Fußball Landesliga Glanzvoller Auftritt nach zwei frühen Toren im Topspiel

Von Claus Pfitzer
Benjamin Hamann (in rot) überzeugt in FVL-Coach Daniel Zmpitas’ System als Schienenspieler auf der rechten Seite. Auch hier setzt er sich durch. Foto: Ralf Poller/Avanti

Der FV Löchgau fertigt den Landesliga-Tabellenführer FSV Waiblingen mit 4:0 ab und ist auf Aufstiegskurs. 

Mit einer taktisch, spielerisch und kämpferisch herausragenden Leistung beherrschte der FV Löchgau den FSV Waiblingen und rückte mit dem glanzvollen 4:0-Erfolg vor 350 Zuschauern bis auf einen Punkt an den gedemütigten Tabellenführer heran. Mit zwei weiteren Siegen hätte die Mannschaft von Trainer Daniel Zmpitas zumindest die Relegation zur Verbandsliga erreicht, mit Schützenhilfe wäre dann sogar die Meisterschaft drin. Die Waiblinger spielen noch beim GSV Pleidelsheim und empfangen zum Saisonausklang die Sport-Union Neckarsulm. Beim Tabellendritten Neckarsulm sind die Löchgauer am Samstag zu Gast und treffen dann zuhause auf die SG Krumme Ebene. „Wir haben die Tür aufgemacht und schauen, dass wir die letzten zwei Spiele gewinnen, das haben wir in der eigenen Hand. Vielleicht haben wir dann die Chance, Meister zu werden“, meinte VFL-Trainer Daniel Zmpitas zu den Aussichten.

Taktik geht blendend auf

Die Gastgeber führten nach sieben Minuten bereits mit 2:0. In der zweiten Halbzeit dominierten sie in Überzahl den Spitzenreiter nach Belieben und verpassten einen höheren Sieg. „Wir wollten hoch attackieren und den Gegner, der auch ein paar Halbchancen hatte, unter Druck setzen. Waiblingen hat eine hohe individuelle Qualität. Wir haben das gut gemacht und frühzeitig das 3:0 gesetzt. Dann waren wir nicht gierig genug, den letzten Stepp zu machen und etwas für das Torverhältnis zu tun“, meinte Zmpitas, dessen Taktik voll aufgegangen ist. Vor allem die Variante mit Benjamin Hamann, der auf der rechten Seite sehr offensiv agierte und situativ die Dreier-Abwehr zu einer Viererkette ergänzte, ging voll auf. „Wir wollten was machen, was der Gegner nicht weiß, und hatten maximalen Zugriff. Kompliment an Hamann, der monatelang verletzt war und erst sein drittes Spiel gemacht hat“, so der FVL-Coach.

Mit einem Freistoß aus 17 Metern brachte Komninos Delkos den FVL nach sechs Minuten in Führung. 60 Sekunden später rutschte Waiblingens Innenverteidiger Daniel Stölzel aus und verfehlte den Ball, Danny Marosevic lief durch und erhöhte auf 2:0. Die Waiblinger hatten auch zwei, drei Chancen, die beste vergab Marcus Zimmermann, der knapp das FVL-Tor verfehlte. Weder der bereits 21-mal erfolgreiche Toptorjäger des FSV noch sein Bruder Marcel Zimmermann, der 15 Tore auf seinem Konto hat, konnten sich entscheidend in Szene setzen gegen die starke Abwehr um Tom Kühnle und Lukas Mann.

Jelic sieht die zweite Gelbe

Die lauf- und spielstarken Delkos und Luis Miksic im defensiven Mittelfeld machten die Räume eng und ließen die Gäste kaum ins Spiel kommen. Für Offensivaktionen waren im fein abgestimmten Zmpitas-Ensemble der wendige Dauerläufer Marosevic, Routinier Peter Wiens und Furkan Yumurtaoglu zuständig. Die Unzufriedenheit der zunehmend plan- und ideenlos agierenden Gäste spiegelte sich auch in sechs Gelben Karten bereits in der ersten Halbzeit und Diskussionen mit Schiedsrichter Joschka Link wider, der kurz vor der Pause Igor Jelic für ein hartes Einsteigen mit Gelb-Rot bestrafte.

Falsch lag der Referee, als er ein Foulspiel von FVL-Keeper Sven Altmann an Jan Plieninger nicht mit Strafstoß für Waiblingen ahndete (53.). „Ein klarer Elfmeter“, befand Löchgaus Trainer Zmpitas hinterher. Sein Team klärte den folgenden Eckball und schaltete schnell um. Das geniale Zuspiel von Miksic verwertete Yumurtaoglu im zweiten Versuch zum 3:0, nachdem er zunächst an FSV-Schlussmann Mario Peric gescheitert war. Schon zuvor hatte Peric bei einem Heber von Delkos glänzend pariert (48.).

Chancen am Fließband

Mit dem dritten Tor war die Partie entschieden, die Waiblinger resignierten, Trainer Giuseppe Catizone nahm seinen verwarnten Torjäger Marcel Zimmermann vom Feld, um keine weitere Ampelkarte zu riskieren. Die Löchgauer beherrschten die Partie, waren geduldig und erspielten sich Chancen. Marusic traf auf Flanke von Tim Schwara den Pfosten und Schwara brachte im Nachschuss den Ball nicht an Peric vorbei (64.). Den zweiten Pfostentreffer verzeichnete Alexander Sprigade (68.), der sechs Minuten später mit einem Kopfball mehr Glück hatte und den 4:0-Endstand besorgte. FV Löchgau: Altmann – Hamann (87. Feufel), Mann, Kühnle, Panic – Miksic (85. Del Genio), Delkos – Wiens (61. Sprigade), Marosevic, Yumurtaoglu (87. Aras) – Schwara (74. Andric).  Claus Pfitzer

 
 
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