Füenf in Löchgau Ohrwürmer und Pofaltentattoos

Von Helga Spannhake
Die Füenf haben sich in Bietigheim gegründet und wollen nun getrennte Wege gehen. Foto: /Oliver Bürkle

Das Quintett begeistert auf seiner Abschiedstour das Publikum in Löchgau und traktiert die Lachmuskeln.

Seit Februar 2022 ist die A cappella Gruppe die Füenf auf ihrer ausgedehnten „Endlich!“-Abschiedstournee. Sie präsentieren ihre Highlights aus inzwischen 27 Jahren und brachten in Löchgau die Gemeindehalle zum Kochen.

Locker lässig stürmten Justice, Pelvis, Little Joe, Memphis und Dottore Basso unter jubelndem Applaus des Publikums die Bühne. Gut gelaunt stimmten die witzigen Vokalvirtuosen ihr Ernährungsmedley an und forderten bei den Wörtern Tofu, Soja, Grünkern und Brokkoli gleich zum Mitsingen auf. Aus Sades bekanntestem 1980er Jahre Hit „Smooth Operator“ wurde, sehr zur Begeisterung der Anwesenden, „Schuhsohlenleder“ und aus Opus‘ „Live Is Life“ machten die Füenf „Fleisch ist Fleisch“.

Ohrwürmern und Pofaltentattoos

Temporeich ging es weiter mit dem Titel „Spacker“, einem urigen Märchen über Augapfelpiercing, Pofaltentattoo und den Schönheitswahn im Allgemeinen. Egal welchen ihrer Ohrwürmer die Füenf anstimmten, die Fans im Saal klatschten hingebungsvoll, sangen bereitwillig mit und standen sogar auf für eine kleine Choreographie beim spanisch angehauchten Sommerhit „Aeroporte Seguridad“.

Im Oktober 2021 gaben die Füenf bekannt, dass sie nach ausgesprochen erfolgreichen Jahren als A cappella-Band in Zukunft fünf eigene musikalische Wege gehen wollen. Vorher aber verabschieden sie sich noch ausgiebig, kreativ und humorvoll von ihren treuen Fans mit einer insgesamt knapp zweijährigen Abschiedstournee.

Musikomisches Freudenfeuer

In den Konzerten, so versprechen sie es, werde ein Best-of geboten mit einem musikomischen Freudenfeuer eines Vierteljahrhunderts Sing und Unsing: „Kommt, feiert und singt mit uns“, lautete ihr Aufruf.

Beim Löchgauer Konzert erreichten sie erneut Kultstatus und brachten die Gemeindehalle zum Kochen. Ihre Roger Whittaker Parodie „Umdrehn brinx nix“ in Denglisch für Profis gesungen, entzückte die Zuschauerinnen und Zuschauer ebenso wie „Siggi“, eine bierselige Version von Falcos Skandalsong „Jeanny“.

Die Lachmuskeln wurden noch ernsthafter traktiert mit einer Liebeserklärung an den Thermomix, die Schwiegermutter und genauso gekonnt humoristisch war das Trinkmedley mit leicht abgewandelten Schlagertiteln von Nino de Angelo bis Nicole.

Bietigheim als Geburtsstätte

Gegründet haben sich die Füenf 1995 und getroffen haben sie sich beim Imbiss Hirsch in Bietigheim-Bissingen, so erzählen sie es zumindest selbst gern. Dass sie zu der damaligen Pächterin Ingrid Hirsch auf jeden Fall ein besonderes Verhältnis haben, wurde klar, als sie am Konzertende zwischen den beiden Zugaben „Mir im Süden“ und „Horst“ spontan ein Geburtstagsständchen anstimmten. Denn Ingrid Hirsch hatte sich den Konzertbesuch zu ihrem 76. Geburtstag gewünscht und saß mit ihrer Tochter im Publikum. 

Helga Spannhake

 
 
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