Kurt Dehring wird am Samstag seinen Bus, mit dem er die Basketballer der MHP Riesen Ludwigsburg chauffiert und den große Riesen-Logos zieren, mit den Fußballern des FV Löchgau nach Dorfmerkingen zum zweiten Spiel in der Relegation zur Verbandsliga steuern. Die Fahrt des Löchgauer Unternehmers am Mittwoch nach Merklingen war erfolgreich. Mit 2:1 nach Verlängerung besiegte der FVL vor 400 Zuschauern den FC Blaubeuren mit 2:1 nach Verlängerung. Danach komprimierte sich alles, was die Relegation ausmacht, auf die letzten Minuten.
Fußball-Relegation Die Reise des FV Löchgau geht weiter
Furkan Yumurtaoglu erzielt in Unterzahl in der 117. Minute den 2:1-Siegtreffer für den FVL gegen den FC Blaubeuren.
Altmann hält den Sieg fest
Gleich viermal hatte Blaubeuren den Ausgleich und das Elfmeterschießen auf Kopf und Fuß. Zwei Glanzparaden von Schlussmann Sven Altmann, ein Lattentreffer des FCB und ein Hackentrick von Modou Ceesay, der den Ball haarscharf am Löchgauer Tor vorbei beförderte, sorgten für Dramatik. Der FVL trifft am Samstag (15.30 Uhr) auf der Ostalb auf den SV Waldhausen, der sich gegen den VfL Nagold mit 4:2 durchgesetzt hat. Im Relegationsfinale trifft der Sieger dann am 22. Juni (15 Uhr) im Raum Reutlingen/Tübingen auf die TSG Tübingen, die durch den Aufstieg der TSG Balingen in die Regionalliga um ihren Platz in der Verbandsliga spielen darf.
„Ab der gelb-roten Karte haben wir das gezeigt, weshalb wir in dieser Relegation sind. Wir haben nichts zugelassen und alles weg verteidigt“, freute sich FVL-Trainer Daniel Zmpitas über die kompakte und leidenschaftliche Leistung seiner Mannschaft, die nach der Ampelkarte für Konstantinos Delkos ab der 70. Minute in Unterzahl auskommen musste. Erst nach dem Rückstand spät in der Verlängerung kamen dann die Blaubeurer zu ihren Großchancen.
Die Löchgauer legten einen Start nach Maß auf dem bestens präparierten Rasenplatz in Merklingen hin. Einen Freistoß von Danny Marosevic lenkte FC-Torhüter Gavric noch um den Pfosten, beim Aufsetzer von Marosevic zwei Minuten später aus rund 18 Metern sah der Keeper schlecht aus und musste den Ball passieren lassen. Tim Schwara hatte das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte aber frei vor Dominik Gavric am stark reagierenden Schlussmann. Nach rund 25 Minuten gaben die Löchgauer das Spiel aus der Hand, der anfangs nervöse FCB, der es zunächst mit ungefährlichen langen Bällen versucht hatte, kam mit seinen spielerischen Vorzügen besser rein in die Partie. Und so kam Blaubeuren durch Nermin Velagic zum Ausgleich, der einen Rückpass von Filip Lijesnic aus acht Metern zum 1:1 verwandelte (27.).
„In die Halbzeit geschleppt“
„In den ersten 20 Minuten ist alles wie erhofft gelaufen, da waren wir gut vorbereitet. Auch wenn das 1:0 ein Torwartfehler war, war der Abschluss wichtig. Das Spiel ist dann gekippt, Blaubeuren hat schon ein paar Zocker in der Mannschaft. Wir haben uns in die Halbzeit geschleppt und einiges verändert“, sagte FVL-Coach Zmpitas. Bis zum Platzverweis gegen Delkos, den der Coach als zu hart einstufte, waren die Löchgauer deutlich spielbestimmend, zogen sich dann etwas zurück. Zuvor hatte Tim Schwara aus spitzem Winkel den Pfosten getroffen (55.), später erwischte der Kapitän den Ball nicht optimal und verzog (83.).
Gastgebern geht die Puste aus
Vom FCB kam aber lange wenig, der Mannschaft schien die Energie mehr und mehr auszugehen. Bis auf eine Schuss von Santic, den Altmann parierte, und ein paar dankbare Flanken für den Schlussmann, kam von Blaubeuren nichts Gefährliches. In der Verlängerung raffte sich der FCB nochmals auf, hatte mehr Spielanteile, konnte sich aber nicht durchsetzen. Zmpitas hatte mit der Einwechslung von Jannis Feufel die Defensive verstärkt. Drei Minuten vor Schluss drückte Furkan Yumurtaoglu den Ball nach einem Freistoß von Fabian Gurth über die Linie, nachdem die Kugel zuerst vom Torhüter und dann einem Abwehrspieler auf der Linie geklärt worden war. Und dann ging es im Löchgauer Strafraum richtig rund. Weil er sich bei Schiedsrichter Antonio Agazio beschwert hatte, sah FVL-Trainer Zmpitas die Rote Karte (119.), die allerdings keine Sperre nach sich zieht.