Gemeinde Löchgau will investieren Sozialer Wohnungsbau am Steinbach rückt näher

Von Uwe Deecke
In der Löfflerstraße, auf einem Grundstück am Baumbach, will die Gemeinde Löchgau bezahlbaren Wohnraum bauen.⇥ Foto: Martin Kalb

Auf Wunsch des Gemeinderats will die Gemeinde an der Löfflerstraße in Sachen sozialer Wohnungsbau aktiv werden. Die Hürden dafür sind vielfältig.

Auf dem gemeindeeigenen Grundstück am Steinbach soll in zwei Gebäuden günstiger Wohnraum mit Mietpreisbindung entstehen (die BZ berichtete). Je nach Wohnbaufläche gibt es dafür Zuschüsse vom Land aus jenem Fördertopf, der bislang kaum in Anspruch genommen wurde. Das Förderprogramm „Wohnungsbau BW“ könnte im besten Fall bei 2000 Quadratmetern Wohnfläche einen Zuschuss von zwei Millionen Euro ausmachen, allerdings wäre die Miete dann über viele Jahre auf 33 Prozent unter der ortsüblichen Miete festgelegt. Dennoch könnte das ganze wirtschaftlich sein, so Bürgermeister Robert Feil auf Anfrage der BZ.

Nach der europaweiten Ausschreibung ging das Stuttgarter Architekturbüro ARP als Sieger aus dem Wettbewerb. Es überzeugte die Jury unter anderem in Sachen Projektmanagement, Organisation, Wirtschaftlichkeit und Honorarkosten und setzte sich gegen zwei andere Büros durch. Genaue Pläne wie die Gebäude einmal aussehen werden gebe es aber noch nicht, so Feil. „Wir machen uns momentan Gedanken, wie die Gebäude konzipiert werden können und wollen auf eine wirtschaftliche Bauweise achten“, macht der Bürgermeister deutlich, der zusammen mit dem Hauptamt im Rathaus die Federführung übernommen hat, da ein Bauamt in Löchgau nicht existiert.

Aufgaben in der Verwaltung verteilt

Für die Bauphase im Hochbau ist derzeit der Kämmerer zuständig, für den Tiefbau neuerdings der Bauhofleiter. „Ich denke, dass wir es so hinkriegen werden“, erklärt Feil, dessen Verwaltung mit dem Schulumbau gerade noch ein ungleich größeres Projekt zu stemmen hat.

Nachdem es zuerst ein Gebäude werden sollte, sind in dem vom Büro KMB entwickelten Bebauungsplan nun zwei Baufenster festgelegt, die zwei Gebäude mit einer gemeinsamen Tiefgarage zulassen. Nach dem Plan sollen hier maximal zwölf Meter als Firsthöhe und Satteldächer zugelassen werden, möglich ist ein Gebäude mit drei Vollgeschossen sowie eines mit zwei Vollgeschossen und Dachgeschoss. Finanzieren will die Gemeinde das eigene Projekt über Bauplatzverkäufe im Baugebiet Lüssen, das der Kommune Geld in die Kasse spült.

Erschließungsarbeiten für das Gelände vergeben

Noch ist das Gelände am Bach eine Ackerfläche, doch die Erschließungsarbeiten seien bereits vergeben worden, so Feil. Mitgeplant wird auch ein Fuß- und Radweg, der die Randlage mit dem Ortskern verbinden soll.

Einfacher sei das Bauen in den letzten Jahren nicht geworden, was auch ein Grund für den nicht genutzten Fördertopf sein könnte. Zweieinhalb Jahre Vorlauf seien mit Bebauungsplan, Ausschreibung und Bauphase verbunden, dazu müssen noch viele Regelungen beachtet werden. „Wir merken, dass es sehr viel komplexer wird“, spricht Feil das Baugebiet Lüssen an, in dem nicht nur Artenschutz und Ausgleichsmaßnahmen sondern auch der Denkmalschutz zu beachten waren.

Dennoch wollte man das Ganze nicht an einen Investor vergeben, sondern lieber selbst in der Hand behalten. Die Verwaltung prüfte alle Möglichkeiten und kam zum Ergebnis, dass die Gemeinde hier wirtschaftlicher als ein Bauträger arbeiten könnte. Das bedeutet auch, dass der Gemeinderat mehr Mitsprachemöglichkeiten behält, nachdem er sich für den bezahlbaren Wohnraum ausgesprochen hatte. Wie die zwei Gebäude aussehen könnten, soll  in mehreren Varianten in der kommenden Sitzung des Gemeinderates am 20. Februar vorgestellt und diskutiert werden.

 
 
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