Die Saison in der Fußball-Regionalliga neigt sich dem Ende entgegen. Noch vier Spieltage sind zu spielen, an der Spitze ist schon alles entschieden – zumindest fast. Rein theoretisch könnten die Kickers Offenbach (Zweite, 56 Punkte) und der SGV Freiberg (Dritter, 54 Punkte) noch den Ligaprimus aus Hoffenheim (66 Punkte) einholen. Rechnerisch zwar möglich, wenngleich immens unrealistisch. Wenn die Elf von Kushtrim Lushtaku an diesem Freitag (19 Uhr) jedoch gegen den FC 08 Homburg Punkte liegen lässt, ist auch die kleinste theoretische Resthoffnung auf die Meisterschaft verpufft.
Fußball Ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten
Roland Seitz saß jahrelang für den SGV Freiberg auf der Trainerbank. Nun kommt es zum ersten Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Klub.
Hoffenheim kann den Titel holen
All das wäre jedoch sowieso egal, wenn die TSG am Samstag auswärts bei der Reserve von Eintracht Frankfurt einen Sieg einfährt. Dann könnte die Konkurrenz machen, was sie will, die Sinsheimer wären nicht mehr einzuholen. Doch für den SGV steht der Aufstieg ja sowieso außer Frage, die Lizenz wurde nicht angemeldet. Gegen Homburg geht es also lediglich um die Ehre und den Kampf um Platz zwei. Außerdem will man sich im Lager der Wasen-Elf sicherlich nicht gegen den alten Trainer die Blöße geben. Denn beim FCH steht seit dem Winter Roland Seitz an der Seitenlinie.
Der 60-Jährige ist bei den Saarländern inzwischen nicht nur als Coach tätig, sondern nach dem Aus von Ex-SGV-Vorstand Dieter Gerstung auch als Sportlicher Leiter aktiv und übernimmt somit nicht nur das taktische Geschick während der Spiele, sondern auch die Kaderplanung und Spielerverpflichtung.
„Nach intensiven Überlegungen sind wir überzeugt, dass dies die beste Lösung für unseren Verein ist. Roland Seitz bringt die nötige Erfahrung und Fachkompetenz mit, um diese Doppelfunktion erfolgreich auszufüllen – das hat er bereits bei seinen früheren Stationen in Trier, Elversberg und Freiberg gezeigt“, sagt FCH-Vorsitzender Hans Gassert in einer Mitteilung des Vereins.
Seitz hat den Pokal im Blick
Eigentlich war Seitz seinem ehemaligen Arbeitskollegen Gerstung ins Saarland gefolgt und sollte dort zum Macher des Erfolgs werden, Mitte März trennte sich der Klub aber vom bisherigen Sportlichen Leiter und verteilte die Aufgaben neu. Die Liga ist für Seitz nicht mehr ausschlaggebend, die Homburger stehen im gesicherten Mittelfeld, weder nach oben noch nach unten ist noch viel zu holen. Stattdessen liegt der Fokus auf einem zweiten Wettbewerb: „In dieser Saison haben wir mit dem Gewinn des Saarlandpokals ein klares Ziel vor Augen – das wollen wir mit voller Entschlossenheit angehen.“ Die Saison und das Freiberg-Spiel verschenken will er jedoch nicht: „Auch in der Liga wollen wir in den verbleibenden Spielen so viele Punkte wie möglich holen.“