Gemeinderat Ingersheim Erste Bilanz im neuen System

Von Jörg Palitzsch
Die Eröffnungsbilanz weist zum 1. Januar 2018 ein Volumen von insgesamt 40,2 Millionen Euro aus. Foto: Martin Kalb/Nicht angelegt

Die Verwaltung hat nach der Umstellung des Rechnungswesens dem Gremium die Eröffnungsbilanz im neuen Haushaltsrecht vorgestellt.

Die Umstellung des Rechnungswesens von der Kameralistik auf das neue Haushaltsrecht (NKHR) zum 1. Januar 2018 hat auch die Ingersheimer Verwaltung in den letzten Jahren vor große Herausforderungen gestellt. Von Kritikern als „Bürokratiemonster“ bezeichnet, sprechen die Befürworter vom NKHR von einer optimierten und strategischen Steuerungsmöglichkeit des kommunalen Haushaltes. „Der Selbstverwaltungsgedanke der Kommune wird damit hochgehalten“, sagte die frühere Ingersheimer Kämmerin Kathrin Eberle in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. Eberle war in den letzten Monaten maßgeblich an der Umstellung beteiligt, nun konnte in Zusammenarbeit mit der Kämmerei unter Leitung von Helen Bauer die lang im Gremium angemahnte Eröffnungsbilanz vorgelegt werden.

In dieser Bilanz sind alle Werte der Gemeinde aufgeführt. Auf der Aktivaseite wird das Vermögen wie Gebäude, Straßen, Spielplätze, Beteiligungen und das Geldvermögen dargestellt, aus der Passivaseite geht hervor, wie dieses Vermögen finanziert wird. Etwa durch eine eigene Finanzierung, durch Zuschüsse von Land und Bund oder Kredite. Durch diese Zusammenfassung aller Vermögens- und Schuldenbestände ergibt sich eine finanzielle Gesamtsicht auf die Kommune.

Volumen von 40,2 Millionen Euro

So weist die Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 2018 ein Volumen von insgesamt 40,2 Millionen Euro aus, wobei dieser Wert nicht festgeschrieben ist. Die Bilanz wurde fortgeschrieben, kleine Änderungen ergaben sich beim Sachvermögen, die größten Änderungen bei den Forderungen und Verbindlichkeiten. Das Sachvermögen mit 36,6 Millionen Euro ist auf der Aktivaseite der größte Posten, hinzu kommt hier noch das Finanzvermögen mit 2,6 Millionen und die Abgrenzungsposten. Auf der Passivaseite steht das Eigenkapital mit 27,1 Millionen Euro an erster Stelle, gefolgt von Sonderposten, etwa für Investitionen, sowie Rückstellungen und die Verbindlichkeiten.

In einem nächsten Schritt muss die Eröffnungsbilanz nun von der Gemeindeprüfanstalt unter die Lupe genommen werden. Auch dann sind noch Korrekturen und Änderungen möglich, vor allem beim Sachvermögen.

Die jetzt einstimmig beschlossene Bilanz sei ein „Grundstein für das wirtschaftliche Arbeiten der Gemeinde“, sagte Bürgermeisterin Simone Lehnert. „Die Gemeinde sieht, auf was es ankommt“, ergänzte Finanzfachfrau Kathrin Eberle. Und dem Gemeinderat können die lang eingeforderten Jahresabschlüsse vorgelegt werden.  Jörg Palitzsch

 
 
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