Fußball, 3. Liga Trainingsauftakt doch erst in der Türkei

Von Jan Simecek
Panagiotis Vlachodimos (links), der hier gegen Duisburgs Yassin Ben Balla abzieht, war in der Vorrunde einer der wenigen Großaspacher Neuzugänge, der überzeugen konnte.⇥ Foto: Ralf Poller/Avanti

Die Trainersuche beim Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach ist noch nicht ganz abgeschlossen. Deshalb wurde kurzfristig der Trainingsauftakt verschoben.

Kurz vor Weihnachten hatte die SG Sonnenhof Großaspach mit dem 1:1 gegen Drittliga-Herbstmeister MSV Duisburg noch einmal ein Lebenszeichen von sich gegeben. Nun sollte am Donnerstag, einen Tag vor dem Abflug ins Trainingslager nach Lara in der Türkei, schon einmal ein kleiner Aufgalopp in der heimischen WirmachenDruck-Arena stattfinden. Der wurde allerdings kurzfristig abgesagt, weil der Trainer, der das Team durch die Vorbereitung führen soll, noch nicht feststand. Noch vor dem Start des Fliegers an diesem Freitag um 15 Uhr soll er allerdings bekanntgegeben werden.

Nicht nur auf der Trainerposition soll es beim Dorfklub eine Veränderung geben. Markus Lang hatte ja für die letzte Partie vor der Winterpause übernommen, darf aber nicht weitermachen, weil ihm die nötige Fußballlehrer-Lizenz fehlt. Er war also von vorne herein nur eine Übergangslösung, um den Bock möglicherweise schon im alten Jahr umzustoßen, was ja auch durchaus geglückt ist. Neben dem geschassten Coach Oliver Zapel stehen dieser Tage auch einige Spieler auf dem Prüfstand. Eine Woche vor Heiligabend wandte sich der Vorstand der SG in einem offenen Brief an die Mitglieder und Fans und kündigte dabei weitere personelle Veränderungen an. „Oliver Zapel ist keinesfalls der Alleinschuldige. Jeder Spieler hat zu überdenken, ob er wirklich alles für den Erfolg einbringt. Fest steht bereits heute, dass wir uns in der Winterpause mit Spielern verstärken werden, die 100 Prozent Herzblut für unseren Verein einbringen“, heißt es da.

Eine erste Folge davon war vier Tage vor Heiligabend die Rückkehr von Torjäger Matthias Morys an seine alte Wirkungsstätte. Bereits von Juli 2011 bis Januar 2013 und von Januar 2015 bis Juni 2015 stand der gebürtige Waiblinger im Dienste der SG und absolvierte wettbewerbsübergreifend 55 Pflichtspiele für die Aspacher, in denen er 28 Tore erzielte und weitere zwölf Vorlagen ablieferte.

Weitere Veränderungen könnten die Defensive betreffen, die zwar durchaus ligatauglich ist, aber in der Tiefe zuletzt immer wieder viel zu dünn besetzt war. Bei der höchst unglücklichen Niederlage gegen Magdeburg standen beispielsweise alle verfügbaren Defensivspieler auf dem Platz. Auf der Auswechselbank nahmen ausschließlich Offensivkräfte Platz.

Während die Mannschaft nun eine Woche in der Türkei schwitzt, soll sie nach und nach noch ergänzt werden. Da der Kader aber eigentlich schon groß genug ist, wird auch der Eine oder Andere gehen müssen. Dies wird mit Sicherheit in Absprache mit dem neuen Übungsleiter stattfinden. Ein Fingerzeig könnte allerdings sein, dass Interimstrainer Lang den Wühler Timo Röttger von der Tribüne holte und dort dafür Dimitry Imbongo Boele platzierte, der zu Beginn der Saison durchaus Hoffnungen auf mehr als die bislang drei Liga- und zwei Pokaltore gemacht hatte.

Angesichts der mit 21 Treffern zweitschlechtesten Offensivabteilung der Liga – nur Schlusslicht Jena hat ein Tor weniger erzielt – könnte aber auch da Morys nicht der letzte Neuzugang gewesen sein. Überhaupt hat von den Neuzugängen vor der Runde kaum einer bislang voll überzeugt. Lediglich Panagiotis Vlachodimos, der im August nachverpflichtet wurde, erwies sich bislang als echter Glücksgriff. Dazu kommt noch Torhüter Maximilian Reule, der den Abgang des in der vergangenen Saison überragend haltenden Kevin Broll vergessen macht. Broll zeigt sein Können nun höheklassig bei Zweitligist Dynamo Dresden.

 
 
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