Mit dem Pferdemarktspiel zwischen dem SV Germania Bietigheim und dem TASV Hessigheim startet die Fußball-Bezirksliga Enz/Murr am Samstag (15 Uhr) in die Saison 2024/25. Der Landesliga-Absteiger aus Bietigheim zählt für die Konkurrenz zu den Top-Favoriten auf den Aufstieg. „Wir wollen oben mitspielen. Um Meister zu werden muss man aber auch über einen längeren Zeitraum hinweg Konstanz gute Leistungen zeigen. Genau das war bei uns in den letzten Jahren das Problem“, sagt Claudio Ferrara.
Fußball „Die stärkste Bezirksliga seit Jahren“
Der SV Germania Bietigheim zählt zu den Favoriten für die Meisterschaft. Auch Hessigheim und Aufsteiger Besigheim wird einiges zugetraut.
Team ist neu zusammengewürfelt
Der Sportliche Leiter des SVG ist aber zuversichtlich, dass seine Mannschaft ein Wort im Kampf um den Aufstieg mitreden wird. Schließlich sind einige Stammspieler dem Verein treu geblieben wie Torhüter Jens Krüger und dessen Bruder Tobias. Aber auch Abwehrspieler Patrick Hirsch oder Pascal Schöbinger oder Mittelfeldakteure wie Tim Kainz und Patrick Kraut tragen auch künftig das Germanen-Trikot. Mit Haluk Senol, der zum FV Kirchheim wechselte, Christian Weiller (FV Löchgau) und Taha Erarslan (NK Croatia Bietigheim) wechselten jedoch auch wichtige Stützen der bisherigen Mannschaften zu anderen Vereinen. „Es ist natürlich schade, wenn jemand den Verein verlässt“, bedauert Ferrara, der aber auch eine Chance für andere sieht, das Gesicht der Mannschaft zu prägen. „Wir haben jede Position doppelt besetzt, daher bin ich zuversichtlich“, sagt er. Mit Pascal Moses vom VfR Sersheim kam ein Angreifer ins Ellental, der spielerische Akzente setzen soll. Das Spiel gegen den Vorjahres-Dritten aus Hessigheim sei eine erste gute Standortbestimmung, so der Sportliche Leiter, der die Hessigheimer neben dem TV Aldingen und dem SV Leonberg/Eltingen als größte Konkurrenten im Kampf um die Meisterschaft ansieht.
Beim TASV Hessigheim ist man dagegen etwas bescheidener. „Unser Ziel ist es, uns in der Bezirksliga zu etablieren. Wir können nicht erwarten, eine ähnlich gute Platzierung wie in der Vorsaison zu erringen. Die Bezirksliga ist noch stärker geworden und es wird noch enger zugehen als in der letzten Saison. Das ist die stärkste Bezirksliga seit Jahren“, findet Hessigheims Sportlicher Leiter Benjamin Oßwald. „Germania ist der Top-Favorit auf den Aufstieg und auch im Spiel am Samstag. Wir freuen uns sehr auf dieses Highlight und werden versuchen, etwas mitzunehmen“, sagt der Sportliche Leiter.
Leistungsträger pausieren
Mehrere TASV-Akteure pausieren in dieser Spielzeit oder laufen nur noch für die zweite Mannschaft auf. Mit Salvatore Veneziano pausiert einer der Leistungsträger der Hessigheimer. Dafür verstärkten sich die „Roten“ mit gleich mehreren Neuzugängen. Unter anderem kam Stürmer Hannes Rieger vom FV Löchgau an den Neckar. „Im Angriff waren wir in der letzten Saison nicht sehr breit besetzt, deshalb freuen wir uns über diesen Neuzugang.“ Im Auftaktspiel wird Rieger jedoch noch verletzt fehlen. Auch für Hessigheim gehören neben Germania Bietigheim der TV Aldingen und der SV Leonberg/Eltingen zu den Aufstiegsaspiranten.
Eine Überraschung wird Aufsteiger Spvgg Besigheim zugetraut. Die Mannschaft von Trainer Simon Herbst, die in der vergangenen Saison mit 133:17 Toren und 82 Punkten Meister der Kreisliga A3 wurde, ist im Kern zusammen geblieben und hat sich gezielt verstärkt. Besonders Jannik Trautwein, der viele Jahre für den FV Löchgau in der Landesliga spielte, bringt sehr viel Erfahrung mit.
„Die Integration der neuen Neuzugänge hat sehr gut funktioniert, zum Teil auch deshalb, weil manche Spieler schon früher für Besigheim aktiv waren“, sagt Herbst. Es werde besonders auf eine solide Abwehrleistung ankommen, um in der Bezirksliga zu bestehen. In der Offensive werden sich immer Chancen ergeben, ist der Meistertrainer überzeugt. Bemerkenswert ist die Formulierung des Saisonziels: „Ein einstelliger Tabellenplatz wäre ein Erfolg. Wir wollen auf ein Ziel hinarbeiten anstatt etwas zu vermeiden“, so Herbst. Heißt: Eine positive Zielformulierung statt der Ansage, den Abstieg zu vermeiden.
Traditionsteam zum Start
Am ersten Spieltag sind die Besigheimer am Sonntag (15 Uhr) beim FC Marbach zu Gast, der eine lange Tradition in der Bezirksliga hat, jedoch in der letzten Saison nur Aufgrund des Aufstiegs des VfR Heilbronn in die Verbandsliga die Klasse hielt. „Marbach ist eine etablierte Truppe, die schwer einzuschätzen ist. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir etwas mitnehmen können. Es kommt darauf an, gut zu stehen und geduldig zu sein.“
Der FSV 08 Bietigheim-Bissingen II hat einen Umbruch vollzogen. Mehr als ein Dutzend neuer Spieler steht im Aufgebot der U 23. Ein guter Teil davon entstammt jedoch der eigenen A-Jugend der Vorsaison. Mehrere Stammspieler haben den Verein verlassen. Mit Fabian Streicher, Louis März und Kevin Kloos wechselten gleich drei Spieler zum NK Croatia Bietigheim in die Landesliga.
Kein genaues Ziel gesetzt
Auf ein konkretes Saisonziel was die Platzierung angeht, möchte sich Trainer Imran Halilovic noch nicht festlegen. Es werde fünf oder sechs Wochen dauern, um zu sehen, wo die Nullachter stehen. Ziel sei aber in jedem Falle die Entwicklung der jungen Spieler zu fördern. „Wir sind auf einem guten Weg, aber es liegt noch eine gute Strecke vor uns. Wir wollen uns nicht unter Druck setzen“, betont Halilovic.
Zum Auftakt erwarten die Blau-Weißen den SV Leonberg/Eltingen am Bruchwald. „Das ist gleich ein guter Gradmesser zum Start, um zu sehen, wo man steht.“