Der amtierende Meister Spvgg Besigheim ist in die Bezirksliga aufgestiegen. Der Vizemeister VfR Sersheim hat seine Mannschaft aus der A-Klasse zurückgezogen und wagt den Neuanfang in der Kreisliga B. Eigentlich scheint der Weg bereitet für den Tabellendritten der Vorsaison in der Fußball-Kreisliga A3, den FV Löchgau II, die Meisterschaft einzufahren und damit im nächsten Sommer zwei Jahre nach dem Abstieg die Rückkehr in die Bezirksliga zu feiern. Erkan Olgun, der zusammen mit Stefan Bittner das Traineramt von Fabrizio D’Amario bei der FVL-Reserve übernommen hat, drückt aber auf die Euphoriebremse. „Wir gehören zwar mit zu den Favoriten. Aber die Staffel besteht aus 14 Teams – und da sind einige qualitativ richtig gute dabei“, berichtet der Coach.
Fußball-Kreisliga A3 Weg zur Meisterschaft scheint für Löchgau II bereitet
Die stärksten Teams der Kreisliga A3 der Vorsaison sind nicht mehr da. Dennoch geht die FVL-Reserve nicht von einem Durchmarsch aus.
Vor allem vor dem Vorjahressiebten SGM Riexingen, dem -vierten TSV Ensingen und dem -sechsten SV Illingen hat er gehörigen Respekt. „Die Riexinger waren schon immer eine unangenehm zu spielende Truppe – vor allem zu Hause. Und mit ihrem neuen Trainer Marco Grausam haben sie bestimmt noch mal eine Schippe draufgelegt. Sie werden 90 Minuten Vollgas geben, das ist ein großer Vorteil in der A-Klasse. Und Marco lässt einen guten Fußball spielen“, berichtet Olgun. „Die Ensinger haben mit Tobias Häfner einen sehr erfahrenen Fußballer an der Seitenlinie, sind gut aufgestellt und offensivstark. Und die Illinger haben sich noch mal gut verstärkt. Außerdem sind sie technisch gut. Wenn es bei ihnen läuft, sind sie schwer aus dem Tritt zu bringen.“
Olgun hat einen Geheimfavoriten
Auch der Auftaktgegner in der Kreisliga A3 am Sonntag (15 Uhr), die SGM Hohenhaslach/Freudental, könnte ganz vorne mitmischen, ist sich FVL-Trainer Olgun sicher. „Ich kann die Spielgemeinschaft nicht wirklich einschätzen. Mit Marco Bärschneider hat sie einen neuen Trainer. Und es gab auch die eine oder andere Veränderung im Kader. Aber sie könnte der Geheimfavorit in unserer Staffel sein.“
Die Löchgauer müssen sich aber vor wirklich niemandem verstecken. Zum einen haben sie alle Spieler der vergangenen Spielzeit gehalten. Zum anderen haben sie „acht externe Zugänge dazubekommen. Damit hat sich die Qualität gesteigert, aber vor allem sind wir auch in der Breite besser aufgestellt. Wir sind auf jeder Position doppelt und dreifach besetzt“, berichtet Olgun. „Diesen Konkurrenzkampf fördern wir als Trainer auch. Denn er bringt uns nur weiter.“
29-Mann-Kader in Löchgau
Dass es wegen des extrem großen Kaders von 29 Spielern zu Unmut kommt, davon geht der Coach nicht aus. Olgun: „Natürlich ist es unsere Aufgabe, alle bei Laune zu halten. Aber erstens haben wir ein großes Trainerteam mit zwei Head- und zwei Assistentcoaches, sodass immer wieder die Möglichkeit besteht, Einzelgespräche zu führen. Zum anderen sagt mit meine Erfahrung, dass sich das Problem ab Oktober von selbst löst, wenn die ersten Wehwehchen kommen und das Studium wieder anfängt“, erklärt Olgun. Michael Nachreiner