FSV 08 Bietigheim-Bissingen Trainer Lang kündigt personelle Konsequenzen an

Von Andreas Eberle
Lukas Böhm (recht) steht nach seinem auskurierten grippalen Infekt vor einem Comeback im 08-Team. Foto: Baumann/Alexander Keppler

Der FSV 08 Bietigheim-Bissingen trifft in der Fußball-Oberliga auf den FC 08 Villingen. Die kriselnden Gäste kommen mit einem neuen Coach.

Zu Beginn der Woche war bei den Oberliga-Fußballern des FSV 08 Bietigheim-Bissingen Vergangenheitsbewältigung angesagt. Thema war die jüngste Vergangenheit: die Leistung am vorigen Samstag im Heimduell gegen den FC Nöttingen (1:2). „Wir haben am Montag lange über das Spiel gesprochen. Mit dem Auftritt der Mannschaft waren wir nicht einverstanden. Die Jungs müssen sich schon ein Stück weit hinterfragen“, sagt Trainer Markus Lang und will in der Heimpartie an diesem Samstag (15 Uhr) gegen den FC 08 Villingen nun wieder die Grundtugenden von seinen Kickern sehen: „Wir brauchen eine andere Zweikampfführung und eine bessere Mentalität. Erst dann können wir über andere Dinge reden.“

Der erste Dämpfer im Fußball-Jahr 2023 nach den beiden 3:2-Auftaktsiegen gegen Freiburg und Holzhausen wird sogar personelle Konsequenzen haben, wie Lang durchblicken lässt. „Die Mannschaft wird ein anderes Gesicht haben als am Samstag. Mancher Spieler scheint bereits zufrieden zu sein und sich auszuruhen, weil er denkt, es gibt keine Konkurrenz. Das werde ich nicht tolerieren“, stellt der A-Lizenz-Inhaber fest. Ein Wink mit dem Zaunpfahl.

Gegen Nöttingen war Moritz Welz einer der wenigen Lichtblicke im Bietigheim-Bissinger Team. Der 27-jährige Ersatzkeeper vertrat Routinier Sven Burkhardt mit Bravour und verhinderte mit vielen Paraden Schlimmeres. Für Lang keine Überraschung. „Moritz hat das Vertrauen, das wir in ihn haben, voll gerechtfertigt. Bei ihm hatte ich aber sowieso keine Bauchschmerzen“, erläutert der Übungsleiter.

Seine Mannschaft hat als Vierter inzwischen wieder zehn Punkte Rückstand auf die zweitplatzierte SG Sonnenhof Großaspach – und sogar bereits 20 auf den designierten Meister Stuttgarter Kickers. Zumindest Schlussmann Welz hat die Saison aber noch nicht abgehakt, sondern blickt unbeirrt nach vorne: „Es ist noch nichts verloren, wir haben es in den restlichen Spielen selbst in der Hand, noch etwas aufzuholen. Wir sind sowieso darauf angewiesen, dass Aspach Fehler macht. Daran hat sich nichts geändert.“

Pechvogel Podolsky

Ein Pechvogel bleibt Valentyn Podolsky. Der 24-jährige Ukrainer hatte sich nach dem Anriss des Syndesmosebands eben erst wieder an die erste Elf herangekämpft und zuletzt zwei Kurzeinsätze absolviert. Am Dienstag verletzte er sich nun im Training am Oberschenkel und fällt somit erneut aus. Dafür bahnt sich ein Comeback von Lukas Böhm an. Der Mittelfeldmann hat seinen grippalen Infekt auskuriert und unter der Woche wieder voll trainiert. Fortschritte macht auch der Genesungsprozess der beiden Innenverteidiger, die sich jeweils kurz hintereinander einen Bänderriss im Knöchel zugezogen haben: Steven Keklik übt schon wieder mit dem Ball, Wissem Aouadi ist zumindest wieder ins Lauftraining eingestiegen.

Villinger in der Krise

Im Vergleich zum Gegner aus Villingen herrscht am Bruchwald trotz des jüngsten Rückschlags eitel Sonnenschein. Der als Mitfavorit in die Runde gestartete 08-Namensvetter aus dem Schwarzwald hinkt den Erwartungen bisher weit hinterher und steht aktuell nur auf Rang neun – mit gerade mal zwei Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone. Zur Winterpause trennte sich der Verein bereits von den Spielern Mauro und Fabio Chiurazzi, Ryan Hertrich, Noah Haller und Kapitän Dragan Ovuka. Vor zehn Tagen erwischte es nun auch Trainer Marcel Yahyaijan. Bis zum Saisonende coacht nun der bisherige U19-Trainer Reiner Scheu (68) die kriselnden Villinger.   Andreas Eberle

 
 
- Anzeige -