Erst vor acht Tagen standen sich der FSV 08 Bietigheim-Bissingen und der FSV Hollenbach in der zweiten Runde des württembergischen Verbandspokals am Bruchwald gegenüber. Damals gewannen die Gastgeber knapp mit 1:0 (0:0). Nun kommt es an diesem Samstag (15.30 Uhr) schon zum Wiedersehen – dieses Mal stehen sich beide Mannschaften aber in Hohenlohe zum Auftakt der Saison 2024/25 der Fußball-Oberliga gegenüber.
FSV 08 Bietigheim-Bissingen Neue DNS: aggressiv und offensiv
Der neue Trainer des FSV Bietigheim-Bissingen, Haris Krak, hat seinem Team ein System verordnet, in dem der Ball möglichst oft in der gegnerischen Spielhälfte sein soll. Auftakt in Hollenbach.
„In den acht Tagen kann man keine Bäume ausreißen – weder wir noch die Bissinger. Deshalb gehe ich davon aus, dass es wieder ein ganz enges Spiel wird“, berichtet Hollenbachs Coach Reinhard Schenker nach dem Schlusspfiff im Pokal. Und sein Gegenüber Haris Krak ergänzt: „Jetzt wissen wir natürlich, wie Hollenbach spielt, und Hollenbach weiß, wie wir spielen. Wir haben aber noch nicht alles gezeigt, was wir können. Jetzt sind die Trainer ein bisschen bezüglich Taktik gefragt.“
Taktikkniffe sind gefragt
Wie viele Kniffe sich Krak einfallen ließ, das lässt der 08-Trainer erst einmal offen. Er lächelt nur. „Das wird man am Samstag sehen. Klar kann man an der Aufstellung etwas machen. Auch bei den Standards kann man eine neue Variante zeigen“, sagt Krak dann doch und blickt auf die Partie voraus: „Man darf den Hollenbachern keinen Platz lassen und auch mal einen Angriff unterbinden – egal, auf welche Art und Weise. Denn die Hollenbacher können gut nach vorne spielen. Außerdem geht es in Hohenlohe immer heiß her. Es wird bestimmt ein kampfbetontes Spiel, in dem es auf Kleinigkeiten ankommt.“
Der Coach der Nullachter geht aber mit einem guten Gefühl in die neue Runde. „Es waren viele gute Sachen in der Vorbereitung dabei“, erzählt Krak. Besonders positiv stimmte ihn die Generalprobe im Pokal gegen Hollenbach. „Man hat gesehen, dass wir Kraft haben und in der zweiten Halbzeit noch mal zulegen können. Das war wichtig, dass wir es geschafft haben, dass wir schon jetzt 90 Minuten lang Power geben können.“
Zwei System einstudiert
Die fußballspezifische Ausdauer war aber nur ein Punkt, auf den Krak und sein Assistent Ferdinand Groß Wert gelegt hat. „Sie war vor allem auch in Verbindung mit dem Einspielen wichtig. Immerhin hatten wir zwölf Neuzugänge zu integrieren“, erklärt der 08-Coach. „Jeder Spieler hat jedes System auf diesem Niveau wahrscheinlich schon mal gespielt. Aber jeder Trainer legt auf andere Details wert. Das mussten wir erst mal vermitteln und die komplette Mannschaft auf meine Auslegung der Systeme einschwören.“ Zwei taktische Grundausrichtungen müssten die Bissinger verinnerlichen.
Offensiv ausgerichtet wollen die Nullachter dabei agieren. „Wir wollen nicht abwarten und auf den Gegner reagieren. Wir wollen aggressiv gegen den Gegner sein und den Ball haben. Und wenn man schon so Offensivkräfte wie Nikolaos Dobros, Alexander Götz und Lukas Böhm hat, dann muss man sie einsetzen“, berichtet Krak und ergänzt: „Ich verlagere gerne das Spielgeschehen in die gegnerische Hälfte. Zum einen brauchen wir Tore, um Spiele zu gewinnen. Zum anderen ist der Ball weit weg vom eigenen Tor, wenn man sich in der gegnerischen Hälfte befindet.“
Schnell als Einheit gefunden
Trotz des personellen Umbruchs wuchs die Gruppe schnell zu einer Einheit zusammen. „Zum einen hat unser Sportlicher Leiter Mario Di Biccari Leute mit Charakter ausgesucht. Es sind alles gute Jungs. Vor allem haben sie alle Siegeswillen. Und sie haben sich schon gefunden. Dazu sind Kevin Ikpide, Pero Mamic oder Lukas Böhm mein verlängerter Arm auf dem Platz, die meine Ideen an die anderen Jungs heranbringen sollen. Zum anderen läuft schon gut, dass wir schnell in die Tiefe spielen und schnell hinter die Ketten kommen. Und das Beste ist, das wir schon sehr kompakt stehen, wir geben wenige Räume preis, die der Gegner bespielen kann“, erklärt Krak.
Was dem 08-Trainer dagegen fehlt, ist noch etwas mehr Ruhe. „Manchmal wollen wir zu schnell zu schön nach vorne spielen. Manchmal muss man auch das Spiel erst mal beruhigen, neu aufbauen und den zweiten Weg zu gehen“, berichtet Krak. „Vor allem, wenn die Beine schwer werden. Denn ein spätes Gegentor könnte uns dann sogar drei Punkte kosten.“