FV Löchgau trifft in Öhringen auf Pfedelbach Zwei Außenseiter träumen vom Halbfinale

Von Andreas Eberle
Peter Wiens kann das Pokalduell in Öhringen nur in Zivil verfolgen. Der 32-jährige Kapitän und Mittelfeldstratege hat sich im ersten Testspiel gegen Schwieberdingen am Zeh verletzt.  ⇥ Foto: Martin Kalb

Landesligist FV Löchgau kämpft in Öhringen gegen den TSV Pfedelbach ums Weiterkommen im WFV-Pokal. Der am Zeh verletzte Kapitän Peter Wiens fällt aus.

Das WFV-Pokal-Duell des FV Löchgau an diesem Samstag (17 Uhr) gegen den TSV Pfedelbach ist aus vielerlei Hinsicht ein besonderes. Erstens wird nach der monatelangen Zwangspause der „alte“ Wettbewerb aus der Spielzeit 2019/20 fortgesetzt, ehe eine Woche später die erste Runde des „neuen“ WFV-Pokals 2020/21 ansteht. Zweitens treffen im Öhringer Otto-Meister-Stadion die zwei Vertreter aufeinander, die von allen verbliebenen Teilnehmern in der niedrigsten Spielklasse kicken. Und drittens winkt den Landesligisten aus Pfedelbach und Löchgau eine historische Chance. Denn beide Klubs haben sich bisher noch nie für ein Halbfinale auf württembergischer Ebene qualifiziert. Der Sieger trifft am folgenden Samstag, 8. August (15.30 Uhr), auf den Gewinner der Partie 1. Göppinger SV (Oberliga) gegen TSG Balingen (Regionalliga Südwest) – und hat als unterklassiger Verein automatisch Heimrecht.

Auf Pfedelbach liegt kein Druck

„Ein bisschen zu träumen und sich Ziele zu setzen, ist nie verkehrt. So ein Halbfinale würde jedem Beteiligten lange in Erinnerung bleiben. Zunächst müssen wir aber den ersten Schritt machen“, sagt FVL-Coach Thomas Herbst. Ähnlich sieht es Pfedelbachs Spielertrainer Michael Blondowski: „Als Landesligist überhaupt das Viertelfinale zu erreichen, ist fast wie ein Pokalsieg zu werten. Das Halbfinale wäre trotzdem ein Traum. Wir haben keinen Druck und können viel gewinnen und nichts verlieren.“

Um den bisher größten Erfolg in der Löchgauer Pokalhistorie einzufahren und damit auch die 5000 Euro Verbandsprämie einzuheimsen, haben sich die FVL-Fußballer in den vergangenen Wochen und Monaten trotz der Corona-Einschränkungen gewissenhaft vorbereitet. Sie legten sofort wieder los, nachdem die Behörden Anfang Mai Einheiten in Kleingruppen erlaubt hatten. Die Sommerpause verkürzte der Landesligist mit Blick auf den Pokal und die neue Mammutrunde mit 19 Mannschaften auf drei Wochen.

Vor drei Wochen sind die Löchgauer nun voll in die Vorbereitung eingestiegen. Seit dem Restart haben sie bereits fünf Testspiele absolviert – gegen den TSV Schwieberdingen (6:0), den GU-Türkspor SV Pforzheim (1:1), den VfR Heilbronn (3:0) sowie den TSV Ehningen (0:1) und Türkischer SV Herrenberg (2:0) im Rahmen eines Blitzturniers. „Nach der langen Pause ist dieses erste Pflichtspiel eine kleine Wundertüte“, sagt Herbst.

Verzichten muss der FVL im Hohenlohischen auf Kapitän Peter Wiens. Der 32-jährige Routinier und Mittelfeldstratege hat sich im ersten Vorbereitungsspiel eine Knochenabsplitterung im Zeh zugezogen. Übungsleiter Herbst rechnet erst zum Landesliga-Saisonstart am 22. August wieder mit ihm. Obendrein fehlen Paul Weber – der von der TSG Backnang gekommene Winter-Neuzugang hat sich im Training am Sprunggelenk verletzt –, die privat verhinderten Cedric Kramer und Lukas Tschentscher sowie der Langzeitverletzte Tyrone Reyinger. Wieder im Kader ist dagegen Janis Feufel. Nach seinem im Herbst 2019 erlittenen Kreuzbandriss hat der 23-jährige Mittelfeldmann das Programm bisher voll mitgemacht.

400 Zuschauer erlaubt

Ohne Karten aus dem Vorverkauf gibt es an diesem Samstag keinen Einlass zum Pokalspiel ins Öhringer Otto-Meister-Stadion. Zutritt haben nur Personen, die über einen der beteiligten Vereine eine personalisierte Eintrittskarte erhalten haben. Insgesamt 400 Tickets sind ausgegeben worden. Das Kontingent des FV Löchgau mit 120 Karten ist laut Daniel Brodbeck Teamleiter Bereich Kasse, bereits vergriffen. Der gastgebende TSV Pfedelbach weist darauf hin, dass im Eingangs- und Ausgangsbereich sowie auf allen Laufwegen, Innenräumen und Verpflegungsständen ein Mund- und Nasenschutz verpflichtend ist. Ein Mindestabstand von 1,5 Metern sei dabei jederzeit einzuhalten.

 
 
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