Fußball, 3. Liga Trainerduo will mit viel Mut Mammutaufgabe meistern

Von Claus Pfitzer
Das neue Trainerduo Mike Sadlo (links) und Heiner Backhaus beobachtet eine Übungseinheit der SG Sonnenhof Großaspach.⇥ Foto: Alexander Becher

Mike Sadlo und Heiner Backhaus sollen den Drittligsten SG Sonnenhof Großaspach zum Klassenerhalt führen.

Mut spielt beim Fußball-Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach im Kampf um den Klassenerhalt eine wichtige Rolle. Das Wort fiel bei der offiziellen Vorstellung des neuen Trainerduos Mike Sadlo und Heiner Backhaus in der heimeligen Atmosphäre im „Dörfle“ in Kleinaspach häufig. Zum einen betrifft es die Verpflichtung des 48-jährigen Sadlo und des elf Jahre jüngeren Backhaus.

„Wir sind ja bekannt dafür, dass wir Trainerentscheidungen treffen, die man von uns nicht erwartet. Wir haben mit unserem Netzwerk eine sorgfältige Auswahl getroffen und uns nach dem positiven Eindruck relativ schnell für die beiden entschieden“, erzählte Vorstandsmitglied Michael Ferber über die Suche nach einem Nachfolger für Oliver Zapel. Dessen zweites Engagement bei der SG Sonnenhof endete Mitte Dezember 2019 nach nur einem halben Jahr. Nur vier Siege aus 20 Spielen waren die zu magere Ausbeute.

„Es ist mutig, zwei No-Names als Trainer zu platzieren. Mut ist, was wir alle wollen. Wir haben in der Rückrunde einiges aufzuholen, und das geht nur mit einer mutigen Spielweise“, kündigte Sadlo an. „Wir haben eine wissbegierige und motivierte Mannschaft vorgefunden. Wir werden mit einer klaren Idee auf dem ,Betze‘ aufs Feld gehen“, sagte Sadlo im Hinblick auf die Fortsetzung der Rückrunde am 27. Januar beim 1. FC Kaiserslautern.

„Ich habe mein Leben lang mit Fußball zu tun und wollte immer das Höchstmögliche erreichen. Mein Ziel war der Profifußball“, bekannte der gebürtige Schleizer, der bis 2018 bei Union Sandersdorf als Coach tätig war und zuvor bei Lok Leipzig als Assistent und verantwortlicher Trainer gearbeitet hat. Bei der SG Sonnenhof fungiert der DFB-Trainerlizenz-Inhaber als Chefcoach. „Wir sehen uns als Team und stimmen uns ab. Wir ergänzen uns gut und präferieren den gleichen Fußball“, sagt er über die Aufgabenverteilung mit Backhaus. „Die Rollen als guter Cop und böser Cop tauschen wir auch mal“, meinte Sadlo im Scherz.

Kennengelernt haben sich Sadlo und der als Trainer fungierende Backhaus vor rund zehn Jahren, als Backhaus bei Lok Leipzig unter Sadlo noch Spieler war. „Es war klar, dass wir das hier nur zusammen machen. Loyalität und Vertrauen müssen stimmen“, erklärte der 37-jährige Backhaus die Konstellation. Er hat eine bewegte Karriere als Spieler hinter sich, die ihn aus der Jugend von Schalke 04 zu rund 20 Stationen geführt hat, darunter waren neben Rot-Weiß Essen, Union Berlin, Hannover 96, Werder Bremen, Kickers Offenbach und Arminia Bielefeld auch Vereine aus der Ersten Liga in Zypern, Malta und Hongkong. Als Trainer war der ehemalige Zweitliga-Profi zuletzt für ein halbes Jahr beim Nord-Regionalligisten BSV Rehden und davor beim FC International Leipzig tätig. Er selbst sei von Trainern wie Ralf Rangnick oder dem ehemaligen Mainzer Wolfgang Frank geprägt und erzählte von engen Beziehungen zum Mönchengladbacher Trainer Marco Rose „Er ist ein Kumpel, bei dem ich hospitiert habe.“

Seine ersten Eindrücke von der SG Sonnenhof und die Aufgabenstellungen schilderte er so: „Wir haben einen tollen Mannschaftsgeist. Die Mammutaufgabe hier geht nur mit einem klaren Plan. Wir müssen unseren wichtigen Stärken der einzelnen Spieler akzentuiert einbringen. Die Zweikampfstärke in den Infights, die Schnelligkeit im Spiel nach vorne und die guten Kicker müssen wir an den Ball bringen. Wir müssen mit einer immensen Intensität, Fitness und Leidenschaft auftreten und die Weichen selbst stellen. Wir werden jedes Spiel zu unserem Spiel machen.“ Backhaus schränkt aber auch ein: „Wenn wir trotz maximaler Intensität verlieren, hat der Gegner verdient gewonnen.“

Einen sehr guten Eindruck hat das Trainerduo auch von Neuzugang Matthias Morys, der schon von 2011 bis 2015 für die SG gespielt hat und nach Stationen bei RB Leipzig, dem VfR Aalen und dem österreichischen Zweitligisten SC Austria Lustenau in den Fautenhau zurückgekehrt ist. „Er ist ein Sechser im Lotto für unser Umschaltspiel. Dafür bringt er als schneller Stürmer super Voraussetzungen mit. Er lebt und liebt den Verein“, schwärmte Sadlo.

Im letzten Testspiel, bevor es in der Dritten Liga weitergeht, empfängt die SG Sonnenhof an diesem Dienstag (14 Uhr) in der heimischen Arena den Ex-Verein von Morys, den mittlerweile in der Regionalliga spielenden VfR Aalen. Natürlich mit einem mutigen Auftritt.

 
 
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