Gemeinderat Tamm Drei Spuren für die Kreisstraße

Von Michaela Glemser
Die Kreisstraße 1671 mit Blick Richtung Porsche-Gebäude. Sie soll jetzt ausgebaut werden. Foto: Richard Dannenmann

Der Verkehr zwischen Tamm und Bietigheim-Bissingen soll künftig nach den Bauarbeiten besser fließen. Auch in der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde darüber gesprochen.

Kaum ist die eine Großbaustelle in Tamm beendet, wirft die nächste bereits ihre Schatten voraus. Nachdem die Arbeiten an den Landesstraßen L 1110 und L 1133 abgeschlossen werden konnten, stellte in der jüngsten Stadtratssitzung der Fachbereichsleiter für die Kreisstraßen beim Landratsamt Ludwigsburg, Roland Stolz, die anstehenden Baumaßnahmen an der Kreisstraße K 1671 vor. Der viel befahrene Verkehrsweg, der von der Einmündung in die Bundesstraße B 27 vor den Toren Bietigheim-Bissingens bis zur sogenannten „Böhringer Kreuzung“ mit der Landestraße L 1110 vor den Toren Tamms führt, ist seit Jahren überlastet. „Dieses Ergebnisse erbrachte eine umfassende Verkehrsanalyse aus dem Jahr 2016. Ein Gutachten prophezeite der Kreisstraße K 1671 in diesem Streckenabschnitt in Zukunft bis zu 28 000 Fahrzeuge am Tag.“, machte Stolz deutlich, „Daher haben wir den Ausbau der Straße ins Auge gefasst“.

Auf drei Streifen beschränkt

Eigentlich wäre auch ein vierstreifiger Ausbau besagter Straße aufgrund des täglichen Fahrzeugaufkommens möglich gewesen. Doch die Planer wollen sich auf drei Streifen beschränken, da diese mit den Grünflächen zu beiden Seiten der Kreisstraße umgesetzt werden können, ohne dass es zu größerem Grunderwerb durch den Landkreis Ludwigsburg als Straßenbaulastträger kommen muss. Künftig soll es bei der Einmündung der Kreisstraße K 1671 in die B 27 in Richtung Bietigheim-Bissingen zwei separate Abbiegespuren geben. Gegenwärtig gibt es nur eine etwas breitere Abbiegespur, auf der zwei Pkw nebeneinanderstehen können, aber nicht zwei Sattelzüge. In die andere Richtung nach Ludwigsburg hin wird die Kreisstraße K 1671 in die B 27 in Zukunft ohne Ampeln einmünden. Zudem wird es nur noch eine Abbiegespur nach Ludwigsburg und eine „Einfädelspur“ in die B 27 geben. „Wir erhoffen uns durch den Wegfall der Ampelanlage mehr Verkehrsfluss, sodass wir auf eine Abbiegespur verzichten können“, erläuterte Experte Stolz. „Ein Unfallschwerpunkt war bisher auch die Einmündung der K 1671 in die Porschestraße, da nur eine der beiden Fahrspuren auf der K 1671 geradeaus nach Tamm weiterführte und die andere Fahrspur nur in die Porschestraße, was viele Autofahrer erst im letzten Moment bemerkt haben“.

Daher soll die K 1671 künftig zweispurig über die Kreuzung mit der Porschestraße nach Tamm weiterführen, während es in die Porschestraße nur noch eine kurze Abbiegespur geben soll. Die gegenüberliegende Einmündung in Richtung Fißlerhof bleibt wie bisher bestehen und kann nicht mit dem Kreuzungsbereich direkt zusammengeführt werden, da dafür der bestehende Lärmschutzwall am Fißlerhof geöffnet werden müsste. Dieser Aufwand ist für die geringe Anzahl der Fahrzeuge auf der Straße Richtung Fißlerhof zu hoch.

Versieglung der Grünflachen

Der Ausbau der Fahrspuren auf der K 1671 ist ins Kreisstraßenprogramm aufgenommen worden und versiegelt nur die Grünfläche an beiden Seiten der bestehenden Straße, für die als natürlicher Ausgleich an anderer Stelle wieder ein überflüssiger Fußgängerweg bei Bietigheim-Bissingen entsiegelt wird. Lediglich an der Einmündung der Straße in Richtung Fißlerhof benötigt der Landkreis als Straßenbaulastträger einen kleinen Grunderwerb von der Stadt Tamm, um den Ausbau dort umsetzen zu können. Im Zuge der Baumaßnahmen, die von April 2023 drei Monate lang andauern sollen und für welche der betroffene Streckenabschnitt der K 1671 voll gesperrt werden muss, soll auch die „Böhringer-Kreuzung“ an der Einmündung in die Landesstraße L 1110 umgestaltet werden. Dafür ist allerdings das Land und damit das Regierungspräsidium Stuttgart zuständig.

Da der damit befasste Leiter des Baureferats, Andreas Klein, in der jüngsten Tammer Ratssitzung erkrankt war, können die Planungen erst im November vorgestellt werden. Mit einem Ende der Bauarbeiten an der „Böhringer Kreuzung“ soll erst im vierten Quartal 2023 zu rechnen sein. Der bestehende, bisher provisorische Kreisverkehr an der Landestraße L 1110 und der Bissinger Straße soll dabei auch fest ausgebaut werden. Zudem wird eine Lösung für die Anbindung des Geländes des neuen Feuerwehr-Gerätehauses gesucht. „Die Vertreter des Regierungspräsidiums haben uns auch zugesagt, dass nach dem Ausbau der ‚Böhringer Kreuzung‘ bei einer künftigen Erweiterung des Gewerbegebiets ‚Laiern‘ immer noch ein Verkehrsanschluss möglich sei“, betonte Tamms Bürgermeister Martin Bernhard.

Keine Maßnahmen der Stadt

Er machte sich dafür stark, dass die Vertreter der Gemeinde Tamm bei den Besprechungen der Baustellen involviert werden. „Ich möchte in diesem Zusammenhang für die Öffentlichkeit betonen, dass es sich bei den Bauarbeiten nicht um Maßnahmen der Stadt Tamm handelt“, sagte Bernhard.

 
 
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