Fußball, 3. Liga 1:2 – Todesstoß in der Nachspielzeit

Von Jan Simecek
Dominik Martinovic – hier beim Schussversuch gegen Magdeburgs Dominik Ernst – hätte die SG Sonnenhof Großaspach eigentlich in Führung schießen müssen. ⇥ Foto: Ralf Poller/Avanti

Die SG-Sonnenhof Großaspach spielt gegen den 1. FC Magdeburg gut mit und verliert in der 92. Minute.

Die Drittliga-Fußballer der SG Sonnenhof Großaspach sind am Boden zerstört. In der zweiten Minute der Nachspielzeit kam der Todesstoß durch einen Sonntagsschuss von Magdeburgs Torjäger Christian Beck vom rechten Strafraumeck genau in den langen Winkel. Obwohl die Taktik von Trainer Oliver Zapel gut aufgegangen war, stand der Dorfklub am Ende beim 1:2 gegen den ehemaligen Europapokalsieger 1. FC Magdeburg doch wieder mit leeren Händen da.

Auch wenn sich die lange Reihe der Ausfälle langsam lichtet, standen SG-Trainer Zapel gerade einmal fünf Defensivspieler zur Verfügung. Ken Gipson gab rechts hinten sein Drittliga-Debüt für den Dorfklub und wusste durchaus zu gefallen. Auf der anderen Seite wurde Jonas Behounek immer wieder gegen zwei Gegenspieler allein gelassen, denn Sören Bertram wich immer wieder aus der Mitte auf den rechten Flügel aus, und keiner der Mittelfeldspieler reagierte darauf. So entstanden die meisten gefährlichen Szenen der Magdeburger in der ersten Hälfte über die rechte Angriffsseite. Nur nicht das 1:0. Das entstand durch die Mitte, und ein gewonnener Kopfball im Mittelfeld von Beck war Ausgangssituation. Bertram hatte dann im Strafraum plötzlich keinen Gegenspieler mehr vor sich. Und während er vermeintlich von Julian Leist gefoult wurde, bekam er den Ball am die Hacke, und von dort trudelte er in Richtung langer Pfosten. Kai Gehring versuchte noch, per Grätsche zu klären, allerdings hatte der Ball die Linie schon überschritten, als er ihn wegschlug (32.). Ein kurioser Treffer, der irgendwie zur Großaspacher Situation passt.

Allerdings hätten die Gastgeber da durchaus schon führen müssen. Denn Zapels speziell ausgetüftelte Taktik griff in den ersten Minuten glänzend. Vor allem Dominik Martinovic hätte fast schon treffen müssen. Beispielsweise in der elften Minute, als er nach einem Missverständnis in der FC-Innenverteidigung plötzlich ganz freie Bahn aus 16 Metern hatte, aber den Ball nicht richtig traf. Oder fünf Minuten später, als er nach einem Querschläger den Ball vom linken Fünfmetereck über den Kasten drosch. Danach kam Magdeburg dann allmählich besser ins Spiel und zur Führung.

Nach dem Seitenwechsel starteten die Gastgeber aber wieder gut aus der Kabine und schon nach etwas mehr als zwei Minuten zum Ausgleich, als Nicolas Jüllich in der Mitte eine flache Hereingabe des eingewechselten Eric Hottmann von rechts durchließ und Panagiotis Vlachodimos das Leder am langen Pfosten annahm, sich Ball und Gegner noch einmal zurechtlegte und neben den linken Pfosten abschloss. Großaspach hatte das Spiel nun im Griff, konnte sich aber keine nennenswerte Chance mehr erspielen.

Ab Mitte der zweiten Hälfte wurde das Spiel dann komplett offen. Chancen waren allerdings hüben wie drüben Mangelware. So steuerte die Partie eigentlich auf eine Punkteteilung zu. Nur um dann dieses bittere Ende für den Dorfklub zu nehmen. „Ich bin sprachlos. Ich denke, wir können uns nicht einmal etwas vorwerfen, haben gut gekämpft. Wenn man dann in den Nachspielzeit so ein Ding kassiert – Wahnsinn“, sagte Innenverteidiger Kai Gehring anschließend mit hängendem Kopf.

 
 
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