Am Montag waren die Handwerker noch eifrig im Sanitärbereich bei der Arbeit, doch größtenteils ist die neue Einrichtung fertig. Die restliche Woche über wollen sich Pächter Giosué Tolomeo (29) und sein Team darauf konzentrieren, die Speisekarte zu perfektionieren. Am Freitagabend soll Neueröffnung im ehemaligen Gasthof Bären sein, der künftig Pia§ heißen wird.
Gastronomie in Bietigheim-Bissingen „Wir wollen in der Stadt etwas Neues bieten“
Am Freitag eröffnet das Restaurant Pia§, ehemals Bären. Pächter Giosué Tolomeo setzt auf moderne Küche mit italienischen Elementen.
Im Inneren erinnert allerdings nicht mehr viel an das Vorgängerlokal. Tolomeo engagierte den Stuttgarter Innendesigner Cyrus Ghanai, um das Interieur umzugestalten, der als Experte auf dem Gebiet der Gastronomie gilt. Auch auf das Lichtkonzept und die Akustik sei viel Wert gelegt worden, sagt Jonas Akpinar (28). Der Bietigheim-Bissinger Steuerberater, der mit Tolomeo befreundet ist, ist als Geschäftspartner in das Gastro-Projekt eingestiegen, um diesen beim Aufbau zu unterstützen. Er habe sich um die Finanzierung, steuerliche Aspekte, Struktur und Organisation gekümmert, sagt Akpinar. Wenn alles laufe, wolle er wieder in den Hintergrund treten.
Zweieinhalb Jahre Vorbereitung
Zweieinhalb Jahre habe die Vorbereitung gedauert, sagt Giosué Tolomeo, der sich freut, dass es nun bald losgeht. Der gebürtige Bietigheimer stammt aus einer Gastronomenfamilie, sein Vater betrieb bis 2014 die Trattoria LaVita da Mimmo in der Oberen Hauptstraße in Bietigheim. 2017 übernahm Giosué Tolomeo das Vereinsheim in Lauffen, in Waiblingen betreibt er seit 2019 mit seinem Onkel die „Il Duvo L’unica Trattoria“. Sein Vater hatte ihm auch den Tipp gegeben, sich als Pächter zu bewerben, als im Jahr 2021 bekannt wurde, dass der Bietigheimer Projektentwickler Daniel Leno den Bären gekauft hatte und dort nach der Sanierung wieder einen Gastronomie-Betrieb anstrebte.
Das Restaurant hat 55 Plätze, sieben Mitarbeiter werden sich um die Gäste kümmern. Der neue Name, „Pia§“, setzt sich wie berichtet aus dem Zweitnamen der Mutter von Giosué Tolomeo und dem Paragrafenzeichen zusammen, um auszudrücken, dass „Pia Gesetz sein soll“.
Am Abend werde man „Modern Kitchen“ anbieten, erläutert Tolomeo das gastronomische Konzept, „mit einem Hauch italienischer Elemente“. Gekocht werden solle auf hohem Niveau, mit dem Anspruch, alles selbst zu machen. Alle zwei Monate soll es eine neue Speisekarte geben, für den Anfang lautet das Motto „Streetfood Herbstblatt“, sagt Tolomeo.
Italienische Traditionsgerichte
In der Zeit von 11.30 bis 14.30 wird es einen Mittagstisch geben, bei dem immer einen Monat lang Speisen aus einer italienischen Region aufgetischt werden. „Da zeigen wir Italien“, verspricht der Pächter. Fünf bis sechs Gerichte soll es geben, wobei das Angebot wöchentlich wechselt. Es sollen traditionelle Speisen sein, wie man sie sonst nicht außerhalb dieser Regionen bekomme, sagt Tolomeo, beispielsweise Eintöpfe. Samstags und Sonntags wird das Pia§ dann von 9 bis 15 Uhr zum „Breakfastclub“, in dem es Frühstück und ab 12 Uhr Brunchgerichte gibt.
Willkommen sei in dem Lokal jeder, antwortet Giosué Tolomeo auf die Frage nach der Zielgruppe des gastronomischen Angebots. Er rechnet neben Gästen aus Bietigheim-Bissingen auch mit Gästen aus dem Umland. Ihre Aufgabe sehen er und Jonas Akpinar darin, in der Stadt etwas Neues zu bieten. Etwas, was Bietigheim-Bissingen noch nicht gesehen habe, wie Tolomeo selbstbewusst betont.