Fußball Besigheim zeigt eine Reaktion

Von bz
Kirchheims Giovanni Anaclio (links) setzt sich bei dieser Aktion zwar gegen Julian Wolss durch, doch entschied am Ende der TSV Bönnigheim das Spiel für sich. Foto: /Avanti/Ralf Poller

Kreisliga A3

Einen Sieg auf seinem neu eingeweihten Rasenplatz feierte der TSV Bönnigheim gegen den FV Kirchheim in der Fußball-Kreisliga A3. Auch Aufsteiger Spvgg Bissingen, die SGM Riexingen und Tabellenführer Spvgg Besigheim feierten Heimsiege.

TSV Bönnigheim – FV Kirchheim 2:1 (2:0)

Nach einer Viertelstunde fanden die Bönnigheimer besser ins Spiel und begegneten den Kirchheimern auf Augenhöhe. Der Wendepunkt kam mit einem Freistoß von Samuel Wolss, den sein Bruder Julian aus kurzer Distanz zum 1:0 verwertete (29.)

Nun kontrollierten die Gastgeber das Spiel. In der 35. Minute erhöhte Leon Jung fand auf 2:0. Die Kirchheimer sahen den Torschützen in Abseitsstellung, ihre Proteste blieben jedoch ohne Wirkung. Nach der Pause stellte Bönnigheim taktisch um, was jedoch nicht die erhoffte Wirkung hatte. Nun war der FV Kirchheim wieder die Ton angebende Mannschaft. Joel Reisinger verkürzte auf 1.2 (61.). Nach der Gelb-Roten Karte für Nico Bitam verloren die Gäste jedoch etwas den faden und kamen nicht mehr zu zwingenden Gelegenheiten. Die Bönnigheimer belegen weiterhin Platz zehn der tabelle, die Kirchheimer rutschten hingegen auf Rang 13 ab.

SpVgg Bissingen – SV Illingen 5:1 (1:0)

Die Gastgeber fanden gut ins Spiel und kamen durch einen Freistoß von Jean-Frantz Bien-Aime zum 1:0 (13.). Es folgten in Hälfte zwei Treffer von Willy Mäuser (62.), Giuseppe Giordano (65.) und Ramon Kontos (72.), ehe Tolga Camlice per direkt verwandeltem Freistoß aus 30 Metern das 1:4 erzielte (77.). Den Schlusspunkt setzte Kontos in der 84. Minute. „Chancen waren immer wieder da, auch vor dem 0:4“, ärgert sich Illingens Übungsleiter Hüsnü Gür. „Aber unter dem Strich hat uns die Frische gefehlt. Vielleicht haben wir uns auch von der Tabellensituation ein wenig zu viel einlullen lassen.“

TSV Kleinglattbach – FV Löchgau II 1:0 (0:0)

Ein einem umkämpften Spiel machte ein umstrittenes Tor den Unterschied. Nachdem die Kleinglattbacher nach einem Foul in der 65. Minute den Ball ins Seitenaus gespielt hatten, warfen die Löchgauer ein und spielten im Anschluss drei Pässe. Daraufhin verlor Kapitän Dennis Kugler den Ball an Bastian Werthwein, der den Torschützen Kevin Rückert bediente. Im Anschluss beschwerten sich Löchgaus Trainer Fabrizio D’Amario und die mitgereisten Anhänger lautstark bei Kleinglattbachs Trainer Martin Weeber, er solle sein Team anweisen, ein Eigentor zu schießen, da der Ball nicht richtig zurückgeworfen worden sei.

Rein formal war jedoch alles richtig abgelaufen Die kleinglattbacher schossen demzufolge kein Eigentor, sondern brachten die Führung über die Zeit. Nach dem Spiel resümierte TSV-Coach Weeber: „Es war ein enges Spiel, in dem sich beide Mannschaften neutralisiert haben. Wir haben früh attackiert und wenig zugelassen. Die Löchgauer hatten mehr Ballbesitz, konnten aber daraus keine guten Chancen mehr machen. Das war ein glücklicher Sieg“, gesteht er.

SGM Riexingen – SGM Sachsenheim 4:2 (2:1)

Zwar zeigt sich Riexingens Trainer Roman Kasiar mit dem Ergebnis unzufrieden. „Aber heute zählen nur die drei Punkte“, sagt er und freut sich über die ersten drei Treffer: „So schöne Kombinationen bin ich aus der Kreisliga nicht gewohnt. Alles direkt gespielt, hohes Tempo“, lobt er. Marc Tröger hatte die drei Treffer durch einen Hattrick erzielt – nur unterbrochen von Michael-Fabian Müllers 1:2-Anschlusstreffer per Nachschuss nach Strafstoß (9.).

Zuerst hatten die Riexinger das Spiel vom Zentrum nach außen verlagert, von wo aus dem Lauf geflankt und durch den Torschützen per Flugkopfball vollendet worden war (4.). Dann hatte Tröger zwei aufgelegte Bälle verwandelt (7. und 20.). Das 4:1 durch Deniz Namdar in der 51. Minute fiel ähnlich. Kasiar: „Wir hätten das Ergebnis besser gestalten müssen, aber ich bin trotzdem stolz auf die Truppe. Vor allen auf unsere erste Halbzeit.“

SV Horrheim – VfR Sersheim 3:1 (0:0)

Eine ruhige erste Hälfte, in der lediglich einige Gelbe Karten für kleinere Aufreger sorgten, entwickelte sich in Durchgang zwei zu einem aus Horrheimer Sicht fulminanten Spiel. Die Strategie der Hausherren, tief zu stehen und dabei auf Konter zu lauern, ging beim 1:0 voll auf, als Joshua Krone von einem solchen profitierte und aus 20 Metern traf (60.).

Direkt nach dem 2:0, das der 18-jährige Ben Borchert nach einer Einwurfverlängerung erzielte, kassierte Sersheims Arsim Susuri die Ampelkarte wegen zweimaligen Meckerns (70.). Eine weitere Gelb-Rote Karte sah Eros Ciatto, weil er bei seiner Auswechslung aus Frust eine Getränkekiste umgetreten hatte (73.). Fünf Minuten später schloss Pascal Moses vom Punkt an, nachdem ein Sersheimer im Strafraum abgeräumt worden war. In der dritten Minute der Nachspielzeit war es abermals Krone, der das Spiel entschied.

Nach einem Befreiungsschlag aus der Druckphase des VfR hatte sich David Klenk auf dem rechten Flügel durchgesetzt und zum Torschützen abgelegt. „Wir hatten vergangene Woche schon acht Änderungen, heute sechs, und trotzdem haben wir taktisch etwas umgesetzt, was wir nicht gewohnt sind. Ich bin sehr stolz“, sagt Horrheims Coach Sergej Hilgenberg. Sersheims Spielertrainer Eric Schmidtke hadert mit der Einstellung: „Das war fast die gleiche Elf wie vergangene Woche und trotzdem rufen wir nicht das ab, was wir können. Uns fehlt die Durchschlagskraft, vor allem gegen Gegner, die nichts zu verlieren haben.“

SpvggBesigheim –SGM SC Hohenhaslach/SV Freudental 7:2 (3:0)

Der Tabellenführer zeigte sich unbeeindruckt von der ersten Saisonniederlage eine Woche zuvor und zeigte eine Reaktion. Von Anfang an machte Besigheim Druck. In der 13. Minute hatten die Gastgeber die erste gute Chance, doch Justin Stroh schoss den SGM-Torhüter Niclas Prantl an.

Dann ein Doppelschlag der Spvgg zur Führung: Koray Ödemis brachte Besigheim mit einem Schuss aus gut 20 Metern halbhoch in die linke Torecke 1:0 in Führung (17.), ehe Kay Hachmann von der Strafraumgrenze zum 2:0 erfolgreich war (22.). Die Gäste griffen die Besigheimer nun etwas höher an, ohne aber wirklich torgefährlicher zu werden. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte noch das 3:0 (45.+2): Yannick Härter köpfte unhaltbar ein. Gleich nach der Pause dann das 4:0. Erneut verwandelte Härter ein Zuspiel von Ermal Gashi (47.). In der 57. Minute das überraschende 4:1 durch Dardan Marashi. Er traf mit einer Bogenlampe aus gut 20 Metern und überraschte dabei Robin Mihojlovic im Tor der Gastgeber.

Doch die Besigheimer antworteten in der 61. Minute mit dem 5:1. Einen Eckball von Härter köpfte Gafarou Lakaza in die lange, obere Torecke. Hachmann erhöhte auf 6:1 (75.). Tim Friedrich konnte in der 88. Minute auf 2:6 verkürzen. Im Gegenzug stellt der eingewechselte Patrick Müller mit dem 7:2 den alten Abstand und Endstand her (89.) wieder her.

Für Trainer Simon Herbst war dies die richtige Reaktion auf das Sersheimer Spiel. „Wenn man sieben Gegentore kassiert, hat man verdient verloren“, lautet das Urteil von SGM-Trainer Georgios Kanelopoulos. „Wir haben heute gegen spielstarke Besigheimer verloren, weil wir zu weit weg waren, die Zweikämpfe nicht angenommen waren und sie haben spielen lassen“, moniert er. bz

 
 
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