Die zweiköpfige MIT-Gruppe im Ingersheimer Gemeinderat reduziert sich nun auf eine Person. Gemeinderätin Kerstin Leibbrand hat die Gruppe verlassen, allein zurück bleibt Martina Spahlinger. Gedanken, ob sie sich einer anderen Fraktion anschließe oder als Fraktionslose im Gemeinderat bleibe, werde sie sich in den nächsten Tagen machen, so Leibbrand gegenüber der BZ. Eines sei in jedem Fall sicher, dass sie sich entschieden habe, bei der nächsten Gemeinderatswahl 2024 nicht mehr für MIT anzutreten.
Gemeinderat Ingersheim Kerstin Leibbrand verlässt MIT-Gruppe
Die Gemeinderätin geht auf Distanz zu Martina Spahlinger. Es gibt unterschiedliche Vorstellungen über die Arbeit im Gremium.
In der Gemeinderatsitzung vom 28. Februar trat Janina Wagner aus familiären Gründen als Gemeinderätin zurück, ihren Sitz im Gemeinderat übernahm Kerstin Leibbrand. Sie habe sich die Entscheidung, als Ersatz von Wagner in den Gemeinderat nachzurücken, wohl überlegt, da sie beruflich eingespannt und auch gelegentlich auf Geschäftsreisen sei, so Leibbrand. „Ich habe mich dafür entschieden, da ich neugierig auf die Arbeit im Gemeinderat war, meinen Beitrag leisten möchte und es auch als meine Verpflichtung gegenüber meinen Wählern ansehe“, sagte die Gemeinderätin. Zudem sei der Zeitraum mit rund 1,5 Jahren bis zur nächsten Wahl überschaubar. Sie ist seit Ende Februar im Gremium, habe aber lediglich an der letzten Ratssitzung beruflich bedingt nicht teilnehmen können.
Harte Auseinandersetzung
In dieser Sitzung stellte Martina Spahlinger ohne ihre Mitstreiterin eine Reihe von Anträgen: Zu einer Katzenschutzverordnung, einer Reduzierung des Gemeinderates von 18 auf 14 Sitze, und, mit Hinblick auf einen Neubau in der Krebsgasse, eine Veränderungssperre für das ganze Gemeindegebiet. Dies führte wiederum zu einer harten Auseinandersetzung mit Bürgermeisterin Simone Lehnert, die Spahlinger schließlich in die Schranken verwies und ihr vorwarf, als Anwohnerin der Krebsgasse persönliche Betroffenheit und Ratstätigkeit zu vermischen.
Sie sei aus der MIT-Gruppe ausgetreten, „weil Martina Spahlinger und ich leider unterschiedliche Vorstellungen über die Zusammenarbeit im Gemeinderat haben“, so Kerstin Leibbrand. Selbstverständlich teile sie nicht alle Meinungen, dafür würde es die Abstimmungen geben. Sie stehe jedoch weiterhin hinter der Kernaussage von MIT einer maßvollen Dorfentwicklung, die laut Regionalplan der Eigenentwicklung dienen sollte. Deshalb sehe sie auch weiterhin die Entscheidung für das Neubaugebiet „Beeten II“ als falsch an.
Das Beste für Ingersheim
„Ich bin positiv überrascht, wie interessant die Arbeit im Gemeinderat ist“, so das bisherige Fazit von Leibbrand. Ihre Wahrnehmung sei, dass jede Gemeinderätin, jeder Gemeinderat sowie die Bürgermeisterin und die Verwaltung mit ihren Gedanken, jeder auf seine Art, das Beste für die Gemeinde Ingersheim erreichen möchte. Interessant sei etwa der Sondertermin „Besichtigung der Liegenschaften der Gemeinde Ingersheim“ gewesen. Im Anschluss daran hätten die Gruppen WIR und MIT gemeinsam ein Positionspapier verfasst. „Diese Zusammenarbeit empfand ich als sehr bereichernd“, sagte Kerstin Leibbrand.