Tierfutter im Wildparadies Tripsdrill Küken kommen jetzt aus Spanien

Von Mathias Schmid
Wildparadies-Tierpflegerin Sonja Deißle bei der Fütterung der Wildkatzen. Auch hier kommen Küken zum Einsatz. ⇥ Foto: Werner Kuhnle

Für das Wildparadies Tripsdrill bedeutet das Kükentöten-Verbot mehr Aufwand und höhere Kosten.

Für den Erlebnispark Tripsdrill sind Eintagsküken ein sehr wertvolles Futter, das nicht zu ersetzen ist. Seit in Deutschland seit Jahresbeginn das Kükentöten verboten ist, ist die Bezugsquelle aus dem Inland versiegt. Die Beschaffung sei etzt zwar schwieriger und teurer geworden, aber noch funktioniere das System, sagt Birger Meierjohann, Sprecher der Geschäftsleitung.

Bisher habe Tripsdrill seine Küken von einem Anbieter aus Eppingen bezogen. Jetzt musste das Wildparadies auf tote Tiere eines Anbieters für Tierparkversorgung zurückgreifen. Der beziehe seine Küken aktuell meist aus Spanien.

Küken sind quasi alternativlos

Die Küken sind für das Wildparadies quasi alternativlos. „Wir haben eine Falknerei. Da gehören Eintagsküken zu den wichtigsten Futtermitteln für die Greifvögel. Zudem haben wir Weiß- und Schwarzstörche in Volieren, auch die bekommen Eintagsküken als Grundnahrung.“ Dazu kommen die anderen Wildtiere, sogenannte Beutegreifer wie Bären, Luchse, Wölfe und Wildkatzen. Auch bei denen gehören Küken zum Speiseplan. Und zwar nicht nur wegen einer ausgewogenen Ernährung. „Greifvögel brauchen Tiere im Ganzen, das ist für die Verdauung enorm wichtig.“

Mejerjohann macht deutlich: „Wenn die Eintagsküken dauerhaft ausfallen würden, müssten wir für Alternativen sorgen.“ Das könnten zum Beispiel Mäuse oder Ratten sein. Aber die müssten dann extra gezüchtet werden, um den hohen Gesamtbedarf zu decken. „Das ist auch keine Vermeidung von Tierleid“, betont der Tripsdrill-Sprecher, die Haltungsbedingungen könnten bei externen Bezugsquellen dann nur schwer kontrolliert werden.

Futter wird deutlich teurer

Falknereien seien da nur ein Teil der Betroffenen. „Man muss auch an die Aufzuchtstationen denken. Das ist auch eine finanzielle Frage.“ Für Küken bezahle man zwar auch Geld, aber natürlich deutlich weniger.

Wobei sich auch da der Preis bereits enorm gesteigert habe: „Die Einkaufskosten haben sich um 45 Prozent erhöht“, berichtet Meierjohann. Zwar mache Futter nicht den Großteil der Kosten aus. „Aber natürlich ist es ein Kostenbaustein, an dem wir nicht sparen können“, betont der Sprecher.

 
 
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