Fußballerin Lena Nuding aus Remseck Mittelhandbruch bremst Keeperin aus

Von Daniel Haug
Lena Nuding war bis November 2021 Stammtorhüterin beim SC Freiburg in der Bundesliga. Foto: Imago/foto2press/Oliver Zimmermann

Die gebürtige Ludwigsburgerin Lena Nuding steht im Bundesliga-Aufgebot des SC Freiburg. Eine Verletzung durchkreuzt ihr Ziel, den früheren Stammplatz im Tor zur neuen Saison zurückzuerobern.

Lena Nuding hatte sich vor dieser Saison viel vorgenommen. Bei den Fußballfrauen des SC Freiburg hatte die Torhüterin aus Remseck-Hochberg vor einem knappen Jahr ihren Platz zwischen den Pfosten an Rafaela Borggräfe verloren. „Ich bin mit dem Plan reingegangen, dass es ein offener Konkurrenzkampf um den Platz im Tor gibt und hatte das Ziel, als Nummer eins in die Liga zu gehen“, berichtet Nuding. Doch im Laufe der Vorbereitung zog sich die 29-Jährige einen Bruch des Mittelhandknochens zu. „Es ist unklar, wie lange es dauert. Aber ich kann im Bereich Kraft, Ausdauer und fußballerisch einiges machen“, erzählt Nuding, die im Einzeltraining inzwischen den Ball schon wieder am Fuß hat.

Wichtige Rolle im Team

Durch die Verletzung verpasste Nuding die ersten beiden Bundesliga-Spiele der neuen Saison. „Die oberste Priorität ist, dass Lena schnell wieder fit wird und dann gut trainieren kann. Sie wird weiterhin eine wichtige Rolle in unserem Kader spielen. Ihre Erfahrung und Persönlichkeit sind für unser Team unheimlich wichtig“, sagt Freiburgs neue Cheftrainerin Theresa Merk. Nudings Teamkolleginnen sind nach dem Sieg in Meppen und der Heimniederlage gegen Eintracht Frankfurt im Soll. Im DFB-Pokal wurde das Achtelfinale erreicht. Für Nuding stand dabei Rebecca Adamczyk im Kader. Die Ingersheimerin ist im Sommer an die Dreisam gewechselt. Durch die Verletzungen von Nuding und der dritten Torhüterin Jule Baum rückte die 17-Jährige ins Bundesligateam auf. Wenn eine der beiden zurückkehrt, soll Adamczyk wieder mit der U20 trainieren. Ihr Zweitliga-Debüt feierte die ehemalige Löchgauerin bereits Ende August beim 1:3 in Andernach.

„Wir funktionieren als Quartett echt gut. Der Konkurrenzkampf ist da, aber wir sind eine Art Team im Team. Ohne Unterstützung kann diejenige die spielt ihre Leistung nicht bringen“, spricht Nuding aus der Erfahrung von bisher 77 Bundesliga- und 72 Zweitliga-Spielen. Nach den Anfängen beim SKV Hochberg und der JSG Remseck, wo Nuding mit der späteren Nationalspielerin Leonie Maier bis zur B-Jugend bei den Jungs spielte, absolvierte die Torhüterin mit 17 Jahren die ersten Einsätze in der Zweiten Liga beim VfL Sindelfingen.

Nach dem Abitur verließ sie die Heimat und ging zum 1. FC Köln. „Hier war die Anfangszeit sehr wichtig. Da konnte ich mir einen Status erarbeiten und den Schritt in die Erste Liga gehen“, sagt Nuding. Nach vier Jahren als Stammkeeperin in der Liga zwei gelang 2015 der Aufstieg ins Oberhaus. In ihrem ersten Jahr kam die 1,84 Meter große Torhüterin auf neun Einsätze und wechselte dann für zwei Jahre zum MSV Duisburg. 2018 folgte der Schritt zum SC Freiburg. In den ersten beiden Jahren war sie in Südbaden die Nummer zwei hinter Merle Frohms, inzwischen Nummer eins der deutschen Nationalmannschaft, war. Nach Frohms Abgang zu Frankfurt wurde Nuding die Stammkraft im Freiburger Tor, bis sie diesen Status im vergangenen November an Borggräfe verlor.

Karriereende ist noch kein Thema

„Es ist durchaus möglich, dass sich die Entwicklung von letzter Saison umkehrt und ich mir den Platz zurückerobere. Wenn ich fit bin, bin ich auf jeden Fall da, wenn ich gebraucht werde“, sagt Nuding, die als studierte Sportwissenschaftlerin parallel zum Fußball als Referentin für Wettkampfsport bei der Freiburger Turnerschaft arbeitet. Ans Ende der eigenen Sportlaufbahn denkt sie aber noch nicht: „Ich bin in meiner Karriere bisher eher nach dem Bauch gegangen. Wichtig ist, dass der Körper mitmacht und Spaß dabei ist. Ich bin da nicht festgelegt, wie lange ich noch spiele.“ Nuding hat sich noch etwas vorgenommen.

 
 
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