Fußball-Kreisliga B8 Spvgg Bissingen feiert Rückkehr in Kreisliga A

Von Daniel Haug
Die Fußballer der Spvgg Bissingen bejubeln ihr Meisterstück in der Kreisliga B8 und den direkten Aufstieg.   Foto: /Oliver Bürkle

Zwei Spieltage vor Saisonende hat die Spvgg Bissingen die Meisterschaft in der Kreisliga B8 klargemacht und kehrt nach vier Jahren in die Kreisliga A zurück – auch dank Spielertrainer Jean-Frantz Bien-Aimé.

Als am Mittwochabend um 21.37 Uhr der Abpfiff von Schiedsrichter Michael Sidiropoulos ertönte, legten alle Spieler der Spvgg Bissingen einen fast olympiareifen Sprint hin, um sich auf dem Feld zu einer großen Jubeltraube zusammenzufinden. Durch den 3:2-Heimsieg gegen Aramäer Bietigheim sicherte sich das Team um Spielertrainer Jean-Frantz Bien-Aimé vorzeitig die Meisterschaft in der Fußball-Kreisliga B8 und kehrt damit nach vier Jahren in die Kreisliga A zurück. „Das ist eine überragende Geschichte. Ich bin zurückgekommen, um hier etwas aufzubauen. Den Großteil der Jungs habe ich als 18-Jähriger in der C-Jugend trainiert. Inzwischen sind sie Männer geworden und wir steigen in meinem ersten Trainerjahr auf. Das hätte keiner gedacht“, freute sich Bien-Aimé, der vor der Saison nach sechs Jahren zu seinem Heimatverein zurückkehrt war.

Nach zuvor zwei kampflos gewonnenen Spielen, da die Gegner abgesagt hatten, bot sich den Bissingern am drittletzten Spieltag der erste Aufstiegsmatchball. Doch die Möglichkeit des entscheidenden Schrittes zum Gipfelkreuz Meisterschaft, ließ das Gedankenkarussell der Spvgg-Akteure ordentlich kreisen.

Erster ab Spieltag elf

„Wir haben zum ersten Mal diese Saison auf Rasen gespielt, nachdem wir über drei Wochen überhaupt kein Spiel hatten. Den Jungs ging ordentlich der Stift“, gestand Bien-Aimé. Doch ein Abseitstor und weitere gute Aktionen der Aramäer in der Anfangsviertelstunde dienten als schrillender Wecker für den Tabellenführer. Anschließend sorgten Gianluca Sardo und Fabio Karanatsios per Foulelfmeter für eine beruhigende 2:0-Halbzeitführung der Bissinger, die ab der 34. Minute nach einer Notbremse von Torwart Sergen Gülec zu zehnt spielen mussten. Der erste Durchgang diente als Spiegelbild der ersten Saisonhälfte. Nachdem Bien-Aimé zusammen mit seinem Kumpel Dario Di Lucrezia im vergangenen Sommer das Traineramt von Robert Belosevic übernommen hatte, startete Bissingen mit einem 7:0 gegen den TSV Ottmarsheim in die neue Spielzeit. Doch es folgten eine 2:4-Niederlage beim TSV Bönnigheim und das Bezirkspokal-Aus beim VfL Gemmrigheim. Auch das wirkte als Weckfunktion und mündete in eine 14 Siege-Serie.

„Wir haben immer Vollgas gegeben. Auch nach einem 14:0 gegen Markgröningen war ich nicht zufrieden und habe den Jungs gesagt, dass wir dranbleiben müssen“, sagte Bien-Aimé, der mit seinem Team am elften Spieltag die Tabellenführung übernahm und nicht mehr hergab. Auch wenn zwischen zehn Siegen im Frühjahr noch zwei kleiner Schlenker, in Form von Niederlagen gegen Bönnigheim und Hellas Bietigheim, eingebaut wurden.

Beste Offensive der Liga

Zwei für alle Spvgg-Anhänger nervenaufreibende Umwege gab es auch im Stadtderby am Mittwoch. Aramäer-Torjäger Thomas Inan sorgte mit einem Doppelpack für die Anschlusstreffer zum 1:2 und 2:3. Dazwischen hatte Bien-Aimé persönlich mit seinem 23. Saisontor zum 3:1 den ersten Jubelsprint der Bissinger Spieler an diesem Abend ausgelöst. „Als Trainer sprechen wir die Sprache der Spieler. Wir haben einen guten Mix aus Jung und Erfahren, verstehen uns blind und hatten nie den Hauch von Negativität. Selbst im Winter waren wir 20 Spieler im Training. Daran merkt man, wie gut wir arbeiten“, nennt Bien-Aimé die Erfolgsfaktoren. Dazu kommt mit 116 Toren in bisher 26 Spielen die beste Offensive der Liga und die zweitbeste Defensive. Auch deshalb war man selbstbewusst genug schwarze Meistershirts und ein blaues Banner schon vorbereitet zu haben.

Die obligatorischen Bier- und Sektduschen folgten nur wenige Augenblicke nach dem Schlusspfiff. „Jetzt wird richtig gefeiert. Das haben sich die Jungs verdient. Ich habe mir morgen auf jeden Fall freigenommen“, sagte Bien-Aimé schmunzelnd. Der Jubelsprint nach Abpfiff war wohl nur der Startschuss einer langen Bissinger Partynacht.

Dreikampf um den Relegationsplatz

Nach dem genutzten Meister-Matchball der Spvgg Bissingen geht es in der Kreisliga B8 für drei Teams noch um den Relegationsplatz. Um diesen zu sichern, reicht dem zweitplatzierten TSV Bönnigheim ein Punkt aus den verbleibenden zwei Spielen. Bei sechs Zählern Rückstand auf den TSV sind die Chancen für die punktgleichen Verfolger SKV Erligheim und FV Löchgau III nur noch minimal, wobei der FVL am Sonntag in Bönnigheim antritt. Der SKV muss am letzten Spieltag zum neuen Meister. „Wir werden das Spiel nicht abschenken und noch mal alles geben“, verspricht Spvgg-Trainer Jean-Frantz Bien-Aimé.

 
 
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