Gemeinderat Erligheim Gemeinderat akzeptiert Tempo 40

Von Jennifer Stahl
Wie das Archivbild verdeutlicht, hat bei hohem Verkehrsaufkommen für Anlieger an der Erligheimer Ortsdurchfahrt die 30er-Zone eine spürbare Lärmminderung gebracht. Da im Maßnahmenbereich keine Ausweitung möglich ist, soll dafür Tempo 40 gelten. Foto:  

Da in den gewünschten Maßnahmenbereichen Tempo 30 ganztags nicht möglich ist, hat das Landratsamt einen Kompromiss vorgeschlagen.

An viel befahrenen Straßen herrscht häufig ein hohes Lärmaufkommen, viele Anwohnerinnen und Anwohner wünschen sich auf dieser Grundlage eine einheitliche Tempo-Regelung, die die Lärmbelästigung reduziert.

Der Erligheimer Gemeinderat verabschiedete im März 2022 den Lärmaktionsplan mit Maßnahmen für die Straßen L 1107 (Bönnigheimer Straße und Löchgauer Straße), K 1630 (Hofener Straße) und K 1631 (Freudentaler Straße). Festgesetzt war in diesem Maßnahmenbereich die Erweiterung der bestehenden Tempo 30-Regelung ganztags.

Laut Behörde ist keine Erweiterung ganztags möglich

„Nach langer Zeit haben wir von der Verkehrsbehörde signalisiert bekommen, dass eine Erweiterung rund um die Uhr leider nicht möglich ist“, sagte Bürgermeister Rainer Schäuffele bei der jüngsten Gemeinderatsitzung vergangenen Donnerstagabend.

An den eingereichten Maßnahmenbereichen L 1107 und K 1630 sei eine Ausweitung der Tempo 30-Regelung nur nachts und auch nur in kleinen Abschnitten möglich, da lediglich in dieser Zeit die Lärmwerte überschritten werden. „In der Freudentaler Straße konnte eine Überschreitung der Lärmwerte erst gar nicht festgestellt werden“, sagte Hauptamtsleiterin Julia Wolf.

Auch Schwierigkeiten für den ÖPNV vorgesehen

Weiterhin habe die Verkehrsbehörde mitgeteilt, dass sich eine Tempo-30-Regelung ganztags negativ auf die Fahrpläne des Öffentlichen Personennahverkehr auswirken würde. „Das Landratsamt hat uns einen Kompromissvorschlag gemacht. Überall dort, wo bereits Tempo 30 herrscht, soll diese Geschwindigkeitsregelung beibehalten werden. An den anderen Maßnahmenbereichen ist das Landratsamt dazu bereit, ganztags mit Tempo 40 zu beschildern“, sagte Wolf. „Eine Ausweitung von Tempo 40 ist nicht das, was wir haben wollten, aber wir bekommen nichts anderes und sollten den Kompromiss deswegen unbedingt annehmen“, sagte Gemeinderatsmitglied Gutsav Schabinger von den Erligheimer Bürgern.

Joachim Obert von der Freien Erligheimer Wählergemeinschaft plädierte für eine Geschwindigkeitsanzeigetafel, eventuell direkt am Ortseingang. „Das hat sozusagen einen erzieherischen Effekt, wenn mir das grüne Gesicht signalisiert, dass meine Geschwindigkeit stimmt und das rote wiederum, dass ich zu schnell unterwegs bin.“ Schäuffele betonte, dass das bereits bestehende Gerät demnächst erneuert werden soll.

Jede Gemeinde stellt einen neuen Lärmaktionsplan auf

Bis Juli dieses Jahres müsse jede Gemeinde aufgrund neuer Lärmkarten ihren Lärmaktionsplan neu aufstellen, erklärte Wolf. „Dann kann es natürlich sein, dass die Maßnahme 40 nicht mehr zutrifft“, sagte sie. Der Lärmaktionsplan der Gemeinde kommt aus dem Jahr 2022, führte Schäuffele weiter aus, auf dieser Grundlage wisse man nie genau, wie lange ein Verfahren dauert.

Die Verbesserungen für die Bewohnerinnen und Bewohner müssten deswegen jetzt umgesetzt werden. Die Verwaltung bewertete die Kompromisslösung des Landratsamts grundsätzlich als positiv, mit einer Gegenstimme wurde sie vom Gemeinderat angenommen. Laut Schäuffele soll die Ausweitung der Tempo 40-Regelung ganztags zeitnah in Angriff genommen werden, im besten Fall trete sie bis Mitte Februar ein. Jennifer Stahl

 
 
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