Beinahe hätte sich für den Bietigheim-Bissinger Tim Rossmann mit dem Wechsel vom Karlsruher SC zu Fortuna Düsseldorf der Jugendtraum von der Bundesliga schon in der Saison 2024/25 erfüllt. Aber dann scheiterte Fortuna in der Relegation hauchdünn nach Elfmeterschießen am VfL Bochum und startet nun Anfang August erneut in der Zweiten Bundesliga. Am Montag ist Rossmann mit seinen neuen Teamkollegen am Rhein in die Vorbereitung auf die neue Saison eingestiegen. Von Einsätzen in deutschen U-Nationalmannschaften kennt er aus dem Fortuna-Kader Abwehrmann Jamil Siebert sowie von individuellen Einheiten vorab in Düsseldorf Yannik Engelhardt, Sima Suso und Nicolas Gavory.
Fußball-2. Bundesliga Tim Rossmann liebt die Außenlinie neben sich
Der ehemalige Jugendspieler des FSV 08 Bietigheim-Bissingen setzt seine Karriere nach fünf Jahren beim Karlsruher SC nun bei Fortuna Düsseldorf fort.
Verletzungspech in der Vorsaison
In der Vorsaison kam Rossmann für den Karlsruher SC in nur vier Zweitligaspielen zum Einsatz, dann bremsten ihn zunächst ein Muskelfaserriss und dann eine Hüftoperation mit anschließender Reha, die er zunächst heimatnah in der Reha-Welt des VfB Stuttgart und zuletzt in Düsseldorf absolvierte, sieben Monate lang aus. „Mir geht es super, alles ist gut verlaufen. Ich habe die Fußballspiele und das Mannschaftstraining vermisst“, berichtet Rossmann im Gespräch mit der BZ voller Vorfreude. „Für den Verein wäre ein Aufstieg großartig gewesen. Im Rückspiel in Düsseldorf habe ich auf der Tribüne mitgefiebert, dass die Mannschaft es packt. Zur Ersten Liga sagt keiner nein, das ist ein Traum“, erzählt der 20-Jährige.
Fortuna Düsseldorf hat die ablösefreie Verpflichtung des vielversprechenden deutschen Sturmtalents, den sein starker linker Fuß, sein hohes Tempo und seine Schusstechnik besonders auszeichnen, schon frühzeitig mitten in der Verletzungspause perfekt gemacht. „Es waren sehr vertrauensvolle Gespräche mit Sportvorstand Klaus Allofs und Trainer Daniel Thioune, besser konnte es nicht laufen. Da ist mit schnell klar gewesen, dass ich das mache und ich mich dort am besten weiterentwickeln kann“, erinnert er sich. Thiounes taktischer Ansatz mit zwei Außenstürmern und einer zentralen Spitze ist prädestiniert für den schnellen Rossmann: „Ich liebe es, die Außenlinie neben mir zu haben, das ist meine Position, entweder rechts oder links.“ Dass es diese Stellenbeschreibung beim Karlsruher SC unter Coach Christian Eichner, der meist auf eine Raute im Mittelfeld und zwei zentralen Stürmern setzt, nicht gibt, war mit ausschlaggebend für den Wechsel nach Düsseldorf.
Zeit in Karlsruhe prägend
Die fünf Jahre beim KSC möchte der 20-Jährige nicht missen und waren prägend. „Die drei Jahre in der Jugend dort waren in alle Richtungen durchweg überragend“, erzählt er. Zur Saison 2019/20 wechselte er von seinem Heimatverein FSV 08 Bietigheim-Bissingen nach Karlsruhe und bestritt in der U17 des KSC 16 Spiele in der Bundesliga, in denen er drei Treffer erzielte. „Ich war von der ersten Stunde an voll dabei und habe von den Trainern das Vertrauen bekommen. Dabei ist 08 jetzt auch nicht der Riesenverein, von dem ich gekommen bin.“ In der U19 erzielte er in 23 Spielen neun Tore, absolvierte drei Länderspiele für die deutsche U19 und U20 und rückte direkt in den Profikader auf. „Das hat mir alles weitergeholfen.
Ungewohnte Rolle als Joker
Als Führungsspieler aus der Jugend musste ich geduldig bleiben und mich bei den Profis hinten anstellen. Es war trotzdem nicht das, was ich mir vorgestellt hatte, denn ich sehe mich dauerhaft als Stürmer“, spricht er die ungewohnte Rolle als Joker an. In seiner ersten Zweitligasaison kam er immerhin auf 14 Partien. Vom Trainingsalltag, dem unkomplizierten Umgang und dem Zusammensein in der Kabine auch mit erfahrenen Profis wie Ex-Nationalspieler Lars Stindl, Jerome Gondorf und Daniel Brosinski, die allesamt ihre Profi-Karriere nun beendet haben, habe Rossmann als junger Spieler extrem profitiert. „Das habe ich noch vor mir.“ Vielleicht auch bald in der Bundesliga mit Fortuna Düsseldorf.