Generalprobe der Studiobühne Besigheim Zeitreise in die 1960er-Jahre

Von Susanne Yvette Walter
Generalprobe für das neue Stück der Studiobühne. „Ein ungleiches Paar“ ist die Geschichte einer Zweier-WG von Frauen. ⇥ Foto: Martin Kalb

Die Studiobühne stellt ihr Winterstück vor: „Ein ungleiches Paar“ von Neil Simon. Regisseur Silas Körner bleibt nahe an der Vorlage.

Am Freitag, 14. Februar, feiern Regisseur Silas Körners und die Besigheimer Studiobühne mit dem Stück „Ein ungleiches Paar“ Premiere im Gewölbekeller des Besigheimer Steinhauses. Bei der Generalprobe am Montag beobachten Silas und seine Assistentin Helen Pirgl jedes Detail: Körner ist selbst vor zehn Jahren als Jugendlicher bei der Besigheimer Studiobühne als Schauspieler eingestiegen. Später hat er eigene Stücke für die Jugendtheatergruppe geschrieben. „Das war 2015“, erzählt Silas Körner, der Biologie und Englisch in Stuttgart auf Lehramt studiert und mit Begeisterung Regie führt.

„Ein schöner Stoff“

Die Komödie „Ein ungleiches Paar“ ist das zweite Winterstück, bei dem Silas Körner Regie führt. Er freut sich, dass er beim Durchsehen des Stoffes gleich etwas gefunden hat, das ihn wirklich angesprungen hat. Beim ersten Winterstück hatte er noch die regieerfahrene Claudia Hermann als Koregisseurin. Jetzt hat er die Verantwortung allein und ermöglicht wiederum der 17-jährigen Einsteigerin Helen Pirgl, sich in Sachsen Theaterregie zu entwickeln.

Die Komödie „ein ungleiches Paar“ bezeichnet Silas Körner als „Glücksgriff“: „Ich bin da spät nachts beim Durchlesen dran hängengeblieben und dachte mir: Das ist ein Stoff, den ich schön präsentieren kann.“ Dass es mit „Ein seltsames Paar“ eine berühmte Verfilmung eines ähnlichen Stoffes gibt mit Walter Matthau und Jack Lemmon, wusste Silas Körner nicht. Inzwischen hat er zumindest Ausschnitte daraus gesehen. „Aber nur Ausschnitte. Ich wollte mich nicht so sehr vom Film beeinflussen lassen und ihn schon gar nicht nachstellen“, macht er deutlich. Und das ist ihm gelungen. Körner freut sich darüber mit dem 1960er-Jahre-Flair einen Nährboden für eine zeitlich passende Kostümierung zu schaffen.

Versteckte Botschaften

Wer die sechs Freundinnen bei ihrem einmal wöchentlichen Trivial Pursuit-Abend erlebt, sieht Hochsteckfrisuren wie auf einer Zeitreise. „Wenn man sich umbringen will, dann am besten bei den Freundinnen“, ist das Credo im Raum. Florence stürmt die Frauenrunde, weil ihr Mann sie nach 14 Jahren sitzengelassen hat. Das sorgt für Suizidgedanken, und am Ende entsteht daraus eine Zweier-Frauen-WG. Diese trifft auf zwei gutaussehende Spanier mit ganz geringen sprachlichen Übereinstimmungen. Das Leben geht seinen Gang.

„Wenn man das Stück zum ersten Mal liest, ist es, als ob man sich auf eine Komödie einlässt. Beim zweiten Mal schimmern hinter der lustigen Komödie ernste Themen durch wie die Gleichstellung der Frau oder ihre Rolle in der Gesellschaft vor Jahrzehnten“, macht der Regisseur klar und fügt hinzu: „Ich finde es schön, dass der Zuschauer in das Flair der 1960er-Jahre hineingenommen wird.“ Silas Körner ist in seiner Inszenierung nahe am Original geblieben, „weil der Inhalt mit versteckten politischen Botschaften sonst nicht mehr wirken kann“, sagt er.

Info Die Besigheimer Studiobühne zeigt die Komödie „Ein ungleiches Paar“ von Neil Simon an drei Wochenenden inklusive Freitagabend und zwar am 14., 15., 16. Februar, am 21., 22., 23., Februar und am 28. und 29. Februar und am 1. März im Gewölbekeller des Besigheimer Steinhauses. Das Stück beginnt freitags und samstags um 20 Uhr und sonntags um 19 Uhr.

 
 
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