Gemeinde Freudental Kita: Wünsche der Gemeinderäte zu teuer

Von Gabriele Szczegulski
Zwischen dem neuen Spielplatz und dem bestehenden Kindergarten Taubenstraße in Freudental (hinten im Foto) soll ein Neubau für zwei weitere Gruppen entstehen. Aus Kostengründen muss der vorliegende Plan erneuert werden. Foto: /Martin Kalb

Im Gemeinderat wurden Pläne für den Neubau an der Kita Taubenstraße vorgestellt, die aus Kostengründen verändert werden müssen.

Zwei Kitagruppen, eine Mensa und drei Wohnungen für Gemeindemitarbeiter wollten die Freudentaler Gemeinderäte in dem Neubau bei der bestehenden Kita Taubenstraße unterbringen. Ein Wunsch, auf den sich die Räte in einer Klausurtagung geeinigt hatten. Deshalb hatte die Verwaltung unter Bürgermeister Alexander Fleig den Besigheimer Architekten Klaus Eggler beauftragt, den Neubau mit diesen Komponenten zu planen. Seine Pläne wurden in der Gemeinderatssitzung am vergangenen Mittwoch vorgestellt. Eigentlich umsonst.

Schon zu Beginn sagt Fleig, es gebe eine schlechte Nachricht. Egglers Pläne seien perfekt auf die Wünsche des Gemeinderats abgestimmt, aber leider nicht bezahlbar. Eggler setzte die Kosten mit 2,5 Millionen Euro an – ohne Einrichtung – davon 1,66 Millionen Euro für den Kita-Bereich und 900 000 Euro für die drei Wohnungen. Diese sollten auf den eingeschossigen langen Bau gesetzt werden. Insgesamt hätte das neue Gebäude drei im Besitz der Gemeinde befindliche Grundstück belegt, die eigens dafür angekauft wurden. „So schade es ist, aber wir müssen auf die Wohnungen verzichten, das können wir uns nicht leisten“, sagte Fleig.

Und auch die Baukosten für die Kita müssen gedrückt werden – auf die im Haushaltsplan anvisierten 1,4 Millionen Euro. Dass ein Neubau für zwei Kita-Gruppen notwendig ist, ist im Gemeinderat unstrittig. „Wir werden bald durch den Zuzug von Familien ins Alleenfeld an die 50 Kinder mehr haben, und der Bedarf wird steigen“, sagte Michael Bertet (SPD). „Die vorgelegten Pläne sind ein Optimum, das wäre toll, aber wir haben kein Geld dafür“, sagte Andreas Büdenbender von der Bürgergruppe.

Antrag auf Förderung mus in einer Woche gestellt sein

Die Verwaltung will beim Land zwar einen Antrag auf eine Förderung aus dem Ausgleichsstock stellen, aber auch mit der Fördersumme könne sich die Gemeinde laut Fleig den von Eggler geplanten Bau nicht leisten. Krux an dem ganzen „komplizierten“ Vorgang, so Fleig, sei, dass man den Antrag bis in einer Woche stellen müsse. Das bedeute, dass der Gemeinderat sofort einen Grundsatzbeschluss zum Neubau eines Kindergartens treffen müsse. Man werde aber die Baukosten in Höhe von 1,4 Millionen Euro in den Antrag schreiben.

Eggler selbst schlug als Sparmaßnahme vor, den Neubau zweigeschossig zu halten, um auch durch weniger Dachfläche Kosten zu sparen. „Es war der Hauptwunsch der Erzieherinnen, den Kita-Bereich eingeschossig und so barrierefrei mit einem wetterfesten Übergang zum Bestandsgebäude zu bauen“, so Eggler. Der Gemeinderat müsse nun entscheiden, ob die Kosten dem Wunsch der Kita-Leitung übergeordnet werden. Dies sei einfach zu beantworten sagte Gerd Merkert von der CDU, „wir können uns solche Wünsche nicht leisten“.

Keine Wohnungen, eventuellzweigeschossiger Bau

Bei der zweigeschossigen Lösung werde auch ein Bauplatz und Mieterparkplätze eingespart sagte Fleig. Bevor die Gemeinderäte den Grundsatzbeschluss einstimmig absegneten und die Verwaltung, beauftragte, den Antrag auf Förderung aus dem Ausgleichsstock zu beantragen, gab das Gremium dem Architekten aber noch ein anderes Problem mit, das zu lösen ist: Schon das bestehende Gebäude läuft Gefahr, bei einem Starkregenereignis zirka 40 Zentimeter unter Wasser zu stehen, und auch der Neubau wäre von einer Überflutung betroffen.

Hier müsse, so hieß es aus dem Gemeinderat, eine vorbeugende Lösung gefunden werden, eventuell müsse der Neubau höher gelegt werden oder ein Ablaufkanal gebaut werden.

 
 
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