FSV 08 Bietigheim-Bissingen Oberligist zieht Lehren aus dem vergangenen Sommer

Von Michael Nachreiner
Die Neuzugänge des FSV 08 Bietigheim-Bissingen in diesem Sommer: (hinten von links) Co-Trainer Ferdinand Groß, Matthias Stüber, Adonis Krasniqi, Duc Thanh Ngo, Steven Neupert, Thomas Ivan, Trainer Haris Krak sowie (vorne von links) Dervis Erkan, Kelecti Nkem, Tobias Hohloch und Nikolaos Dobros Foto: /Martin Kalb

Der Oberligist verpflichtet Spieler mit viel Erfahrung – auch Götz bleibt am Bruchwald –, will aber seinem Weg treu bleiben.

Die Verantwortlichen des FSV 08 Bietigheim-Bissingen sind ihrem Credo treu geblieben. Auch in diesem Sommer haben sie einige junge Spieler verpflichtet, die die Chance beim Fußball-Oberligisten vom Bruchwald bekommen sollen, den nächsten Schritt in ihrer Laufbahn zu gehen. Der Sportliche Leiter Mario Di Biccari und seine Kollegen aus dem Vorstand haben aber auch ihre Schlüsse aus dem vergangenen Sommer gezogen, als die Abgänge nicht gleichwertig ersetzt wurden. „Wir wollen unserem Weg treu bleiben, eine gute Mischung hinbekommen und werden weiterhin junge Spieler einbauen“, berichtet Di Biccari. „Aber nur mit jungen Spielern geht es auch nicht. Wir brauchen auch Erfahrung. Die hat uns in der letzten Saison etwas gefehlt.“

Coup des Transferfensters

Der Coup dieses Transferfensters ist den 08-Verantwortlichen mit der Weiterverpflichtung von Alexander Götz gelungen. Direkt nach Saisonende kamen Gerüchte auf, der kreative Mittelfeldspieler würde zurück zum 1. CfR Pforzheim gehen, von wo er in der Winterpause erst an den Bruchwald zurückgekommen war und sich nach einem Mittelfußbruch im Saisonendspurt zum Unterschiedsspieler entwickelt hatte. „Wie er Spiele denken und lenken kann, macht ihn besonders wertvoll“, schwärmt auch Di Biccari.

Götz wird auch in Zukunft mit Sven Burkhardt im Tor, Kevin Ikpide in der Abwehr und dem variabel im Zentrum einsetzbaren Pero Mamic eine Achse bilden. Drum herum haben die Nullachter aber viel Erfahrung geholt.

Ganz oben auf dieser Liste steht Nikolaos Dobros. Der Stürmer ist ein „Vollstrecker mit enormer Schussstärke“, erklärt Di Biccari. „Seine Vita spricht für sich. Er hat in der Regional- und Oberliga zuletzt immer zweistellig getroffen. Aber nicht nur dadurch wird er unser Offensivspiel unberechenbarer machen.“

Auf vielen Positionen im Zentrum von der Innenverteidigung bis zum offensiven Mittelfeld kann Steven Neupert spielen. „Durch seine Körpergröße ist Pero Mamic noch mal eine andere Wucht. Aber Steven ist genauso variabel. Er kann unserem Spiel auch eine Richtung vorgeben“, sagt Di Biccari.

Die linke Abwehrseite soll in Zukunft Matthias Stüber dicht machen. „Beim SGV Freiberg und FC 08 Villingen hat er viel Erfahrung in der Oberliga gesammelt“, berichtet Di Biccari.

Als vorerst letzter Neuer kam Kelecti Nkem hinzu. Der Kameruner wechselt vom 1. Normannia Gmünd an den Bruchwald. „Er ist schnell und aggressiv und wird unser Flügelspiel beleben“, ist sich Di Biccari sicher.

Eher zu den jungen Wilden zählen dagegen Dervis Erkan, Adonis Krasniqi und Tobias Hohloch, auch wenn Ersterer schon Einsätze in der Regionalliga hatte. Di Biccari: „Dervis ist mit seinen 21 Jahren noch ein junger Spieler, der viel Potenzial mitbringt.“ Das Gleiche trifft auf Krasniqi zu. „Adonis ist ein Flügelflitzer, der links wie rechts spielen kann sowie Körperlichkeit und Geschwindigkeit mitbringt“, sagt der Sportliche Leiter. Hohloch wagt derweil den Sprung aus der U19 der SG Sonnenhof Großaspach in die Oberliga.

Yalcin bekommt Chance

Darüber hinaus bekommt der variable Offensivspieler Emre Yalcin aus der eigenen Jugend seine Chance in der Oberliga. Und Tom Vahldiek steigt wieder ein. „Er ist die letzten beiden Jahre wegen seines Studiums kürzer getreten. Davor hat er es aber schon mal überragend gemacht, als Sven Burkhardt verletzt war“, berichtet Di Biccari. „Als Torwart bringt er eine enorme Technik mit.“

Insgesamt hat der Sportliche Leiter ein gutes Bauchgefühl, so wie der Kader zusammengestellt ist. „Wir legen großen Wert darauf, dass die Jungs auch in der Kabine einen Horizont haben und es sich nicht nur alles um Fußball dreht. Das war auch auf dem Platz immer unser großer Vorteil. Und charakterlich ist der Kader diese Saison brutal“, berichtet Di Biccari. Michael Nachreiner

 
 
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