FSV 08 Bietigheim-Bissingen wirft auch Aalen aus dem Pokal Regionalliga-Schreck vom Bruchwald

Von Andreas Eberle
Pero Mamic (re, Biss) .FSV 08 Bissingen-VfR Aalen .Bietigheim-Bissingen, GER,18.08.2021 ,Fussball WFV-Pokal Württemberg 2021/2022..Foto: Avanti/Ralf Poller . Foto: Avanti/Ralf Poller

Der Oberligist FSV 08 Bietigheim-Bissingen wirft mit dem VfR Aalen einen weiteren höherklassigen Klub aus dem WFV-Pokal. Pero Mamic erzielt mit einem Traumtor den einzigen Treffer zum 1:0-Sieg.

Beim FSV 08 Bietigheim- Bissingen geben sich im WFV-Pokal die Regionalliga-Klubs die Klinke in die Hand – und werden dann mit einem beherzten Kick wieder nach Hause und aus dem Wettbewerb befördert. Nach der SG Sonnenhof Großaspach in Runde drei erwischte es im Achtelfinale nun auch den VfR Aalen. Der Oberligist vom Bruchwald bezwang den Favoriten von der Ostalb am Mittwochabend verdient mit 1:0. Pero Mamic avancierte mit seinem Traumtor in der 67. Minute zum Matchwinner.

„Wenn man zwei Regionalligisten nacheinander besiegt, muss schon etwas dahinterstecken“, sagte 08-Trainer Markus Lang und bescheinigte seiner Elf einen „deutlichen Aufwärtstrend“: „Die Automatismen greifen immer besser, wir sprechen fußballerisch die gleiche Sprache, es macht Spaß, zuzuschauen.“

Wie zuvor schon gegen Großaspach zeigten sich die Nullachter unerschrocken und respektlos, vertraute den eigenen Stärken – und waren klar besser als die biederen Aalener. Der 7:0-Kantersieg vom Samstag beim SV Linx schien den Hausherren zusätzlichen Rückenwind gegeben zu haben

Nur die ersten 120 Sekunden gehörten den Gästen. Da war Keeper Henning Bortel auch zum einzigen Mal in Hälfte eins gefragt und wehrte einen Schuss des Slowenen Kristjan Arh Cesen zur Ecke ab. Die Bissinger waren dem Führungstor näher – etwa als Yannick Toth mit einem Freistoß nur die Latte traf. Oder als Konstantinos Markopoulos eine Hereingabe verpasste, dafür aber Filimon Gerezgiher frei aus dem Hinterhalt abzog – VfR-Innenverteidiger Gino Windmüller brachte gerade noch den Körper dazwischen. Aus seinem Übergewicht schlug der FSV 08 bis zur Pause aber kein Kapital.

Nach dem Wiederanpfiff plätscherte die Partie zunächst vor sich hin. Um einen Impuls zu setzen, wechselte Lang den unermüdlich rackernden Stoßstürmer Pascal Hemmerich aus, schickte Einwechselspieler Loris Hoffmann auf die Sechserposition und Mamic vom Mittelfeld in den Angriff – und dieser taktische Kniff erwies sich als Glücksfall. Nach einem Latten-Kopfball von Markopoulos verzog Mamic zwar noch. Doch in der 67. Minute besorgte er das längst fällige 1:0 – und diese Einzelaktion hatte es in sich. Der technisch begnadete 1,98-Meter-Mann nahm den Ball jonglierend in den Strafraum mit, ließ dabei zwei Aalener „Hindernisse“ stehen und knallte die Kugel kompromisslos ins lange Eck.

Nun machten sich offenbar auch die mitgereisten Gästefans ernsthaft Sorgen um ihr Team. „Auf geht’s Aalen, kämpfen und siegen“, schallte es aus ihrem Block – zum ersten Mal überhaupt war der VfR-Anhang zu hören. Auf den zweiten Aalener Torschuss mussten die Schlachtenbummler bis zur 81. Minute warten – wieder war Bortel zur Stelle. Mit viel Einsatz brachten die Nullachter den knappen Vorsprung im Nieselregen über die Zeit. Das Zittern hätten Marius Kunde und Gerezgiher ihrer Elf ersparen können, doch sie vergeigten in der Schlussphase drei exzellente Konterchancen.

„Wir müssen diese Leistung konservieren, aber das ist schwer. Denn von Woche zu Woche müssen die Jungs ans Limit gehen“, sagte Lang, der mit seinen Pokalhelden bereits am Samstag (15.30 Uhr) im Heimspiel gegen den 1. FC Rielasingen-Arlen erneut gefordert ist. Für das Viertelfinale, das am 10. September ausgelost wird, hat der Coach übrigens keinen Wunschgegner: „Wir nehmen alle so, wie sie kommen.“

 
 
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