FSV 08 jubelt spät gegen Rielasingen-Arlen Götz sorgt beim Comeback für Wende

Von Claus Pfitzer
Gian Luca Wellhäuser vom 1. FC Rielasingen-Arlen grätscht 08-Linksverteidiger Pierre Williams in die Parade. Der Schiedsrichterassistent schaut, ob alles mit rechten Dingen zugeht. ⇥ Foto: Avanti/Ralf Poller

Der Oberligist FSV 08 Bietigheim-Bissingen gewinnt im Schlussspurt mit 2:1 gegen den 1. FC Rielasingen-Arlen. Toth verwandelt einen Elfmeter zum Siegtor. Torwart Bortel hält sein Team im Spiel.

Mit einer eigenen 3G-Regel, bestehend aus Geduld, Glück und Götz, holte sich der FSV 08 Bietigheim-Bissingen am dritten Spieltag der Fußball-Oberliga im Schlussspurt mit dem 2:1 über den 1. FC Rielasingen-Arlen den zweiten Saisonerfolg. Geduld war gefragt gegen die laufstarken, variabel verteidigenden und gefährlich konternden Gäste vom Bodensee. Glück hatten die Nullachter, dass sie nach 45 Minuten nur mit 0:1 zurücklagen, denn Rielasingen-Arlen vergab gute Tormöglichkeiten gegen den überragend haltenden Schlussmann Henning Bortel. Und sie benötigten die Ideen, Spielstärke und Abschlussqualität von Alexander Götz, der bei seinem Comeback nach 77 Minuten aufs Feld kam, den 1:1-Ausgleich erzielte und den vorletzten Pass spielte, der zum Elfmeter führte, den Yannick Toth zum Sieg verwandelte.

„Es fühlt sich schön an und ist umso schöner, dass wir das Spiel noch gedreht haben. Es gibt kein besseres Comeback“, freute sich Matchwinner Götz, der nach längerer Verletzungspause im Abschlusstraining am Freitag erstmals das volle Pensum mit der Mannschaft absolviert hatte. Auf dem Zettel hatte 08-Trainer Markus Lang einen Einsatz von Götz eigentlich nur bei einer Führung. „Ich habe mich gefragt, gehe ich das Risiko, ihn einzuwechseln. Wir wissen ja, was für eine Qualität er hat“, war Lang hinterher froh über sein glückliches Händchen. Kein Risiko ging der Trainer dagegen bei Torjäger Konstantinos Markopoulos ein. „Er wollte, aber er war lange im Urlaub, hat viel gespielt und hatte schwere Beine. Seine Läufe in die Tiefe haben uns aber gefehlt“, erläuterte Lang.

Die Spielfreude, die die Nullachter noch eine Woche zuvor in Linx gezeigt hatten, war am Samstag nur selten zu sehen. Das lag an einem einsatzfreudigen und widerstandsfähigen Gegner, der zuvor zweimal 1:0 gewonnen hatte, an einigen Umstellungen, und am holprigen Rasen am Bruchwald, der für eine Mannschaft die Fußball spielen möchte, nicht tauglich ist. „Wir haben spielerisch nicht überzeugt und haben uns schwer getan. Aber die Mannschaft war geduldig. Sie zeichnet ihre Gier aus, dass sie nicht mit einem Punkt zufrieden ist, sondern nach dem Ausgleich noch auf den Siegtreffer gespielt hat“, lobte Coach Lang seine Spieler, gab aber auch zu: „Wir müssen uns bei unserem Torhüter Henning Bortel bedanken, dass es bei Halbzeit nur 0:1 steht.“ Der Coach selbst hatte mit den Einwechslungen von Gorgoglione und Götz sowie der neuen Position von Kunde in der zweiten Halbzeit im Zentrum erneut zum Sieg führende Veränderungen vorgenommen.

Rielasingen vergibt Chancen

In der 27. Minute nutzte Albert Mahaj die tolle Vorarbeit von Nico Kunze zum 0:1. 08-Keeper Bortel verhinderte danach mit starken Abwehraktionen gegen Mahaj, Gian Luca Wellhäuser und Christoph Matt weitere Gegentreffer, zudem verfehlte Mahaj aus der Distanz das leere Tor. Auf der anderen Seite rettete Gianluca Serpa bei einem Schlenzer von Filimon Gerezgiher auf der Torlinie der Gäste. Die zogen sich in der zweiten Halbzeit weiter zurück und konterten. Pech hatte Mahaj, der im Nachschuss die Latte traf. Die Gastgeber drängten nun auf den Ausgleich. Mit seiner ersten Aktion vernaschte Gorgoglione seinen Gegenspieler und flankte maßgerecht, aber den Kopfball von Pascal Hemmerich fischte FC-Torwart Dennis Klose aus dem Torwinkel (46.).

Mit der Hereinnahme von Götz bekam das 08-Spiel neuen Schwung. Acht Minuten vor Schluss zog der Joker aus 16 Metern ab und traf zum 1:1. Kurz daruaf spielte er einen Pass auf Kunde, der leitete den Ball weiter auf Toth, den Jonah Bastian Adrovic im Strafraum zu Fall brachte. Toth trat an und traf aus elf Metern zum Sieg nach einem Kraftakt bei heißen Temperaturen.

 
 
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