Gaugisch-Sieben schlägt Borussia Dortmund Die SG BBM Bietigheim macht ihr drittes Meisterstück

Von Sebastian Klaus
Ausgelassene Freude herrschte nach dem erneuten Kantersieg gegen den großen Rivalen Dortmund und dem damit verbundenen Gewinn der Deutschen Meisterschaft bei der Mannschaft der SG BBM Bietigheim ⇥ Foto: IMAGO/Eibner-Pressefoto/Gabriel Boia

Nach dem lockeren 32:24-Sieg in Dortmund kann die Gaugisch-Sieben nur noch theoretisch vom ersten Tabellenplatz verdrängt werden.

Die SG BBM Bietigheim ist zum dritten Mal in ihrer Geschichte Deutscher Handballmeister. Nach dem überlegenen 32:24-Auswärtserfolg beim amtierenden Meister und Tabellenzweiten Borussia Dortmund kann die Spielgemeinschaft in den verbleibenden drei Saisonspielen nur noch theoretisch vom BVB vom ersten Tabellenplatz verdrängt werden.

Nach den Kantersiegen der SG BBM in den direkten Vergleichen mit Dortmund im Supercup, der Liga und im DHB-Pokal war es eine erneute Tracht Prügel für die Borussia.

Besonders bitter für die ambitionierten Dortmunderinnen: Während die Mannschaft von Trainer Markus Gaugisch gegen ihre Nemesis der letzten Jahren den saison- und wettbewerbsübergreifend 46. Sieg in Serie einfuhr, endete für den BVB eine bemerkenswerte Serie. Der Heimnimbus von drei Jahren und insgesamt 39 Ligaspielen ohne Niederlage in der Halle Wellinghofen ist seit Samstagabend endgültig Vergangenheit.

Dabei hatten die Gastgeberinnen nach den schwachen Auftritten zuletzt gegen Blomberg und Bensheim einen Start nach Maß hingelegt. Angetrieben von ihrer omnipräsenten Nationalmannschaftskapitänin Alina Grijseels führte das Team von Trainer André Fuhr bereits nach sechs Minuten mit 4:2, bevor Bietigheim dank einer hervorragenden Abwehrarbeit die Borussia zu einer zehnminütigen Torflaute zwang.

Da Inger Smits im Angriff einmal mehr ihre Extraklasse bewies und vor allem in den kniffligen Momenten einnetzte, wenn akut Zeitspiel drohte, zogen die Gäste mit einem 6:0-Lauf auf 4:8 davon.

Großes Glück hatte Dortmund dann in der 19. Minute, als Grijseels bei einem Strafwurf SG-Keeperin Gabriela Moreschi voll am Kopf traf, die Schiedsrichter den dafür eigentlich fälligen roten Karton jedoch in der Tasche ließen. Die nächsten drei Tore der Bietigheimerinnen zum 6:13 gingen dann allesamt auf das Konto von Xenia Smits, die diesmal nicht nur in der Defensive einen herausragenden Job verrichtete. Nach zwei Konter-Toren der Spielgemeinschaft in der Schlussminute der ersten Halbzeit ging die Gaugisch-Sieben mit einem beruhigenden Sieben-Tore-Vorsprung in die Pause (16:9).

Doch der Champions-League-Teilnehmer aus Dortmund meldete sich zurück. Und wie. Vier Tore in Serie zum 13:16 zwangen Gaugisch nach nur vier Minuten zu einer schnellen Auszeit. Danach lief es wieder deutlich besser bei den Gästen, bei denen wieder Kelly Dulfer für Kim Naidzinavicius kam. Zunächst stellte Routinierin Karolina Kudłac-Gloc auf 13:17, dann brachten Dulfer und Inger Smits an ihrer alten Wirkungsstätte die SG BBM wieder auf 14:21 davon.

Da auch Julia Maidhof Mitte der zweiten Halbzeit drei Siebenmeter sicher verwandelte, war dem Pokalsieger zehn Minuten vor Schluss der Sieg beim Stand von 27:19 für die Spielgemeinschaft nicht mehr zu nehmen.

BVB-Präsident gratuliert

Am Ende konnte Gaugisch nicht nur für den 32:24-Sieg, sondern auch zum Erreichen seines ersten Meistertitels von Borussia-Präsident Dr. Reinhard Rauball die Glückwünsche entgegennehmen. Die rund 50 Bietigheimer Fans unter den 800 Zuschauern in der Sporthalle Wellinghofen feierten nach dem Abpfiff ihre Mannschaft lautstark, wofür es dann auch prompt ein Sonderlob von Meistertrainer Gaugisch gab: „Unsere Fans haben eine unglaubliche Stimmung in die Halle gebracht und haben uns auch zum Sieg getragen. Danke dafür.“

Doch auch für die starke Leistung seiner eigenen Truppe hatte der 48-Jährige nur lobende Worte übrig: „Man hat heute gemerkt, dass es für uns ein entscheidendes Match war. Mein Team hat eine super Leistung gezeigt und verdient gewonnen. Ich freue mich wahnsinnig für meine Spielerinnen.“

 
 
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