Gegründet 2018 kann der Verein Karate-Dojo-Bietigheim erst jetzt das Training aufnehmen. Ziel: Gegenseitige Wertschätzung

Von Michaela Glemser
Die Vereinsgründung des KD Bietigheim war schon im Jahr 2018 , aber der eigentliche Sportbetrieb konnte erst im Juni dieses Jahres aufgenommen werden.⇥ Foto: Uwe Careni

Der neue Verein Karate-Dojo-Bietigheim e.V. mit rund 200 Vereinsmitgliedern nimmt erfolgreich Trainingsbetrieb in Präsenz auf.

Seit rund drei Wochen trainieren die Karatekas des Vereins Karate-Dojo-Bietigheim e.V. (KDB) wieder in Präsenz, nachdem sie in den Wochen und Monaten davor per App das Training für die Mitglieder zuhause organisiert hatten. „Die Vereinsgründung hat schon im Jahr 2018 stattgefunden, aber den eigentlichen Sportbetrieb haben wir erst im Juni dieses Jahres aufgenommen. Die Resonanz ist sehr gut. Der Karate-Anfängerkurs für Kinder ist bereits voll belegt, aber es gibt immer noch Möglichkeiten junge Sportler unterzubringen“, erzählt Uwe Careni, Vorsitzender des Vereins.

Neben den Samurai-Minis können sich aber auch Jugendliche und Erwachsene in die asiatische Kampfkunst Karate beim KDB e.V. im Rahmen von Anfängerkursen einführen lassen oder als erfahrene Karatekas unter fundiert ausgebildeten Trainerinnen und Trainern üben. „Neben der Karate-Abteilung gibt es in unserem Verein Aikido für alle Altersgruppen, Tai Chi Chuan und ZEN-Meditation. In diesen Vereinssparten beginnen die Einsteigerkurse erst nach den Sommerferien“, erläutert Careni.

21 Trainer

Als Trainingsräume stehen den inzwischen rund 200 Vereinsmitgliedern, darunter 100 Kinder und Jugendliche, das Liederkranzhaus in Bissingen, die Gymnastikräume am Viadukt, die Sporthalle der Realschule im Aurain und das Alte Gemeindehaus in der Besigheimer Straße zur Verfügung. „Wir haben derzeit 21 Trainer beschäftigt, die wir allesamt aus dem ehemaligen Verein übernommen haben. Jede Vereinsabteilung hat einen eigenen Abteilungsleiter, die gemeinsam mit dem Vorstand, der Schatzmeisterin und Schriftführerin auch im Ausschuss unseres Vereins sitzen. Unser Zweiter Vorsitzender ist Stefan Romer“, berichtete Careni.

Das Einzugsgebiet des Vereins erstreckt sich über die Grenzen der Stadt Bietigheim-Bissingen hinaus bis nach Lauffen am Neckar und Ludwigsburg. Inzwischen brauchen die Sportler für ihre Teilnahme am Trainingsbetrieb auch keinen Nachweis für einen negativen Corona-Test mehr. „Natürlich hat die Pandemie-Krise in unseren Reihen ein wenig Mitgliederschwund gebracht. Ich hoffe, dass wir im Laufe der Zeit zu alter Stärke zurückfinden werden, denn einst hatten die Abteilungen Karate, Aikido und Tau Chi Chuan insgesamt rund 400 Mitglieder“, betont Vereinsvorstand Careni. Doch noch wichtiger ist es ihm, dass der Verein aus einer sich gegenseitig wertschätzenden Gemeinschaft besteht.

„Dass die Werte der asiatischen Kampfkunst hochgehalten und gelebt werden, darauf kommt es an. Höflichkeit, Disziplin, Bescheidenheit, Gemeinschaftssinn und Respekt sind unsere wichtigen Ziele“, unterstreicht Careni. Dabei sind Sieg oder Niederlage der Sportler nicht immer ausschlaggebend, sondern es ist wichtig, die eigene Persönlichkeit durch Selbstdisziplin, Körperbeherrschung und Konzentration zu entwickeln. Die jüngsten Karatekas in den Reihen des KDB sind gerade einmal fünf Jahre alt, aber auch 60-Jährige wollen noch mit der Kampfkunst beginnen.

„Zu unseren sportlichen Ausnahmeathleten gehören sicherlich die beiden Nachwuchssportler Maja Bozic und mein Sohn Cedric. Sie sind beide 14 Jahre alt und Mitglieder im Karate-Landeskader Baden-Württemberg. Ines Müller-Vogt ist bei den Ü45-Frauen im Karate-Bundeskader, und unser Trainer Kenichi Sato war sogar Mitglied der Nationalmannschaft mit vielen nationalen und internationalen Erfolgen“, so Careni. Bedeutend sind für ihn aber auch die gemeinnützigen Projekte seines Vereins. So soll das Gewaltschutzprogramm „Wehr dich, aber richtig!“ in allen zweiten Klassen der Grundschulen in der Stadt Bietigheim-Bissingen durchgeführt werden. Es läuft derzeit schon an der Hillerschule. „Im neuen Schuljahr wollen wir dies auf alle Grundschulen ausdehnen. Auch regelmäßige Trainer-Aus- und Fortbildungen werden wir mit unserem Verein organisieren. Selbstverständlich soll es, wenn die Rahmenbedingungen es wieder zu lassen, auch ein gemeinsames Vereinsfest im Sommer geben“, schildert Careni.

Der Name des Vereins „Karate-Dojo-Bietigheim e.V.“ setzt sich übrigens aus der Kampfkunst Karate, Dojo als Bezeichnung für den Trainingsraum und natürlich Bietigheim als Heimatstadt des Vereins zusammen.

Info Nach heftigen Querelen waren die unzufriedenen Mitglieder der Abteilungen Karate, Aikido und Tai Chi aus dem Judo-Club Bietigheim ausgetreten und dem Verein Karate-Dojo-Bietigheim e.V. beigetreten (die BZ berichtete).

 
 
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