Gemeinderat Besigheim Weniger Baden für mehr Geld

Von Helena Hadzic
Das Freibad wird für Besucher teurer – aber das Becken wird dafür auf 23 Grad beheizt werden. Foto: /Oliver Bürkle

Die Besigheimer Freibadsaison wird teurer. Dafür setzt sich aber die Beckenbeheizung durch.

Noch sind Temperaturen niedrig und der Wind eisig. Trotzdem gilt es bereits jetzt, die diesjährige Badesaison zu planen. In der jüngsten Gemeinderatssitzung der Stadt Besigheim ging es unter anderem auch darum, ob die Becken beheizt werden, die Öffnungszeiten des Freibads und die Preise der Tickets.

Themen, die auch den Bürgern Besigheims nahe gehen. Gleich zu Beginn der Sitzung stellte eine Bürgerin das Thema in den Fokus: „Es ist unverständlich, dass bei einer Leistungssenkung eine Preiserhöhung folgt – das macht es gerade auch für Familien schwerer“, meldete sie sich zu Wort. Was sie konkret meint, ist der in der Vorlage angegebene Verzicht auf eine Beheizung des Beckenwassers und die Erhöhung der Ticketpreise.

Verständnis und Dilemma

Bürgermeister Steffen Bühler stellte sich dem Vorwurf der Bürgerin. Er könne sehr gut verstehen, dass die Situation schwierig sei, hängte aber sogleich ein „Aber“ an. Normal würde jede Firma mit einer finanziellen Situation wie der des Freibads schließen. „Die Einnahmesituation muss verbessert werden“, machte er deutlich. Es sei ein Dilemma und man müsse abwägen – alles werde derzeit teurer.

Besonders die erhöhten Kosten für Gas seien ein Thema, mit dem sich die Stadt schwer tue, so Bühler. Um weitere Kosten zu sparen, gibt es zwei Varianten, die in Frage kommen: Variante 1 wäre, dass das Freibad zum 1. Mai öffnet, aber dafür mit verkürzten Arbeitszeiten, das löse das Problem der Beckentemperatur, die über die Nacht abkühlt. Diese Variante werde derzeit in Bönnigheim diskutiert.

Die zweite Variante wäre, das Freibad am 26. Mai zu eröffnen, aber dafür zu normalen Öffnungszeiten. Das spare vier Wochen Betriebszeit, wodurch dementsprechend weniger Kosten anfallen würden – dieses Konzept wird Besigheim durchsetzen.

Bezüglich der Öffnungszeiten gab es Diskussionen – diese stehen im direkten Zusammenhang zu der Beckentemperatur. Je früher eröffnet werde, desto kälter das Becken, das erklärte Roland Hauber von der Stadtkämmerei. 25 Grad wären schlicht und ergreifend nicht zu erreichen, weswegen verkürzte Arbeitszeiten sinnvoll seien.

Thomas Pulli (BMU) schlug vor, wie vor Corona das Freibad bis 21 Uhr geöffnet zu halten. Er merkte zudem an, dass sich der 18. Mai, orientiert am Löchgauer Konzept, als Saisonstart eigne, am 26. Mai sei die Öffnung viel zu spät.

Teurer trotz Gaseinsparung?

Achim Schober (CDU/WIR) brachte daraufhin die Beheizung der Becken ins Gespräch: „Ohne Gas wird das Wasser nicht warm. Im letzten Jahr hatten wir dieselbe Ausgangssituation – und da wurde die Beheizung auf 23 Grad herabgesenkt.“ Die Leute würden ohne Beheizung schlicht nicht ins Wasser gehen, 23 Grad halte er für einen guten Kompromiss. Marcel Kühnle (SPD) ergänzte, dass in der ersten Zeit beheizt werden solle, bis das Wasser sich selbst erhitze durch die Witterung. „Wenn aber kein Gas gebraucht wird, dann sollte es auch keine Preiserhöhung geben“, meinte er. Auch Pulli merkte an, dass eine Verteuerung der Tickets nicht vermittelbar sei, wenn gleichzeitig Kosten für Gas eingespart werden.

Ulrich Gerstetter (CDU/WIR) schlug zusätzlich vor, dass eine Luftpolsterfolie angeschafft werden solle, die über Nacht verhindert, dass sich die Becken vollständig auskühlen, was die Räte positiv aufnahmen. Für die Erhöhung der Preise sprach sich auch Friedrich Köhler (FWV) aus, wenn das Freibad zum Ende der Saison eine Woche länger geöffnet bleibe.

Nach einer intensiven Diskussion wurde beschlossen, die Preise um fünf bis sieben Prozent zu erhöhen. So wird beispielsweise eine Eintrittskarte von 5,80 Euro auf 6,20 Euro erhöht, die Jahreskarte steigt von 90 Euro auf 100 Euro. Das Freibad öffnet am 18. Mai und bleibt bei gutem Wetter eine Woche länger geöffnet. Es werden Öffnungszeiten bis 21 Uhr angestrebt, was aber erst noch geprüft werden muss. Die Becken werden anfangs auf 23 Grad beheizt, bis die Temperaturen ansteigen. Helena Hadzic

 
 
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