Fußball Landesliga Pleidelsheimer Standards brechen Croatia das Genick

Von Niklas Braiger
Kein Durchkommen für Medin Bulic (links) und Croatia. Der GSV um Mirsad Vejselovic steht defensiv zu sicher. Foto: Ralf Poller/Avanti

Beim Landesliga-Derby geht das Schlusslicht aus Bietigheim mit 0:4 unter.

Schon Oliver Pocher sang 2006 „Flanke, Kopfball, Tor“. Dem Motto haben sich wohl auch die Landesliga-Fußballer des GSV Pleidelsheim verschrieben, denn beim Derby am Freitagabend gegen den NK Croatia Bietigheim klappt das par excellence. Drei der vier Treffer beim 4:0-Erfolg fallen nach Standards, ein bekanntes Mittel bei den Gelb-Schwarzen: Schon in der Vorwoche war der GSV zwei Mal nach Ecken erfolgreich.

„Wir trainieren das immer wieder und haben mit Robin Bender einen, der die Standards immer gut bringt. Das du dann gleich drei Mal Erfolg damit hast, kannst du dir nur wünschen“, sagt Pleidelsheims Trainer Markus Wenninger nach dem Spiel. Für ihn und seine Männer ist es ein Befreiungsschlag, sie verschafften sich etwas Luft auf den Tabellenkeller und die Abstiegsränge.

Erste Chance, erstes Tor

Dort tief drin steht weiterhin der NK. Noch immer wartet das Team auf den ersten Saisonsieg, Coach Tugrul Balcik gehen langsam die Worte aus: „Ich hab den Jungs vor zwei, drei Wochen gesagt, dass ich es satt bin, sie jedes Mal aufbauen zu müssen. Für uns ist es schwierig, wenn du jedes Mal dem Gegner ein Tor schenkst.“ Mit aktuell drei Punkten steht Croatia weiterhin als Schlusslicht der Liga da. Besser werden muss laut Balcik die Effizienz: „Wir schaffen es aktuell nicht, mit den ersten Chancen in Führung zu gehen, aber gehen meistens mit der ersten Chance des Gegners in Rückstand.“ So auch am Freitagabend. Taha Erarslan erläuft so einen langen Ball aus der hinteren Kette und ist schneller als die Gegenspieler, legt den Ball dann aber per Chip nicht nur an GSV-Keeper Magnus Schüler, sondern auch dem Tor vorbei (30.). Im Gegenzug klingelt es dann direkt auf der anderen Seite. Den ersten Standard-Treffer markiert Mirsad Vejselovic. Eine Ecke rutscht bis zum zweiten Pfosten durch, wo keiner das Leder unter Kontrolle bringt, so steht der 26-Jährige im Zentrum blank und schiebt ein (31.).

Fünf Minuten später kommt es dann noch dicker für die Gastgeber. Erneut fliegt ein Eckball durch den eigenen Sechzehner, Torwart Leon Dobler kriegt nur unsauber eine Faust dazwischen, wodurch das Spielgerät bei Ranzinger am Sechzehner-Rand landet. Der macht den Ball scharf, bringt ihn flach ins Zentrum, wo Patrick Sirch schneller reagiert, als jeder Bietigheimer. Sein Schüsschen trudelt durch das Gewühl zum 2:0 ins Netz.

Planlose Gastgeber

Nach dem Seitenwechsel baut der Favorit dann auf eine etwas tiefere Verteidigung, die Räume nutzt Croatia jedoch kaum. Weiterhin wirkt der Aufsteiger planlos und ungenau, Croatia drischt mehr Bälle in die Zuschauerränge oder in die Walachei, als Torchancen zu kreieren. So hat der GSV weiterhin die besseren Möglichkeiten und münzt die nach einer Stunde auch ins 3:0 um. Dieses Mal segelt ein Freistoß aus dem Halbfeld in die Box, Patrick Sirch steigt ungedeckt am höchsten, nickt mit Leichtigkeit ein und sichert sich den Doppelpack.

Den Schlusspunkt setzt schließlich Patricks Bruder Kevin Sirch mit einem Treffer der Marke „Tor des Monats“. NK-Verteidiger Julian Harnoß spielt dem Stürmer einen Pass am Mittelkreis mit wenig Bedrängnis direkt in die Füße, der Knipser bedankt sich mit einem Schuss aus 40 Metern über Dobler hinweg, der zu weit vor seinem Kasten steht (85.). „Derbysieger, Derbysieger“, quittieren die GSV-Fans nach dem Abpfiff die Leistung. „Ich würde auch noch ‚hochverdient’ anführen. Wir haben das Spiel 80 Minuten unter Kontrolle“, resümiert Wenninger und ergänzt. „Das war großer Sport.“

NK Croatia Bietigheim: Dobler – Harnoß (90. David Andric), Bulic, Aouadi – Abdul-Karim, Antoni, Nektarios Tsouloulos, Erarslan (69. Adrian Andric) – Diakiesse (46. Ladan), Streicher (86. März), Vasilios Tsouloulis.

GSV Pleidelsheim: Schüler – Kevin Sirch, Weiden, Deyhle – Schlipf (73. Weindl), Vejselovic, Porubek (85. Igwe), Ranzinger – Pfeiffer (46. Lang), Patrick Sirch, Bender (88. Mack).

 
 
- Anzeige -