meist mit dem Kopf durch die Wand. So bleiben die guten Chancen wie in Durchgang eins aus, Krak wirft alles nach vorne und der VfR darf kontern. Pander kriegt vor dem Kasten noch das Leder quergelegt, Kevin Krüger verwertet am geschlagenen Burkardt vorbei zum 3:1 und sorgt damit für die Entscheidung (80.). „Mannheim ist viel kühler vor dem Tor, die machen dann diese Dinger rein“, sagt Krak.