FSV 08 Bietigheim-Bissingen Trainer Lang: „Abwarten ist nicht unsere Philosophie“

Die Befürchtung, dass der FSV 08 Bietigheim-Bissingen nach dem Bänderriss von Wissem Aouadi im Pflichtspielauftakt 2023 gegen das Schlusslicht Freiburger FC – nur einer von vielen Verletzten – personell auf dem Zahnfleisch daherkommen würde, hat sich nicht bewahrheitet. Auch für die Partie an diesem Samstag (15 Uhr) beim Siebten FC Holzhausen stellt sich die Elf des Fußball-Oberligisten vom Bruchwald nicht von alleine auf. „Wir haben Alternativen. Auf der Bank werden für alle Positionen Ersatzspieler sitzen“, sagt Trainer Markus Lang, schränkt aber ein: „Einige Spieler werden nicht bei 100 Prozent sein.“

Vor allem von den Rekonvaleszenten, die erst wieder ins Training eingestiegen sind, ist der Coach beeindruckt. „Sie wollen alle nach ihren Verletzungen wieder auf den Platz. Und so haben sie sich auch in den Einheiten präsentiert. Sie waren sehr engagiert“, berichtet Lang.

Dementsprechend zufrieden ist er mit den Trainingseinheiten. „Wir hatten eine gute Woche und sind gut vorbereitet auf Holzhausen, auch wenn wir einige Spieler wieder an die Belastung herangeführt und andere bewusst etwas herausgenommen haben, um ihnen mehr Regenerationszeit zu gönnen“, erzählt der 08-Trainer.

Sein Team sieht er nicht in der Favoritenrolle, obwohl die Nullachter bisher neun Punkte mehr geholt haben als der FCH. „Vom Leistungsniveau sind wir nicht bei 100 Prozent. Und es hat sich letzte Woche gegen Freiburg gezeigt: Mit 70 Prozent reicht es nicht, wir brauchen 100 Prozent vom Mentalen, aber auch vom Körperlichen“, erklärt Lang. „Deshalb gehe ich davon aus, dass das Spiel sehr ausgeglichen wird. Vielleicht neutralisieren sich beide Teams sogar.“

Denn der Kader des FCH ist „gespickt mit klasse Einzelspielern. Vor allem im Offensivbereich haben die Holzhausener einige Akteure, die schon höherklassig aktiv waren“, berichtet Lang. Gleichzeitig ist er sich aber auch sicher: „Die Holzhausener sind auch vor unserer Qualität gewarnt. Und wir wollen dem Spiel unseren Stempel aufdrücken und nicht nach links oder rechts schauen, was da kommt.“

Dementsprechend offensiv richtet er sein Team aus. Lang: „Abwarten ist nicht unsere Philosophie. Aber man muss schauen, wie sich das Spiel entwickelt. Vielleicht gibt es auch mal eine Phase, in der wir reingedrückt werden.“   Michael Nachreiner